ich habe für die Karre 2 Achsen mit Rädern gefunden, die wohl zu der Karre gehören. Könnte die Gepäckkarre eventuell von Spennkuch sein? Ich meine, er hat auch Karren produziert.
Das Logo ist eindeutig TippCo, Nürnberg 1912 -1971. Hier wohl ein recht frühes Stück.
Der langjährige Firmeninhaber Philipp Ullmann übernahm 1919 die Firma des Paares Tipp und Carstens. Als der jüdische Ullmann 1933 nach England emigrierte, gründete er mit seinem Kompagnon Katz unter Mithilfe von Bassett-Lowke die Firma Mettoy.
Nach dem Weggang von Ullmann übernahm ein ehemaliger Direktor von BING die Firma TippCo. Als der 2.Weltkrieg beendet war, wurde der enteignete Betrieb an Ullmann zurückgegeben, der wieder die Leitung der Firma übernahm.
mit dieser wappenformähnlichen Umrandung und diesem kleinen mittigen Buchstaben "o" habe ich das Firmenzeichen von Tipp & Co. noch nie gesehen.
Mir war auch nicht bekannt, dass Tipp & Co. Eisenbahnen in Spur 1 hergestellt hat. Es wäre ratsam, einmal ein deutlicheres Firmenzeichen als dieses schwammige Bild als auch die Gesamtansicht des Tenders einzustellen, um eine Aussage machen zu können. Für mich ist das Einzige, das für Tipp & Co. sprechen könnte, die gelb grüne Farbgebung. Aber andere haben auch die gleichen Farben verwendet.
Ja, auch ich liebe Gesamtansichten und nicht nur Ausschnitte. Auch ist es besser nur eine Frage in einem Beitrag zu stellen. Meist kommen ohnehin andere Themen dazu.
Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #5Das Logo ist eindeutig TippCo, Nürnberg 1912 -1971. Hier wohl ein recht frühes Stück.
Der langjährige Firmeninhaber Philipp Ullmann übernahm 1919 die Firma des Paares Tipp und Carstens.
Hallo an die Interessierten,
wenn das in #1 gezeigte Firmenzeichen tatsächlich von Tipp & Co ist - ich teile die Zweifel von Udo -, dann ist es eine sehr frühe Ausführung. Ich zeige zum Vergleich das Firmenzeichen in einem ganzseitigen Inserat in der Deutschen Spielwaren-Zeitung, Ausgabe Mai 1935, Seite 8.
Lt. Lexikon Cieslik scheidet Victoria Tipp bereits im Dezember 1912 aus, nicht 1919. Ernst Carstens bleibt weiterhin Teilhaber zusammen mit dem neuen Partner Philipp Ullmann. Ernst Carstens scheidet im Dezember 1919 aus.
Wie ich schon schrieb: 1919 übernahm Philipp Ullmann die Firma Tipp & Co. Daß er davor schon Teilhaber war, habe ich bewußt nicht erwähnt. Ich wollte meinen kleinen Kommentar nicht so aufblähen!
Die Geschichte von TippCo ist nicht nur im Cieslik erwähnt. Sie kann auch komplett im Internet nachgelesen werden.
Sehr empfehlenswert ist das Buch von Rudger Huber: Tipp und Co. Erschienen bei TÜMMEL, 2003 Allerdings befasst es sich mit dem Spielzeug NACH 1932. Trotzdem stöbere ich gerne darin!
mir fiel noch Folgendes auf: Der Bahnsteigkarren muß noch eine Gummi(?)-Bereifung gehabt haben. Offensichtlich war sie versprödet und ist verloren gegangen.
Zitat von cmnhorsebreeder im Beitrag #9Sehr empfehlenswert ist das Buch von Rudger Huber: Tipp und Co. Erschienen bei TÜMMEL, 2003
Liebe Claudia,
sorry, aber zu dem Buch von Rudger Huber sind einige Anmerkungen zu machen.
1. Viele farbige Fotos von den Artikeln. Hervorragende Qualität. Toll, Note 1 mit Stern !!!
2. Zur Firmengeschichte und zu den lexikalischen Angaben ist Cieslik viel umfassender. Bei Rudger Huber z.B. keine Beschreibung der Firmenmarke, keine Angaben zu früheren und späteren Ausführungen.
3. Viel zu viele Flüchtigkeitsfehler. Einige Beispiele: - Der Gründer Carstens wird als "Karstens" genannt. (Seite 10). - Die Firma Hammerer & Kühlwein wird als "Hammer und Kühlwein" bezeichnet (Seite 64). - Sehr interessant auf Seite 23-26 das Kapitel zu den Laufwerken und den Herstellern. Seite 24 enthält einen Bericht über das Jubiläum der Fa. Paul Weiss. Als Quelle ist angegeben: "Artikel aus "Das Spielzeug" 1927". Doch 1927 gab es die Zeitschrift Das Spielzeug gar nicht. Damals gab es die Deutsche Spielwaren-Zeitung (DSZ) und den Wegweiser.
4. Fragwürdige Titel: - Seite 204: Abgebildet ein Flugzeug von Tipp mit einer Gruppe SA-Männern, wohl von Lineol. Titel: Reichsparteitags-Flugzeug.
- Seite 74: Abgebildet ein Sportcoupé, davor ein Herr in weißem Anzug, der zur Begrüßung freudestrahlend den Hut schwenkt. Titel: Eva-Braun-Wagen !!!!! Dann ist der Herr in weißem Anzug wohl A.H. ?
- Eva Braun: Daß A.H. eine Geliebte hatte (so die damalige Bezeichnung) war "Geheime Reichssache". Wer wußte davon: Einige NS-Größen, die Hitler auf dem Obersalzberg aufsuchten, und die SS-Wachmannschaft. Wehe dem, der etwas ausgeplaudert hätte !!!
Vor etwa 15 Jahren erschien, wohl noch in spielzeug antik, ein Bericht über das damals neu erschienene Buch von Rudger Huber und über den Eva-Braun-Wagen. Darin wurde auch berichtet, daß Rudger Huber bei irgendeiner Veranstaltung von Sammlern kritisch befragt wurde. Seine Antwort: Er habe den Eva-Braun-Wagen aus Marketing-Gründen so bezeichnet.
Liebe Claudia, nix für ungut, aber das mußte ich "loswerden".
Mit Blechbahn-Grüßen aus Mögeldorf in den hohen Norden Dieter
kann alles so sein, wie du anmerkst, aber deine Richtigstellungen kommen 20 Jahre oder auch etwas weniger zu spät. Außerdem gab es da diesen Cieslik noch nicht (Erscheinungsdatum 2014).
Zudem: Rudger Huber hat sicherlich Fehler gemacht, Jürgen Cieslik auch. Beide haben alles geprüft, aber nicht alle Fehler gefunden. Wer macht keine Fehler ?
Dieter Beckh hat akribisch gelesen! Danke sehr. Udo hat auch Recht - alle Schreiberlinge machen Fehler. Ich nehme mich da nicht aus....
Solche Sachbücher müssen immer sorgfältig und möglichst auch sachkundig lektoriert werden. Geschieht das nicht, gehen Fehler in den Druck. Siehe Huber und Cieslik.
Zu Adolf Hitler und seiner Geliebten und späteren Ehefrau Eva Braun gibt es mittlerweile unglaublich viele Publikationen. Jeder historisch Interessierte kann sich informieren. Fast 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges sind die schrecklichen und menschenverachtenden Greueltaten der Nazis Historie geworden. Ebenso, wie die Stalins oder die Concentration Camps der Briten. Ob wir wollen oder nicht... Es sind zwei Generationen darüber hingegangen und bald wird es keine Zeitzeugen mehr geben.
Ich halte es daher für legitim, im Sinne historischer Aufarbeitung/Aufbereitung, Namen zu nennen und (Ab-)Zeichen zu zeigen. Eine wie auch immer geartete Wertung ist damit NICHT verbunden!
Liebe Grüße von Claudia
P.S. Spielzeug hat immer auch den politischen Zustand seiner Zeit abgebildet. Prominentestes Beispiel ist der SA-Soldat von Käthe Kruse! Heute eine der gesuchtesten Puppen überhaupt.
Ihr habt völlig recht, jeder Autor macht Fehler, Rudger Huber, Jürgen Cieslik und wohl alle Autoren. Auch meine Vorträge am TinPlate-Forum und die Beiträge in Altes Spielzeug sind nicht völlig fehlerfrei, wie ich im Nachhinein festgestellt habe.
Aber das "Reichsparteitags-Flugzeug" und der "Eva-Braun-Wagen" sind mit "normalen Fehlern" nicht zu vergleichen. Sie sind unseriöse Effekthascherei und keine historische Aufarbeitung. Ein Reichsparteitags-Flugzeug hat es in der Realität wahrscheinlich nicht gegeben und einen Eva-Braun-Wagen hat es mit Gewißheit nicht gegeben.
Wie Claudia schreibt, gibt es zu Eva Braun viele Publikationen, jeder Interessierte kann sich informieren. Auch Rudger Huber konnte und mußte wissen, daß in der NS-Zeit niemand von Eva Braun wußte, außer einigen NS-Größen und der SS-Wachmannschaft auf dem Obersalzberg.
Tipp hat Bodenläufer - 2'C'1-Loks - in zwei verschiedenen Größen, mit festem Schlüssel und in mehreren Varianten (mit und ohne Tender, mit Pfeife) hergestellt. Lt. Rudger Huber von ca. 1925 - 1938. Abgebildet ein Katalogblatt von 1936 (Seite 30) und eine farbige Abbildung ohne Tender (Seite 8). Auf der Abbildung ist die frühe Firmenmarke zu erkennen, wie in #10 und #1. Claudia hatte also Recht mit ihrer Einschätzung in #5.
Der von Mikka gezeigte Tender ist ein anderer als die Tender im o.g. Katalogblatt.
Wenn Interesse besteht, kann ich Scans der Seiten 8 und 30 einstellen, selbstverständlich mit korrekter Quellenangeabe.
ich glaube jeder, der etwas wichtiges dazu betragen konnte, hat jetzt zum Tippco Tender etwas gesagt. Ich würde jetzt gerne das Interesse wieder auf die "Gepäckkarre" lenken, denn da ist noch nichts geklärt.
Zur Gepäckkarre: Je mehr ich mir diese ansehe, desto mehr neige ich dazu, dass der Wagen ein Eigenbau ist. Die Ausführung ist sehr einfach gestaltet. Als Produkt einer Spielwarenfirma dürfte das Objekt sehr preiswert gewesen und deshalb öfter gekauft worden sein. Aber bisher kennen wir nur dieses eine Exemplar.
Claudia hat in Beitrag #11 erwähnt, dass auf die Felgen Gummiräder gehören. Sicherlich, aber der Abstand zwischen Boden der Gepäckkarre und dem Gummireifen dürfte äußerst knapp gewesen sein. Man kann das auf den Fotos nicht so richtig sehen.
ob die Achshalter bzw. Räder "original" sind, weiß ich nicht, aber sie passten in die ehemalige Verklebung. Die Achse wurde an den Enden professionell verpresst Ich habe diese dann angelötet. Ob da noch eine "Gummibereifung" darauf passt, ist wegen der niedrigen Höhe unwahrscheinlich. Es könnte sich, wie Udo vermutet, möglicherweise um einen Eigenbau handeln. Jedenfalls ist die Lackierung älter.