Kann mich jemand der Schweizer Kollegen zum Wahrheitsgehalt dieser Mitteilung aufklären? Es geht um den Aufwand aus CH ein Paket nach D zu schicken. In der Regel macht das aus CH niemand.
"Ich muss Zollpapiere erstellen und persönlich zur Post gehen. Schweizer Pakete kann ich nur vor die Haustür stellen und werden abgeholt."
In D werden automatisch Zollerklärungen bei der Erstellung von Adressetiketten mit ausgedruckt, sobald ich als Empfängerland eines auswähle, wo solche Erklärungen notwendig sind.
Die Zolldeklaration muss erst Online ausgefüllt und dann bei der Postfiliale mit dem Paket abgegeben werden. Für CHF 5.00 füllt die Post die Deklaration auch aus. Mit dem hohen Kostendruck wurden in den letzten Jahren viele Poststellen abgebaut, wobei die Dorfläden einen Teil der Aufgaben übernommen haben. Die Öffnungszeiten der Post sind dann auch nicht mehr kundenfreundlich. Z.B. bei uns 07:30–11:30 und dann wieder 15:00–18:00, am Samstag 08:30 - 11:00. Du bist kurz vor Feierabend auch garantiert nicht der einzige Kunde, wehe dir wenn 10 vor dir die Briefmarken nach Sujet auswählen wollen oder die Oma ihre monatlichen Einzahlungen am einzigen Schalter macht. In den Städten ist das besser, aber halt vielfach ohne Parkplatz in der Nähe und mit Abreissnummern und 30min Wartezeit. Für Private kostet eine Abholung CHF4.50 und auf der Etage CHF 3.30 extra, was ev. schon nervenschonender ist. Ich habe das ich noch nie machen lassen, durchaus möglich, das dass für Pakete ins Ausland nicht geht.
Ich verstehe wenn dieser Aufwand gescheut wird. Aber das gilt ja auch in der anderen Richtung, es gibt Ebay-Anbieter, die generell 100€ für eine Zolldeklaration in die Schweiz verlangen und sehr viele, die einen Verkauf in die Schweiz ausschliessen.
Ich beneide keinen, der sich beruflich mit Import- und Export beschäftigen und in die Tiefen von Wert- und Gewichtszoll, Zolltarifen und Warengruppen, Gefahrengut etc. abtauchen muss.
Der Einheitsmarkt hat da sicher Vorteile, aber auf der anderen Seite gibt es ausserhalb die Möglichkeit den einheimischen Markt zu schützen.
es kommen doch einige Schweizer zum HTS-Forum nach Schwäbisch Gmünd. Vielleicht kann Dir da ja jemand weiterhelfen und den Transport nach D übernehmen?
Ich habe gerade heute ein Päckchen aus der Schweiz erhalten. Habe auf ricardo.ch eine relativ seltene WESA Lok gekauft und war froh, daß der Verkäufer einem Versand nach Deutschland zugestimmt hat. Das ist keinesfalls selbstverständlich! Viele Verkäufer lehnen einen Versand nach Deutschland ab.
Lok CHF 35,00 (etwa € 37,50) Versand aus der Schweiz nach Deutschland CHF 30,00 (etwa € 33,00) Zollerklärung Formular CN 22 in der Schweiz ausgefertigt, in Deutschland berechnet € 6,00 Zollgebühren durch Deutsche Post erhoben € 7,80.
Gesamtpreis der Lok ca. € 84,30 (Cents in der obigen Berechnung gerundet)
Fazit: der Versand ist teuer und kompliziert. Jedoch hätte ich die rare Lok in Deutschland nicht für diesen Preis bekommen können. Wenn sie denn überhaupt angeboten worden wäre...
Man muß sich bei jedem Kauf in der Schweiz vorher überlegen, ob er lohnt....
Zuhause 250m östlich des Hexenfelsens (Schweiz) mit integriertem "privat repair shop"
Hallo zusammen
Es stimmt, der Versand aus der Schweiz ist eher mühsam und teuer. Was mich vor allem stört, die heute nicht mehr verfügbare, grüne Klebeetikette CN22. Früher bin ich jeweils über die Grenze ins nächste Dorf gefahren, und habe das Paket bei der Deutschen Post aufgegeben. Geht heute leider auch nicht mehr mit Schweizer Absender. Was ich aber noch nicht versucht habe, ein Paket mit einer c/o-Adresse von einem Forumskollegen aufzugeben. Also z. B. LampenHnas c/o Deutscher Forumskollege Gleisallee 1 87654 Modellbahnstadt Umgekehrt hat das vor Jahren immer funktioniert. Die Pakettaxen D -> CH waren horrend, z. B. Hamburg - > Konstanz € 6.80, dasselbe Paket Hamburg -> Winterthur € 40.00. Damals wohnte unser Betriebmechaniker in Konstanz, und es funktionierte ohne Probleme. Es lohnte sich aber nur bis etwa € 100, da ja die deutsche MWST zu zahlen war. Ein Versuch wäre es aber sicher einmal wert.
Freundliche Grüsse LampenHnas
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Ich habe auch ähliche Probleme mit Versand aus Amerika.
Aber mit der Schweiz ist es einfacher, wenn man den kleinen Grenzverkehr nutzen kann. D. h. Pakete werden nach Deutschland gebracht und dort "inner EU" versendet.
Mir ging es nicht um den kleinen Grenzverkehr. Ich habe schon ein Hochrad sichtbar auf dem Auto nach D geholt. Auch die Kosten und Verzollingsgrenzen sind bekannt und man kann das kalkulieren. Mir geht es darum zu verstehen, warum der Versand angeblich so viel Mühe macht und viele Schweizer daher es rundweg ablehnen. (Inklusive der greifbaren Verramschung vieler Sachen.) Für mich nicht zu verstehen, denn ich versende aus D ganz normal mit einem entsprechenden Etikett, was mir der PC ausspuckt. Zum Thema Absender. Ich habe als Absender schon oft meine Adresse selbst angegeben. Also Empfänger und Absender identisch.
Das kann tausend Gründe haben. Es kommt schnell mal eine Stunde Aufwand zusammen, wenn du das zu schweizer Stundensätzen vom Verkaufspreis abziehst, minus Benzinkosten minus Gebühren, minus Verpackungskosten, Minus Bankspesen etc. bleibt ev. nicht mehr viel übrig. Ich kenn viele, die etwa bei einer Räumung alles ungeöffnet in die Mulde werfen.
Die Mentalität von Deutschen ist nun mal anders, eine forsche, direkte Kommunikation wird hier schnell mal als Arroganz interpretiert. Eine einmalig schlechte Erfahrung will man dann halt nicht wiederholen.
Ein Verkauf ins Ausland hat viele Hürden. Die Sprache, Zahlungsmodalitäten, Berechnung des Portos etc. Da gibt es sicher Hemmschwellen und nicht jedermann ist ein Computerprofi mit kaufmännischem Flair.
Die Umstände kann man von aussen nicht beurteilen. Was sind die Gründe für den Verkauf, müssen etwa Erben möglichst schnell eine Wohnung räumen, ist der Verkäufer noch mobil oder ein gebrechlicher Mann fernab der Zivilisation.
Schlussendlich bestimmt der Markt den Markwert. Ein Kühlschrank hat einen anderen Wert in Grönland als in der Düsseldorfer Innenstadt. Wenn die Spur 1 Lok in der Schweiz nun nicht mehr die Preise wie vor 30 Jahren bringt, hat das auch seine Gründe, wenn bei Ebay.de die gleiche Lok zu einem hohen Festpreis nicht verkauft wird, heisst das aber nicht, das der Marktpreis dort besser ist.
ich glaube, da gibt es einfach sachlich nichts zu verstehen. Es ist, wie es ist...
Ich möchte hier eine Lanze brechen für unsere ausländischen Modellbahn-Partner:
Domenik hat alles gut erklärt - vor allem die Unterschiede in der Mentalität! Bei allen Auslandstransaktionen bin ich immer explizit höflich. Mehr, als in Deutschland üblich. Ich möchte auf gar keinen Fall erstens das Vorurteil von den arroganten Deutschen füttern und zweitens persönlich als Axt im Walde dastehen. Wie peinlich wäre das! Und wie schnell ist ein guter Ruf ruiniert!
Mit etwas gutem Willen, Respekt und Feingefühl lassen sich alle Geschäfte mit ausländischen Käufern und Verkäufern problemlos abwickeln. Keep it simple and pay - ist hier die Devise.
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Zitat von ypsilon im Beitrag #6Mir geht es nur um das Verständnis, warum man sich so schwer tut.
Warum explodiert die Bürokratie in der EU förnlich? AUch die Digitaliseierung erfordert ihren Preis. und anschliessend werden dann noch viele Statisiker beschäftigt, welche die politischen Gremien wieder mit den gewünschten Daten beliefern dürfen. Das alles muss eben zum Schluss von Otto Normalverbraucher bezahlt werden.
Gruss LampenHnas
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???? Was hat die Bürokratie in der EU damit zu tun, dass die Schweiz einen Versand ins Ausland - immerhin alle Länder rings um das Land - so umständlich macht? (Übrigens - die sog. Bürokratie hat es geschafft, aus einem sehr zerstrittenen, von Kriegen zerfressenen Kontinent einen zu machen, der die längste friedliche Zeit erlebt und in dem man Sicherheit und Qualität erwarten kann. Man sollte sich vor dem EU-Bashing sehr gut überlegen, wie es ohne war.)
Wie gesagt, für mich geht es von D nach CH ganz einfach. Etikett ausdrucken, zweite Seite Steuererklärung dazu, Wert drauf, Unterschrift, ab in den Paketautomaten. Fertig. Das dachte ich, würde in CH auch so einfach gehen.
aber der Schweizer Empfänger zahlt dann die Zollabfertigung und Gebühren. Es ist immer eine Frage der Verhältnismässigkeit. Und hier ist der Schweizer Zoll zusammen mit der Schweizer Post einfach ein kleines Ärgernis (es ist nicht immer die EU schuld ;-). Wie Claudia in #5 schreibt, kann es sich trotzdem manchmal rechnen..................
das mit dieser schwierigen Zollabwicklung im Bereich Schweiz hat mich schon immer erstaunt. Das Ergebnis ist die Gründung von etlichen Firmen auf deutscher Seite, die sich diesem Problem "annehmen", um die komplizierten Vorgänge "zu vereinfachen". Der Schweizer nutzt diese Dienstleitung, um unkompliziert sein Sammelobjekt usw. ins Land zu bringen. Ob es ähnliche Alternativen in umgedrehter Richtung gibt, weiß ich nicht, könnte ich mir aber vorstellen.
Des weiteren gibt es noch das Problem mit der Übernahme der Bankkosten bei Zahlungsvorgängen von der Schweiz beispielweise nach Deutschland. Ich hatte den Fall, dass etwa 5 EUR bezahlt werden mussten und überwiesen wurden, aber nach einigen Wochen mein Konto mit 6 EUR belastet wurde, weil der Einzahler die Überweisungskosten nicht wie üblich übernommen hatte. Überweisungskosten in dieser Höhe sind doch im modernen Zahlungsverkehr ein Armutszeugnis. Die tatsächlichen Überweisungskosten betragen heutzutage selbst bei Berücksichtigung der Einrichtung, Bereitstellung usw. bei jedem beliebigen Betrag nur den Bruchteil eines Cents.
das mit den Überweisungskosten ist "ganz einfach". Man muss nur das SEPA System wählen, dann kostet eine Überweisung ca. -.30 Cts. Falls man vergisst dies anzukreuzen kostet es die klassischen Gebühren (BEN/SHA) von 5 - 6.- EUR innerhalb Europas. Dies meine Erfahrung mit meiner Firma, es gibt noch viele Kunden die das mit SEPA nicht wissen und dann kostet es (auch innerhalb der EU!). Und damit dies einfach wird: Jede Bank forderd das SEPA-Kreuzchen anders ein.
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Zitat von Storchenbein im Beitrag #16aber der Schweizer Empfänger zahlt dann die Zollabfertigung und Gebühren. Es ist immer eine Frage der Verhältnismässigkeit. Und hier ist der Schweizer Zoll zusammen mit der Schweizer Post einfach ein kleines Ärgernis (es ist nicht immer die EU schuld ;-). Wie Claudia in #5 schreibt, kann es sich trotzdem manchmal rechnen..................
Der Titel heisst doch eigentlich "Versand CH nach D". Was hat obige Aussage mit dem Schweizer Zoll und der Schweizer Post zu tun?
Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen. Die Fehler unterliegen weder dem Urheberrecht, noch sind sie durch Copyright geschützt. Auch Finderlohn wird dafür nicht bezahlt.
Zitat von ypsilon im Beitrag #15Wie gesagt, für mich geht es von D nach CH ganz einfach. Etikett ausdrucken, zweite Seite Steuererklärung dazu, Wert drauf, Unterschrift, ab in den Paketautomaten. Fertig. Das dachte ich, würde in CH auch so einfach gehen.
Ich hab mich da auf Ypsilons Ausage bezogen und gemeint: Nicht nur CH - D ist komplexer als erwartet sondern auch D - CH ist nicht so wie es manchmal scheint.
Mir geht es nur darum, zu verstehen, warum die Schweizer in der Regel den Versand nach D ablehnen. Wenn man dazu extra auf die Post gehen und selbst noch eine Ausfuhr verzollen muss, dann erklärt sich das. Dann kann ich nur feststellen... Wir leben diesbezüglich bequemer.
Zitat von ypsilon im Beitrag #21Wir leben diesbezüglich bequemer.
Ja, das ist schon ein großer Unterschied, ob man innerhalb der EU versendet bzw. empfängt; oder der Versand über eine EU-Außengrenze geht.
Man kann über die EU sicher an vielen Stellen schimpfen. Aber der freie Reiseverkehr und der freie Handel innerhalb der EU sind Vorteile, die man erst richtig zu schätzen weiß, wenn sie nicht mehr möglich sind. Ich habe es ja selbst am eigenen Leibe gespürt. Seit dem Austritt der Briten aus der EU kaufe ich dort kaum noch Trix Twin, es ist einfach viel zu umständlich und zu teuer geworden. Leider sind auch die menschlichen Kontakte in gleicher Weise zurückgegangen.
Was man auch nicht vergessen darf, trotz aller Streitereien, ist die einigende Wirkung der EU. Die EU hat die Völker und Regionen näher zusammengebracht und das gegenseitige Verständnis gefördert. Wir haben jetzt fast 90 Jahre in Mitteleuropa keinen Krieg mehr gehabt. Das ist keine Selbstverständlichkeit, wie wir am Rande Europas sehen müssen.
Nun, ich möchte nicht vom Thema "Versand CH - nach D" abweichen. Meine Erfahrungen mit einem Versand aus der EU (oder der Schweiz) nach Chile sind ebenfalls mit großem bürokratischen Aufwand verbunden. Da würde es mich nicht wundern, wenn in der Deklaration künftig noch die "Blutgruppe" angegeben werden müsste ;-). Mittlerweile sind mir die Vorgaben für einen reibungslosen Versand nach Chile bestens bekannt und ich kann den Versender dann auch mit den entsprechend notwendigen Informationen versorgen.
Dazu kommen die sehr hohen Versandkosten, sei es mit DHL/UPS/FedEx. In der Regel stehen Versandkosten, je nach Größe und Gewicht und abhängig vom Post-Dienstleister zwischen 100 Euro - 300 Euro. Zum Schluss und meiner großen Freude werden dann noch 27% Zoll-Einfuhrgebühren erhoben. Wenn ich daraus Bilanz ziehen würde, was da an Kosten anfallen, stellt sich mir schon auch die Frage, ob sich ein Erwerb aus dem Ausland wirklich lohnt.
Da wird aus der Definition "Schnäppchen" eine ganz neue Dimension generiert ;-).
In diesem Sinne und mit besten Grüßen aus Santiago Christian
Christian, du hast es auf den Punkt gebracht. Es ist ein feines Hobby und da nimmt man das mehr oder weniger in Kauf. Für tausende Euros Spielzeug kaufen und dann die Erbsen zählen bzw. sich über die Gebühren aufregen. Da kann man nur mit dem Kopf schütteln.