Ein Fliegender Hamburger? Mit viel Fantasie vieleicht. Egal. Ich hatte zwei Oberteile, zwei Unterteile und das Verbindungsstück bekommen und war der Meinung etwas daraus machen zu können. Nein, zu müssen. Alle Teile bestanden aus massivem Aluguß, wogen etwa 6 Kg und waren wohl in den Endvierzigern in irgend einer Gießerei von irgend jemand, warum auch immer geformt und gegossen worden.
Erst einmal mußte das Gewicht minimiert und die Kanten so bearbeitet werden, damit die Mittelteile mit Ober- und Unterteil einen Korpus bilden konnten. Dazu mußten die Rohlinge auf die Fräse.
Für diese Mittelteile mit den Fensterreihen verwendete ich Teppichschienen aus Alu. Die waren gewölbt, in der entsprechenden Breite und konnten mit etwas Wärme und Zwang in ihre neue Form gebracht werden.
Bei dem Gedanken an die Fensteranzahl und deren Ausarbeitung war mir nicht wohl. Aber wer das Eine will, muß das Andere mögen.
Dann konnte ich nach entsprechender Feinarbeit die Mittel- und Oberteile mit 2K Kleber verbinden. Für die äußeren Unebenheiten wurde "Füssigmetall" verwendet und verschliffen. Jetzt sollte sich zeigen, ob dieses Gebilde auch mit dem Unterteil eine Einheit bildet. Zur Verbindung wurden Gewindehülsen in die Dächer befestigt und die Unterteile konnten jetzt eingeschraubt werden.
Nachdem alles mal provisorisch zusammen gestellt war, sah das dann aus wie der sprichwörtliche Storch im Salat. Ausschlaggebend dafür war der Radsatz im mittleren Drehgestell, der die Höhe der Wagenkästen vorgab und nicht verändert werden konnte. Entsprechend mußten die Antriebe vorn und hinten ausgeführt werden.
Um alles etwas gefälliger zu gestalten fertigte ich neue Achsblenden und brachte, diese integriert, komplett neu gefertigte Umbauten an die Unterteile an. Das überzeugte mich eher.
Als Antriebe wählte ich meine altbekannten Zeuke Replikate, die die jetzige Gesamtlast von immerhin noch 5,5 Kg souverän bewegen. Das Weitere war eigentlich nur noch Makulatur. Antennen, Pufferbohle, Haltebleche als Verbindung zum mittleren Drehgestell und die Farbgebung. Wobei die Beschaffung des Violetttons RAL 4000 nicht ganz einfach war. Auch die Verarbeitung dieser Farbe zeigte ungewöhnliche Eigenschaften, riß sie doch nach einigen Tagen, obwohl trocken , immer wieder auf. Nach dreimaligem Versuch hab ich es gelassen und lebe jetzt damit, dass es wie 50 Jahre alt aussieht. Irgendwann wird er auch noch die notwendigen Decals bekommen.
Dieser Triebwagen fährt wegen seiner Länge von 1 m nur auf einem Kreis ab 2 m. Er soll auch nur eine Anlehnung an den "Hamburger" sein und stellt so ein einmaliges Stück dar. Ein weiteres, vor Jahren im Internet-Kaufhaus aufgetauchtes ähnliches Teil wartet der Weil wahrscheinlich noch auf seinen "Erlöser".
Eberhard, ich habe damals lange gegrübelt wie ich das Triebwerk in den Turm bekomme. Das hast du jetzt besser gelöst. Ich habe noch ein anderes Gehäuse, dass auf so ein Triebwerk wartet. Habe ich Chancen?