Als Ergänzung zu meiner Präsentation der E 19 an anderer Stelle heute was aus der Bastelecke. Ich erwähnte derzeit schon, dass zu der Lok vor mehreren Jahren maßstabgerechte Packwagen auftauchten, aber eventuell existierende weitere D-Zugwagen gibt und gab es bislang nicht. Das ließ mir keine Ruhe. Von einem bekannten Sammler erhielt ich dankenswerter Weise einen solchen Packwagen, um in Anlehnung an selbigen D-Zugwagen zu entwerfen. Als Anregung dienten die allseits bekannten 40 cm Wagen eines namhaften Herstellers. Allerdings ist man dort recht detailliert vorgegangen. Da meine Modelle ebenfalls in Alu gegossen werden sollen mussten sie im Aussehen mit dem Packwagen konform gehen. Eine Detailverliebtheit war fehl am Platz. Eine Zeichnung wurde erstellt, diese zum Lasern gegeben und die Modelle sind so aus Sperrholz entstanden. Der Zusammenbau war etwas filigran, aber dank der heutigen Mittel kein Problem. Die Wagenkästen kann ich hier bereits zeigen. Demnächst sollen sie dann in Aluminium gegossen und danach mit entsprechenden Zurüstteilen komplettiert werden. Wenn auch diese Hürde überwunden ist, kann ich einen kompletten Schnellzug bestehend aus E19, Pack-, Mitropa-, Schlaf- und Sitzwagen präsentieren, wie er möglicherweise in Werner Zeukes Büro in der Vitrine stand. Im Übrigen muß ich eines berichtigen. Es gab zu diesem Zug auch einen 2 m Kreis. Und wie sollte es anders sein, auch die Gleise dazu ware aus Alu gegossen. Bis demnächst Eberhard.
Wunderbar. Ich bin begeistert! Ist nicht zu fassen, dass dieses Projekt seit Jahren doch noch was wird.
Bedenken hätte ich jetzt mit der Holzstruktur. Die Gießmethoden sind doch so genau, dass zu erwarten ist, die Struktur der Maserung kommt durch. Das wäre aber nicht gewünscht, denke ich. Im Gegenteil sollten die Wände grundsätzlich glatt sein, aber noch etwas Unebenheiten eingebaut werden, damit es aussieht als wären die Wagen in Sand abgeformt worden. So war es ja auch mit dem Original.
Oder man läßt es und strahlt und bearbeitet die Rohgussgehäuse mit hammer und meißel, damit die nicht zu "neu" aussehen.
Hallo Ypsilon! Das weitere Vorgehen bespreche ich in der nächsten Woche mit der Gießerei und dem Modellbauer. Es wird traditionell in Sand gegossen. Sollten unerwünschte Oberflächen problematisch sein, kommt noch etwas Füller drauf. Ich habe sie übrigens in Wittenberg dabei. Gruß Eberhard.
Eberhard, ich habe mit meinem Wagen verglichen. Es gibt schon einige Veränderungen in Details und auch offenbar in den Maßen. Also keine Panik der Originalitäts-Fanatiker! Die Replikas werden dem Experten erkennbar sein.
Eine funktionale Anmerkung habe ich: Beim Postwagen sind die Stirnseiten glatt und langweilig. OK, das hast Du genau so gemacht. Aber bei den anderen Wagen ist da ein Wulst in Höhe der Trittbretter an den Türen. Nur im Original geht genau durch diese Ebene die Mitte der Puffer und der Kupplung. D.h. wenn Du Puffer und Kupplung, was ich annehme, unter dem Wulst montieren willst, dann sind sie zu tief. Die Pufferbohle geht auch über die ganze Wagenbreite, jetzt ist sie ein paar mm eingerückt. Den Platz brauchst Du aber für die Puffer. Sie sitzen sonst voll auf der Kante.
Ich hab etwas neues zu der weitere Vorgehensweise bei den D-Zugwagen zu berichten. In der Modelltischlerei sind an Hand der oben gezeigten Muster die Formen entstanden. Eine sehr professionelle Arbeit wie ich finde und wie ich sie auch erwartet habe. Immerhin kann der Guß später nur so gut sein, wie es die Form hergibt. Mit den Formen im Gepäck hab ich dann die Gießerei aufgesucht. Es wurde ein Probeguß vereinbart, um das Ergebnis zu sichten und eventuelle Korrekturen in die weiteren Güsse einfließen zu lassen. Das Resultat zeige ich hier mal. Geringe Nacharbeiten wird es bei einem Sandgußprodukt immer geben, aber sie halten sich selbst schon beim Probeguß in vertretbaren Grenzen. Wen es auffallen sollte, dass nur drei verschiedene Gehäuse abgebildet sind, richtig. Eins ist mißlungen. So, beim nächsten Mal dann vielleicht schon der komplette gestaltete Zug. Bis dahin eine schöne Zeit, Eberhard
Ypsilon, wie gesagt, es ist erst mal ein Probeguß. Und 1500 Gramm komplett sollten jetzt auch machbar sein. Ich muß meine Ideen und Anregungen nur umgesetzt bekommen.
Ich lese diesen Thread mit viel Freude und bewundere Eberhard sehr! Habe eine Frage: welche Lok ist denn in der Lage, solch einen schweren Zug zu ziehen? Bei drei Waggons liegt das Gesamtgewicht ja bei ca. 5 Kilo, einschließlich der Kupplungen, Radsätze etc... Wenn's erstmal rollt, klar. Aber das Anfahren???
Claudia, das ist ja gerade die Frage und war es wohl auch immer. Die Wagen gehören zur Zeuke E19, eine maßstäbliche Lok mit Alugehäuse. Sozusagen eine blaue Mauritius der Zeuke-Sammler. Voir einigen Jahren kannte man nur einen, der mal einen kannte, der evtl. mal eine gesehen hat.... Heutre ist das etwas anders. Die Lok hatte ursprünglich ein B-Triebwerk von Zeuke. Jeder weiß wie das so ist mit den drehbar angelenkten B-Triebwerken mit kleinem Achsstand - einfach technisch schwierig. Die meisten erhaltenen Exemplare sind daher aus jüngeren (aber auch alten) Serien und besitzen zwei Motoren, meist von Liebmann/Stadtilm. Original gab es dazu einen 2-m-Kreis mit Aluschienen. Alles sammlerisch extrem schwierig und im Grunde nicht sammelbar, da defacto nicht existent. Nun sind vor mehreren Jahren zwei Packwagen 40 cm in Alu (inzwischen denke ich eher ein Alu-Magnesium)-Guß aufgetaucht. Eberhard hat davon die restlichen bisher völlig unbekannten Reisezugwagen abgeleitet, nacherfunden, rekonstruiert. Das ist alles sehr löblich und ich bewundere ihn für seinen Mut. Das wird auch alles schaffbar sein. Bleibt die Frage, ob die Lok den Zug auch ziehen kann. Ich vermute mal, dass dies schon immer die Frage war. Auch zu Zeukes Zeiten. Da wir aber heute Kugellager haben wird sich das Problem sicher lösen lassen.
Nach meinem Kenntnisstand besagt die "Legende", dass Werner Zeuke auf einer Vitrine in seinem Büro einen solchen kompletten Zug stehen hatte. Über den Wahrheitsgehalt und das Aussehen des Zuges gibt es keine Informationen. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren. Die E19, so wie von mir in einem früheren Bericht vorgestellt, ist kaum in der Lage sich selbst zu bewegen und mit wenigen Wagen überfordert. Für mich stand bei diesem Projekt erst mal die Herstellung von einigermaßen zu den Packwagen passenden D-Zugwagen aus dem selben Material im Vordergrund. Dieser Punkt ist abgehakt und die Feinarbeit kann beginnen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
Ich hatte ja vor einiger Zeit versprochen Euch auf dem Laufenden zu halten. Nun, es ist so weit. Der erste Zug steht auf den Gleisen und hat seine Jungfernfahrt absolviert. Die Wagen haben jetzt ein Durchschnittsgewicht von 900 Gramm und erstaunlicher Weise ist eine E 19 auch in der Lage das Ganze zu ziehen. Bis zu dem Ergebnis war es allerdings ein langer Weg, denn bis auf Kleinigkeiten entstanden alle benötigten Zubehörteile in der Gießform, auf der Drehmaschiene und auf der Fräse in der eigenen Regie. Dadurch hatte ich die Möglichkeit alle Komponenten aufeinander abzustimmen. Das Ergebnis stellt mich zufrieden und wenn man bedenkt, dass es eine in wenigen Aspekten angelehnte Eigenkreation ist, erst recht. Gruß Eberhard.
Hallo Eberhard, ich durfte die Wagen ja schon begutachten und ich kann nur bestätigen, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde. Vielleicht habe ich außer Dummschwatzen und Schulterklopfen auch so etwas beigetragen zu dem Projekt. Du hast nun doch Kugellager verwendet - sehr sinnvoll! Wenn ich nicht so klamm wäre stände der Zug auch bei mir auf dem Regal. Aber die Formen sind ja nicht verloren und vielleicht findet sich die Tante aus Amerika...
wie versprochen die Bilder vom Einsatz der zweimotorigen E 18 mit Zeukemotoren. Es ist zwar ein Video vom 10. Zeuke Stammtisch, aber ich glaube es ist sehenswert.
Ich erkläre den Kindern immer daß eine Eisenbahn keine Carrera-Bahn ist. Die verstehen das und spielen trotzdem damit :) Aber mag jeder das halten wie es Freude macht.
Um was ging es eigentlich in diesen Beitrag, um eine Kö die zu schnell fährt? Wo ist hier das Problem. Die T 48 fährt auch zu schnell, die hat ne Batterie drin, aber die gab es sowie so nicht mit Batterie, es war ja Dampflok. Und da entgleiste ein Anhänger, oh Unfall, das darf so nicht sein. He, muß denn alles genormt sein, übt doch mal Tolleranz, schau Euch die Bilder an und lacht darüber, wir wollen doch Spass beim spielen haben, deshalb Spielzeug oder modellieren wir, weil es doch eine Modellbahn ist? Ich kann da nur mit den Kopf schütteln, wie eng manche es haben wollen. Denk mal darüber nach, die Hauptsache soll doch der Spass sein.
Nicht alles so Bierernst nehmen! Mir ist nur aufgefallen daß die alle sehr schnell unterwegs sind. Ist bei der Köf halt am ulkigsten. Ich hätte Sie halt langsamer als den Schnellzug fahren lassen. Ob das jetzt Spielzeug oder Modellbahn (die ja auch ein Spielzeug ist) heißt ist mir ziemlich egal. Möge jeder nach seiner Fasson glücklich werden.