Sehr frühe elektrischen Weichen von Märklin Spur 0 13610 EMW R+L .....vom Feinsten......

Gestern erreichte mich das Paket aus den Niederlanden, Inhalt ein Paar EMW Weichen 13610
im Original Karton, der Karton ist nicht im besten Zustand, aber anscheinend komplett...

Zunächst sei gesagt, dass bei dem kompletten Paket, egal ob Karton mit Polster oder die Weichen selbst,
ein enorner Aufwand seitens der Göppinger Werke aufgelegt wurde. Solchen Aufwand sah ich selten,
und es gehört sich dazu, einen kleinen Bericht zu schreiben...

Der Karton ist alleine eine kleine Augenweide, die Weichen sind in einem aus Holzwolle gefülltem
Papierkissen eingebettet. Hier liegen zwei Papierkissen, wobei ein Kissen etwas beschädigt ist,
aber man kann die Holzwolle gut erkennen. Beigelegt ist eine Beschreibung auf rotem Papier, die auch
für ein Stellwerk oder Lampen verwendet wird...

Die Weichen selbst sind Kunstwerke. Wenn man die gesamte Arbeit an einer Weiche betrachtet,
fällt es nicht schwer, sich den Arbeiter, der an dieser Weiche herumlötete, vorzustellen. Wie lange
dauerte die Fertigung einer Weiche, bis diese schliesslich fertig getestet in den Karton gelegt wurde...?

Die feinen Lötarbeiten, die den Mittelleiter weiter verbinden, teils abgebogen, die Lötarbeiten an
dem Mechanismus für die Weichenlampe. Das Bodenblech, welches herausgeschoben werden konnte,
hatte einen angelöteten Hebel. Und schliesslich die sich bewegende Weichenzunge mit enorm
komplizierten Messingplatinen, die untereinander verschraubt und verlötet wurden. Es lohnt sicher
eine solche Weiche genauer zu betrachten, ich jedenfalls bin sehr beeindruckt...

Deshalb wuchs meine kleine Sammlung dieser Weichen auf insgesamt fünf Weichen. Garantiert
problemlose Überfahrt aller Motoren, sogar solche die grössere Zahnräder als Räder haben, (später
nur mit Drehschemelweichen befahrbar), hier Beispiel eine Bub Lok....

Es gibt auch nur einen Nachteil an diesen Weichen, (weil die neuen Weichen eine kleinere Ausladung
für den Magneten haben und die Weichenlaterne gleichzeitig dort montiert wurde). Da sind die Abstände
zu den einzelnen Gleisen untereinander grösser, so dass sich eine Anlage mit weniger parallelen Gleisführungen
durch die alten Weichen aufbauen liess....

Trotzdem, eine imposante Weiche, faszinierend schon alleine die Idee eine solche zu entwickeln und zu bauen.
Jetzt wüsste ich nur zu gerne, wieviel dieses Weichenpaar damals gekostet hat....?





























mit GRüssen Georg

Hallo Georg

laut Katalog 1927 kostet ist das Paar 38 Mark.
Das ist doppelt soviel wie die günstigste elektrische Lokomotive R 12970.
Ein ungelernter Arbeiter in der Metallindustrie hatte im April 1927 ein durchschnittliches Wocheneinkommen von 32.52 M. Wenn man das auf heutige Löhne umlegt (Durchschnitt angelernt Metallindustrie Westen 980€/Woche) sind das 958€..

Gruss Domenik

Danke Domenik und Elaphos,

das war zu erwarten, wahrscheinlich sind diese Weichen heute seltener zu bekommen,
erstens weil die Gleisführungen anders sind und zweitens wurden weniger verkauft, weil zu teuer...

mit GRüssen Georg

Hallo,

hier ist schon einmal über diese Weichen etwas veröffentlicht worden:

Suche 2 Magnetspulen für 2 Märklin EM-Weichen uralt

Wie in Beitrag #1 von Georg schon beschrieben, ist die Mechanik kompliziert. In einer Weiche sind 14 (in Worten: vierzehn) Schräubchen verarbeitet worden.

Schönen Gruß
Udo