Hier mal was ganz ausgefallenes: Eine rechtwinklige Kreuzung mit Spur 0 und der Spur 3 ( 90 mm)
Es handelt sich um ein fabrikmäßig hergestelltes Teil, was leider nicht gemarktet ist. In Mitte der Kreuzung ist eine 0 eingeprägt. Meine Vermutung geht eher in Richtung einer Laufschiene für einen BrückenKran. Wer weiß mehr über dieses kuriose Teil?
Das ist wirklich sehr ausgefallen! Habe ich bislang noch nicht gesehen! Glückwunsch lieber Namensvetter! Mit Deiner Vermutung in Richtung Laufschiene liegst Du richtig. Aufgrund der Parallel-Stifte ist das Teil um 1900 einzuordnen. Der Feststell-Draht für die Gleisverbindung deutet auf Bing. Es könnte aus meiner Sicht lediglich eine Ergänzungsschiene für die Bing-Schiebebühne mit Dampfantrieb sein. Im Bing Katalog von 1902 wird diese unter der Nummer 7135 erstmals angeboten. Es erfolgt aber kein Hineis auf die Spurweite. Die Abbildung im Katalog ist vermutlich die Version in Spur 1. Vor einigen Jahren wurde diese Schiebebühne bei Lankes in Döhlau einmal angeboten. Habe zwar die Kataloge archiviert, aber die Sucherei erfordert einen erheblichen Zeitaufwand. Vielleicht erinnert sich noch jemand daran. Sofern ich mich richtig erinnere, war die angebotene Version ebenfalls in Spur 1. Es ist durchaus denkbar, dass Bing auch eine Spur 0 - Version angeboten hat. Gemarkt wurden die Schienen erst später. Hier also die Katalog-Abbildung.
Hallo Wolfgang und Wolfgang, zu der gezeigten Bing Schiebebühne kann das Gleis nicht passen, da bei dieser die Gleise in unterschiedlichen Höhen sein müssten.
Ich denke eher, das es zur Märklin Uralt Schiebebühne von 1899 gehört. Hier ein link zu einer alten Auktion vom Ladenberger Auktionshaus. Es ist dort die Artikelnummer 1317.
Hallo Arne, Märklin ist vermutlich die schlüssigere Antwort, aber außer der Abbildung beim Ladenburger habe ich noch nichts besseres an Abbildungen gefunden. Das Märklin Teil ist nicht ganz so selten wie die mit Dampf-betriebene Schiebebühne von Bing. Wurde auch schon einige Male bei Auktionen angeboten. Ich glaube, zuletzt bei Bertoia. Müsste wieder zeitaufwändig suchen. Allerdings ist bei den mir vorliegenden Märklin uralt-Schienen der Verbindungsdraht weniger stark eingebogen, bei Spur 1 nur 11 mm. Im Vergleich dazu Bing: 13,5 mm. Deshalb ging meine Tendenz eher zu Bing. Um 1900 haben die Anbieter von Schienen auf Parallel-Stifte gewechselt und sich zunächst Märklin angepasst, z.B. Bing und auch R&GN. Deshalb kann man dieses seltene Teil zeitlich zuordnen. Generell kann man nun festhalten, dass Wolfgangs Teil zu einer seltenen Schiebebühne passt und dazu noch in der damals selteneren Spur 0. Ein wirkliches Kleinod! Viele Grüße Wolfgang
Ich habe gerade noch ein besseres Bild gefunden. Im Katalog 2016 vom Auktionshaus Hohenstaufen. Hier noch ein Link auf die PDF Version. Es ist auf Seite 39 (die PDF sagt aber Seite 47). Wenn man den Katalog speichert, kann man ihn mit einem PDF Betrachter auch vergrößern, so das man dann auch die eingeprägte 1 für die Spur 1 Kreuzung sehen kann.
Gemäß Katalog-Abbildung waren Schutzbleche montiert. Das andere Mal sind diese offenbar abmontiert worden. Im Katalog 2016 Hohenstaufen wird darauf hingewiesen, dass die Abdeckungen fehlen. Viele Grüße Wolfgang
Interessant finde ich den starken Unterschied zwischen der Katalogabbildung und den Modellen. Das Katalogbild wird vermutlich das erste Handmuster zeigen, welches durch die sehr schmale Form mit Beladung wohl zu kopflastig war. Die Modelle scheinen fast doppelt so breit zu sein.
mit bestem Gruß Arne
PS @ Wolfgang (Wolko). Du hast mich etwas irritiert, hier hatte ich doch garnicht Bertoia erwähnt, das war doch im Nachbarforum zum Thema Meiser & Mertig.
Ja, Arne, das stimmt! Aber dieser Beitrag hat mich sehr interessiert und auch das Teil von MM ist sehr interessant. Dein Link war gut. Einen MM Motorwagen hätte ich fast mal gekauft. Aber das Ensemble vor einem Jahr bei Bertoia war natürlich noch schöner, aber auch teuer! Weil ich noch in Erinnerung hatte, dass die Schiebebühne dort angeboten wurde, habe ich weitergesucht. Aber irgendwie hatte ich die Schutzbleche anders in Erinnerung. Die Schiebebühne war, wie schon gesagt, auch noch in anderen Auktionen. Einmal hatte ein Rad gefehlt. Viele Grüße Wolfgang
die Tafel 27 der Katalogsammelmappe "F" (1897 - 1903) erscheint erstmals im Jahre 1898.
Märklins Schiebebühnen 1036 gehören zu den Neuheiten diesen Jahres. Angeboten werden sie in den Spurweiten 0, I, II und III. Eine Garnitur besteht aus zwei Kreuzungen und einer "Fahr-Bühne".
Bei der Neuauflage der Tafel 27 im Jahre 1901 sind dann auch beide Kreuzungen abgebildet.
Die Schiebebühnen erscheinen noch in der Gesamtpreisliste 1902, in der Neuheiten - Preisliste 1903 gibt es bei den Artikeln 1036 keine Änderung gegenüber dem Vorjahr.
Sie waren demnach von 1898 bis 1903 im Programm.
1904 werden sie in Spur 0, I und II durch die neuen Modelle 2136 abgelöst. In Spur III gibt es dagegen kein Nachfolgemodell.
Wechselstifte bekamen Märklins Gleise erst ab 1909, und das zunächst auch nur bei den Elementen des damals neuen großen Parallelkreises. Der größte Teil des Göppinger Gleisangebotes bekam sie erst ab Mitte 1912.