falls jemand wissen möchte, worauf sich meine Anspielung im ersten Beitrag bezog, sei folgende Auktionsnummer in den Ring geworfen: 161655440211
Interessanterweise wurde das letzte Gebot bereits fünf Tage vor Auktionsende abgegeben. Wie ich hörte, wurde gestern Abend erfolglos versucht, weitere Gebote abzugeben.
der Bub SVT hat es verdient, auf der TRIXSTADT-Seite einen eigenen Artikel zu bekommen.
Der seltene Bub SVT von 1937 im Bahnhof TRIXSTADT
Dieser Zug ist ein Mysterium. Obwohl der Zug im Katalog 1937 vorgestellt wurde, kann nur eine sehr kleine Stückzahl in den Verkauf gelangt sein. Warum hat die Firma Bub den Verkauf einer Messeneuheit eingestellt ?
Erst kürzlich wechselte ein 1937er Katalog den Besitzer. Ich durfte der Bote sein, daher mein Wissen. In diesem Katalog ist der SVT überstempelt mit "Nicht mehr lieferbar". Das heißt: Der SVT war schon nicht mehr lieferbar, als noch der 1937er Katalog werksseitig nicht vergriffen war, so dass man ihn (im Werk??) überstempeln konnte. Wie Dieter es andeutet ist das sehr seltsam. An mangelndem Interesse seitens der Kunden dürfte es nicht gelegen haben, denn das Fahrzzeug ist wirklich sehr ansprechend gemacht und hätte mit Sicherheit seine Abnehmer gefunden. Es muss eine andere Ursache vorgelegen haben.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es ein Urheberrechtsproblem war. Der SVT war im Orginal eine Neuentwicklung, für welchen die Fa. Bub vermutlich keine Rechte hatte. Dazu kam noch, dass 1937 die Reichsbahn der Reichsregierung unterstellt wurde und dadurch vieles geändert wurde.
denke, das kann es ist nicht sein, denn das Spur 0 Modell des Fliegenden Hamburgers gab es schon länger im Bub Programm, hier die Abbildung der Uhrwerkversion aus einem Prospekt des Jahres 1933
von der überstempelten Katalogseite hatte ich kürzlich gehört. Vielen Dank, dies ist ein wichtiger Hinweis.
Weiß eigentlich jemand, ob der Bub-Katalog 1937 zur Frühjahrs- oder zur Herbstmesse herauskam ?
Hallo Arne, hallo Patrick,
wie die Katalogbeispiele des Bub Spur 0 SVTs zeigen, kann m.E. der Zug an sich nicht das Problem gewesen sein.
Eventuell ist dem Bub Spur 00 SVT aber die schon recht modellmäßige Nachbildung zum Verhängnis geworden. Im Gegensatz zu den recht einfachen Spur 0 Zügen hat Bub hier nicht nur die Türen- und Fensteranordnung recht genau nachgebildet, sondern auch die Beschriftung. Der SVT zeigt auf der Seite den Schriftzug "Deutsche Reichsbahn". Hier hätte der Rechteinhaber der Wortmarke einschreiten können.
Wenn man Bilder der SVT aus der Vorkriegszeit anschaut, ist weiterhin in den Jahren 1937 / 1938 (im Folge der Übernahme der "Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft" unter die direkte Reichshoheit) auch eine Änderung der SVT-Gestaltung eingetreten. Die SVT tragen nun den Reichsadler mit Hakenkreuz an der Stirnfront, während der Schriftzug Deutsche Reichsbahn nicht mehr erkennbar ist. Ob diese Abweichung des Modells vom inzwischen geänderten Vorbild maßgebliche Personen gestört hat ?
Dies erscheint mir zwar unwahrscheinlich, so hatte die Deutsche Reichsbahn im Jahr 1937 andere Sorgen und außerdem war es das bislang beste Modell eines SVT und auch bislang das einzige SVT Modell in der Spur 00. Ausschließen kann man dies allerdings nicht.
Meine Vermutung geht eher in die Richtung, dass ein Mitbewerber fürchten musste, dass der Bub SVT zu großen Erfolg auf dem Markt haben wird und die Firma Bub überzeugt hat, von einem weiteren Verkauf der Züge Abstand zu nehmen. Vielleicht war die nicht mehr aktuelle Gestaltung ein willkommener Grund ...
Dieses Bild vom August 1938 zeigt einen SVT der Bauart Hamburg, der noch den Schriftzug "Deutsche Reichsbahn" an der Seite trägt, und außerdem noch keinen Blechadler an der Stirnfront.
Leute, wie steht es denn mit den Fahreigenschaften des SVT auf hauseigenen Gleisen? Ist hier vielleicht das Problem zu finden? Schöne Grüße zum 1. Mai -wir sehen uns bei der Demo! Blech
ja das war bestimmt ein Problem. Die Fahreigenschaften insbesondere der dreiteiligen Version auf den alten holprigen Böschungsgleisen Bing'scher Prägung waren sicherlich besch...
Aber: bevor man so eine schöne und fast modellmäßige Neuentwicklung in die Tonne tritt, überdenkt man doch erstmal das unzureichende Gleissystem. Bub brachte doch 1938 bereits ein neues Gleissystem für Uhrwerkbetrieb heraus, hätte es da nicht nahe gelegen auch eine elektrische Version für den Fliegenden Hamburger zu entwickeln? Überhaupt ist es doch merkwürdig, dass Bub nach dem Ende des SVT keine elektrische 00 Bahn mehr anbot, obwohl man doch noch zwei Uhrwerksysteme bis 1939 entwickelte. Die im 1939er Katalog angekündigte Elektro Sonderklasse Kleinspur kam ja wohl auch nicht. Zumindest sind bis heute keine Lokomotive und keine Gleise aufgetaucht.
Es gibt noch etwas Merkwürdiges zu den SVT Triebwagen. Auch Märklin hatte einen entwickelt, welcher allerdings erst gar nicht in den Handel kam. Vielleicht aus den gleichen Gründen wie bei Bub. Allerdings, welcher Mitbewerber hätte Märklin drohen können? Also vielleicht doch politische Gründe?
Der TW 700 Prototyp war mir gar nicht gegenwärtig...
Der spätere TW 800 hatte ja außer den Farben nicht viel mit dem SVT - Vorbild gemeinsam, während der verlinkte TW 700 ein durchaus stimmiges Modell des SVT darstellt. Die konstruktiven bzw. optischen Unterschiede zwischen den 700er und 800er Maschinen waren sonst m.E. eigentlich eher zu vernachlässigen.
Fakt ist also, dass es 1936/37 zwei schöne 00-Modelle des SVT gab, welche entweder gar nicht oder nur sehr kurz auf den Markt kamen.
Arne, von Drohungen kann hier sicher nicht die Rede sein, eher von technischen und/oder käufmännischen Erwägungen. Beispielsweise hatte Märklin ja solche Triebwagentypen wohl anstandslos im I- und O-Programm. Von schlechten Fahreigenschaften des Bub-Modells auf dem hauseigenen Gleismaterial war schon irgendwann und irgendwo die Rede. Und der Motor? Gab es vielleicht da auch ein Problem? Vielleicht äußern sich mal die Besitzer und Betreiber dieses wirklich sehr seltenen Triebwagenmodells. Schönen 1. Mai -trotz Regen. Deshalb habt ihr ja wohl auch bei der Demo gefehlt... Botho
der Hinweis auf den Märklin TW 700 Prototyp ist sehr interessant.
TRIX EXPRESS hatte übrigens auch so einen Protoyp gebaut, dabei handelte es sich um ein Modell des zweiteiligen SVT 877 Fliegender Hamburger, das die typische Kopfform des Vorbildes recht gut wiedergibt. Das Vorbild wurde bereits 1932 in Dienst gestellt. Da TRIX dieses Vorbild wählte und nicht die Serienausführung der zweiteiligen SVT der Bauart Hamburg, die ab 1935 gebaut wurden, lässt dies Rückschlüsse auf einen relativ frühen Bauzeitpunkt des Modells noch vor 1935 zu.
Hans Zschaler zeigt im gelben TRIX Buch auf Seite 34 zwei Bilder dieses SVT.
Wie bereits schon erwähnt, hat auch TRIX den SVT nicht in Serie produziert.
meiner Meinung nach ist der Prototyp des TW700 von Märklin an der Umorientierung zur 800er Serie und somit zum Gußmodell gescheitert. Da zur damaligen Zeit auf Grund der vermeintlichen Vorbildtreue dem Gußmodell der Vorrang gegeben wurde. Zudem sind meines Erachtens Blechmodelle kostenintensiver in der Fertigung. Ganz anders muß es sich bei dem BUB-Modell verhalten haben. So wie es hier geschildert wird, gab es wohl eine geringe Produktion, die ein jähes Ende fand. Hier würde ich vermuten, daß äußere Zwänge wohl den Ausschlag gaben, denn das Modell kann als Gelungen bezeichnet werden.
herzlichen Glückwunsch für diesen Fang, besonders weil es ein Dreiteiler ist. Der Zug ist an der richtigen Stelle angekommen, ist doch Bub Dein neuer Schwerpunkt.
Auch wenn Räder und Antrieb nicht mehr original sind, ist es ein beeindruckender Zug. Der macht sich gut auf Deiner Anlage.
Wie bekommt man neue Räder im alten Stil ? Bleiguss oder Drehen ?
Danke Dir - die Räder könnte man von ausgeschlachteten Bing Tischbahnloks nehmen. Die Drehgestellräder müssten dabei den Rädern der Vorläufer entsprechen. Die originale sind ja bekanntermaßen aus Blei, von daher könnte man sie sicherlich auch gießen.
Hinsichtlich des Antriebs muss ich das Stück mal einem Künstler/Zauberer an die Hand geben.
Auch von mir Glückwunsch zu dem schönen Teil. Bezüglich Motor würde ich es erst mal mit dem normalen Bing Tischbahnmotor versuchen, der ja fast identisch ist. Die Isolationen der übrigen Räder sollten natürlich beseitigt werden. Grüße, elaphos
es gibt mindestens zwei Gründe, an den Bub SVT von 1937 zu erinnern:
1. Er hat in diesem Jahr auch den 80. Geburtstag
2. Beim Stöbern im Hugo-Preller-Katalog 1937 bin ich auf die folgende Katalog-Seite gestoßen:
Auch der Leipziger Großhändler Hugo Preller bot den Bub SVT im Herbst 1937 an. Im Katalog „Elektrische Spielwaren und Kleinbeleuchtungen“ (Liste Nr. 378, vermutlich November 1937) wurde der Bub SVT mit deutlich besseren Bildern auf einem Drittel einer Seite vorgestellt, also nicht nur als Randnotiz. Die Endverbraucherpreise entsprechen dem Bub-Katalog von 1937. Der Name des Herstellers Bub wird im Preller-Katalog aber nicht erwähnt.
Vielleicht fällt jemand noch ein weiterer Grund ein ?
Ich darf jetzt auch einen dreiteiligen KB Triebwagen mein eigen nennen. Ein Drehgestell und der Motor fehlen, aber der Anfang ist gemacht :-)
Die Jahre hat mich immer gewundert, dass es augenscheinlich drei verschieden Kopfteile gibt, und das ist tatsächlich so. Auf den Bildern war zu sehen, dass der dreiteilige z.B. von Patrick zwei verschiedene Endteile hat. Der zweiteilige von Franz hat auch zwei verschiedene Teile, davon war aber nur eines identisch mit den Endteilen des dreiteiligen. Ich habe mich immer gefragt, warum das so ist. Auch wenn mir immer noch nicht klar ist, warum das so gemacht wurde, ist die Lösung genauso simpel wie einleuchtend.
Der dreiteilige Triebwagen besteht aus: Einem Triebkopf mit Motoraufnahme (A) Das Mittelteil hat auf einer Seite eine Motoraufnahme auf der anderen Seite die Aufnahme für ein einfaches Drehgestell (B) Das Endteil hat ebenfalls die Aufnahme für das einfache Drehgestell (C)--> Man kann den dreiteiligen Triebwagen also nicht als Zweiteiler fahren lassen.
Der zweiteilige Triebwagen besteht aus: Einem Triebkopf mit Motoraufnahme (A) Einem Endteil mit Motoraufnahme (D)
Für jedes der drei Endteile wurde eine eigene Litho gemacht. Ganz grundsätzlich war das eigentlich unnötig, da die Motoraufnahme in der Bodenplatte des Triebwagen ist, welche bei allen drei Endteilen auswechselbar wäre.
Grüße
Rainer
Die Bilder zeigen von oben nach unten die Teile : C-A-D
die drei unterschiedlichen Lithographien kann man aus dem beachtenswerten Anspruch erklären, die Seitenwände vorbildgerecht nachzubilden. Denn auch beim Vorbild, den SVT der Bauarten Hamburg (zweiteilig) und Leipzig (dreiteilig) war die Fensterteilung und die Anordnung der Türen unterschiedlich. Der Dreiteiler besaß im Mittelwagen an beiden Enden Türen, dafür konnte die Tür am Ende eines Endwagens beim Zweiteiler entfallen.
Ich möchte nochmal an den bislang ungeklärten Verkaufsstop dieses SVT erinnern. Was ist denn aus dem Bub-Werksarchiv geworden? Ob es dort Hinweise geben könnte ? @cmnhorsebreeder : Hattest Du mit der Tochter des Firmenbesitzers über dieses Thema gesprochen ?