Eigenbau [Puffer für BING englischen 10/553 Abteilwagen]

Nach Monaten immer noch keinen Messingpuffer gefunden also
einen Ersatzpuffer gebastelt:

– Fahrradventil > zerschnitten
– Kugelschreibermine > 5mm abgeschnitten
– Niet ins Restventil gelötet. dann das 5mm Stück von der Mine eingelötet.
Alles mit Hilfe eines Schraubstockes bzw. Feilkloben und Rundzange zum ableiten der Hitze.

Ins Chassis eingesetzt.
Einen Kupferdrahtring (mangels Lochscheibe) über die Mine geschoben und von hinten im Chassis verlötet.

Das ist schneller beschrieben als das es klappt, obwohl man die Teile schön ineinander setzen kann,
ist dazwischen immer noch etw. Luft also es ist schwer zu justieren.

Etliche Anläufe um zum jetzigen Ergebnis zu kommen, der Niet sitzt leicht schief, aber der Puffer hält,
dank dem Tipp von Markus am Frankfurter Blechbahnstammtisch, von hinten eine Scheibe anzulöten.



Letztendlich bleibt die Frage:
Wie wäre ein Profi mit den Teilen umgegangen um einen geraden Sitz
dieser 3 Komponenten (Niet, Ventilteil, Minenstück) zu erhalten?

Hallo Heizer

Die Antwort ist einfach: Ein Profi würde so einen Ersatzpuffer aus Messingrundmaterial drehen. Habe ich schon mehrfach gemacht für verschiedenste H0-Fahrzeuge. Wenn es mehr als nur ein Stück braucht, mache ich dann meistens auch noch ein paar Reservestücke. Ob man 3 oder 10 Stücke herstellt, ist dann nicht relevant. Der erste Drehling ist immer der zeitaufwändigste, da man dort die Zustellungen am Drehbank erarbeiten muss.

Freundliche Grüsse
LampenHans

Da ich selbst mit einer Saupe DMT 160 arbeite, beobachte ich immer die Angebote zu dieser Maschine bei Kleinanzeigen. Ich kann nur sagen, dass diesen Winter mehrere sehr gute Angebote teils weit unter 500 Euro waren und sind. Es ist also leicht, eine Mechaniker-Präzisionsdrehmaschine zu kaufen. Wer Interesse daran hat kann sich von mir beraten lassen.

Wieviel Puffer könnte man statt einer Drehbank kaufen?

Verstehe, ein Profi würde erst gar nicht löten, weil es zwangsläufig schief werden kann.

Vermutlich ist eine Uhrmacherdrehbank für unsere Kleinteile am geeignetsten.

Viele Grüße
Heizer

Für eine Uhrmacherdrehbank bezahlst Du ein Vielfaches, kannst aber nur sehr wenig machen. Wie gesagt, es gibt gute Mechanikermaschinen zu sehr wenig Geld und bei richtigem Tip kauft man sich sowas auch nur 1x im Leben. Ich habe den Tip leider nicht rechtzeitig bekommen.

Zitat: Wieviel Puffer könnte man statt einer Drehbank kaufen?

Die Werkzeigmacherdrehbank, welche ich verwende, eine Cintilla Lesto, hat mein Vater 1955 als Occasion-Ausstellungsmodell gekauft. Bei den vielen Drehteilen, die seither entstanden sind, ist der Kaufpreis wohl längst nicht mehr relevant. Wichtig ist für mich, dass ich damit, mit geringem Aufwand, Ersatzteile herstellen kann, welche nicht mehr, oder nur noch zufällig, im Handel zu erwerben sind. Ich betrachte dies als ein wichtiger Teil meiner Hobby-Tätigkeit.

Gruss
LampenHans