iwann werden sicherlich die Unterlagen über Georges Carette, die sich im Besitz von Botho Wagner befanden, von jemanden verarbeitet.
Es ist bekannt, dass Georges Carette der Schwiegersohn vom Brauereibetreiber Lederer war. Durch seine Einheirat in die Brauerfamilie wurde er auch Anteilseigner der Lederer-Brauerei. Nicht bekannt war bisher, dass Georges Carette eine eigene Brauerei hatte. An der Adresse Rollnerstr. 55 stellte er 1912 ein Bier namens MIR-A-MAS her, wohl ein Malzgetränk, das seinerzeit noch "Malzbier" genannt werden durfte, obwohl ein Brauprozess gar nicht stattfindet.
Interessant ist hier die Adresse für den Fall, dass diese noch nicht bekannt sein dürfte.
schön, dass ich den Waggon von Lederer noch einmal wiedersehe. Es war für mich vor vielen Jahren schwierig, überhaupt einmal einen solchen Waggon zu bekommen, und dann hatte ich auf einmal doch zwei Stück, den anderen aber in nicht so toller Erhaltung.
Georges Carette hat ja nur einen einzigen Güterwaggon mit Werbung hergestellt, und zwar den für das Bier seines Schwiegervaters Lederer sowohl in Spur 1 wie hier gezeigt als auch für Spur 0, den ich aber außer im Katalog noch nie gesehen habe.
Ich selber habe einmal, als ich mich noch nicht für die großen Spuren interessierte, in der Wohnung eines Sammlerehepaares einen Spur 1-Waggon und dazu in einem Buch genau diesen Bierwaggon von Lederer gezeigt bekommen, der laut Begleittext von Carette stammen solle mit dem Hinweis auf die einzige Werbung von Carette. Nur - dieser Waggon war bunt und zeigte das sich um einen Maßkrug windende Krokodil. Nie wieder gesehen, und um welches Buch es sich handelte, weiß ich nicht mehr. Und der Waggon ist auch nicht mehr bei den Leuten.
Einen im wahrsten Sinne des Wortes "kleinen" Trost gibt es noch: Ich habe noch einen "Krokodil-Maßkrug-Waggon" von Carette als Pennytoy. Spurweite ungefähr 16 mm. Dieser Waggon ist Teil eines Pennytoy-Zuges mit der Nummer "No. 905" in einer gesamten Länge von etwa 28 cm, den Hess für Carette hergestellt hat. Er besteht aus der Lok mit fest angebautem Tender, dem Bierwaggon und zwei Personenwaggons in blau und rot. Alle Teile haben die gleiche Nummer 905 und sind mit der Schutzmarke von Carette gekennzeichnet. Von diesem winzigen Zug gibt es zudem noch eine Farbvarianten der Lok nur in rot anstatt wie bei mir schwarz rot.
Georges Carette wohnte mit Frau und Kindern in der Beletage der Rollnerstr. 55, gleich neben der Villa von Sigmund Hopf. Bist du sicher, dass Carette, im Verwaltungsrat einer grossen Brauerei und Besitzer einer grossen Spielwarenfabrik und einer Fabrik für Optische Gläser in seiner Küche Bier gebraut hat?
Irgendwo hat mal jemand aus dem Nähkästchen geplaudert, dass du die Oberleitung gemäss Patent von Karl Lederer nachbaust. War Carettes Schwiegersohn Ingenieur oder war das ein anderer Karl Lederer?
ich denke., das Bier wurde eventuell in der Waschküche hergestellt. War wohl bloß ein Gag, wie der Name schon sagt: "MIR-A-MAS", also "mir ein Maß". Eine Brauerei dürfte Carette nicht angemeldet haben bzw. nur so kurzzeitig, also unter einem halben Jahr Bestand, dass seine Brauerei in den Brauerei-Verzeichnissen nicht aufgetaucht ist. Jedenfalls ist Carette nicht im Historischen Brauereiverzeichnis Deutschland von Manfred Friedrich, Heidelberg, vertreten, der alleine für Deutschland über 25.000 Brauereibetriebe mit über 70.000 Besitzstufen akribisch erfasst hat.
Ob der Karl Lederer mit den Leuten der Lederer-Brauerei verwandt war, habe ich noch nicht ergründet. Auf Karl Lederer bin ich gestoßen, weil der vor einiger Zeit verstorbene Sammler Trader Dale aus Los Angeles auf einem der dortigen Flohmärkte aus einem Nachlass auf eine Glückwunschkarte zum Neuen Jahr von einem wohl aus Deutschland geflohenen Nürnberger "Spielzeugmacher Fritz Lederer", den dieser an einen in Los Angeles lebenden Bekannten geschrieben hat, gestoßen ist. Dieser Fritz Lederer war Jude und liegt auf einem jüdischen Friedhof in (? vergessen) begraben.
Ich habe daraufhin im Cieslik nachgeschlagen, den Fritz Lederer nicht gefunden (möglicherweise war er nicht selbstständig, sondern Spielzeugmacher in einer anderen Firma), dafür habe ich aber dort den Karl Lederer aus Nürnberg mit seinem Oberleitungspatent gefunden, welches ich modifiziert nachbaue. Dazu hat es bereits einen Beitrag gegeben: