vielleicht mal über den Tellerrand hinausschuen und sich Bücher zulegen.Im Buch Märklin die großen Jahre wird beschrieben wie lackiert wurde.Auf Seite 18 steht :Eine schwarze Deckfarbe benötigt einen grünen Untergrund also nichts ungewöhnliches.
...Tests: Ich kenne da einen Sammler, der ist im Übereifer zu einem bekannten wissenschaftlichen Institut gerannt. Vermeintlich hat er die teuerste Version in einer Sonderlackierung bei ebay(!) für kleines Geld eingefunden -und alle anderen waren ja wieder mal so dumm... Das Urteil des Instituts war dann negativ, der Lack war keine fünf Jahre alt, und für das Honorar hätte er sich eine echt seltene Lok kaufen können. Und es wäre noch etwas übrig geblieben... Und dann legte ihm auch noch ein Kollege Fachliteratur vor, die genau diese Frage mit allen Details klärte. Dieses Buch hatte er im Regal -aber nur die Bilder betrachtet, wie er dann zerknirscht eingestanden hat. Lesen bildet! Dieser Hinweis ist nicht neu aber immer noch richtig. Schönen Sonntag! Botho
auf Seite 18 steht "eine schwarze Deckfarbe benötigt einen grünen Untergrund" ist das empirisches Fachwissen oder was ???
nach dieser Feststellung wären dann meine R 700 und HR 700 bzw alle in Frage kommenden Lokomotiven Fälschungen! weil keine grüne Grundierung drauf ist????
Frank, Richard - ich habe mich damals schon gewundert, als dieses Buch erstmals in der Hand hatte. Denn selbst bei uraltem Blech ist mir das noch nicht aufgefallen, bzw. habe ich das nicht als Grundierung gewertet. Aber ja, es steht so hier! Übersetzungsfehler? Oder gibts bei altem Blech dazu Anhaltspunkte? Die Produktbeschreibung endet bei diesem Buch mit dem Jahr 1914, weit vor der hier besprochenen 00-Zeit. Schönen Sonntag! Botho
Richard, ja, bei handlackierten und uralten Nürnbergern habe ich das auch schon mal gesehen -also bei Altblech. Ich dachte mir aber, dass dies eine frühere Lackierung gewesen ist, wie ich schon in #29 geschrieben habe, also keine spezielle Grundierung. Bei Märklin ist das mir ganz neu. Und hier ging es um 00 -eine ganz andere Zeit. Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Eine Grundierung würde auch noch nicht erklären, wieso unter der mattschwarzen Farbschicht auf dem Dach eine glänzend schwarze Farbschicht aufgetragen wurde.
Irgendwie ensteht hier gerade ein richtiges Durcheinander
Eingangsthema war eine schwarze T 800 aus 1938 ( meine Annahme) ,die unter der mattschwarzen Farbe grün und glänzend schwarz am Dach lackiert war leider ist dieses Gehäuse nicht mehr verfügbar Thomas schreibt am Ende einer fast schon ermüdenden und für Ihn entnervenden Diskussion das dieses Gehäuse besser gesagt die Fargebung ein Fälschung gewesen sei
Das möchte ich in Abrede stellen -die gefälschte Farbgebung weil die Entwicklung der T 800 respektive Markttauglichkeit fast zeitgleich mit dem Deutschen Bombenterror auf Großbritannien zusammenfällt
und es daher durchaus sein kann das eine T 800 im LNER Farbkleid angedacht war
Und nochmal an Botho ,Du schreibst mir ist das noch nicht aufgefallen beim Großblech , naja in meinem letzten Post habe ich das glaube ich auch bestätigt
Irgendwie ist Post 31 auch nicht gerade eindeutig
LG Richard
kleiner Nachtrag
in Post 29 von Botho: "bei meinem Altblech ist mir das auch noch nicht aufgefallen"
beitrag von dir 26 denke das ich diese buc nicht brauche , sowie der rainer schrieb lok,s auseinader reissen , du willst nicht wissen wieviel ich gekauft habe in meiner zeit . ich habe mein wissen durch käufe sehr viele käufe und Untersuchungen selber gelernt . diese Gehäuse hatte der anbieter wo ich auch die TWE 700 vorserie/Prototyp gekauft hatte angeboten , damals wusste er nicht was es war,er redete von einer normalen TWE 700 ,deswegen wäre ja die Möglichkeit gewessen das das Gehäuse T 800 auch ein seltenes teil gewessen wäre .
grüner unterlack gab es meines wissen nur bei der R 700 von 1935 , danach nie und nimmer gesehen , ich weis nicht wo ihr sowas jemals gesehen habt , Richard schrieb es genau auf dem punkt gebracht . mann soll nicht nur denn Kataloge büchern glauben , sondern wenn man das Geld dafür hat , kaufen kaufen und auch noch aus erster Hand um alles zu verstehen wie und was es damals gemacht gebaut wurde .
auch eine UV Prüfung ist gemacht , das Grün war eine Fälschung ,aber vielleicht lag ich falsch dies beziffere ich mit 1 % .
auch noch was zu #28; es ist kein empirisches Fachwissen, dass lackierte Teile zuvor grundiert (Primer) werden. Und der Primer kann durchaus eine gelbe oder grüne Farbe haben. Eine Lackierung ohne Grundierung hält nicht auf Dauer. Von daher ist das Vorbehandeln in der Lackindustrie auch kein Bockmist.
an Emmer die Teile von denen wir reden halten schon 100 Jahre und länger ohne Grundierung
Ich habe glücklicherweise Keine Ahnung wovon ich schreibe ,bin auch kein Experte bei den zig hundert Teilen die in 30 Jahren durch meine Hände gegangen sind
Ich vermisse ein gedeihliches Zusammentragen eines Zeitstrahls, auf dem die Gepflogenheiten des Lackierens eingetragen werden. Es kommt nicht aufs Jahr genau an. Aber bei den kriegsbedingten Materialmängeln und -engpässen klappt es doch auch ganz gut.
Was die Theorie des richtigen Lackierens angeht, glaube ich, dass es damals wie heute Legenden gab, wann etwas dauerhaft und belastbar ist und wann nicht. Recht früh wusste man beim Lackieren von Metall - nicht zuletzt aus der Automobilindustrie - dass Lacke mit bestimmten Pigmenten mehr oder weniger Schutz vor Korrosion boten. Bleimennige wurde vermutlich nicht im Labor entwickelt, sondern hat sich schlichtweg in der Praxis bewährt. Also hat man diese Nischenanwendung bevorzugt fortgeführt. Da steckt mit Sicherheit nicht nur Erfahrung drin, sondern auch Aberglaube.
Und nicht zuletzt kann schon damals ein Einkäufer auf die Idee gekommen sein, weniger verschiedene Produkte einzukaufen, wenn einem billigen gute Eigenschaften nachgesagt werden. So mag der grüne Unterlack sowohl dem Recycling für England bestimmter Produkte geschuldet sein, wie auch einer Theorie, dass er magische Kräfte haben mag, als auch einer Sparmaßnahme. Die gleichen Einflussfaktoren sind heute kaum weniger plausibel.
Treten bestimmte Phänomene historisch regelmäßig auf, finde ich die Deskription wichtiger, als das Urteil. Nur, wer seine Beute schnell zu möglichst viel Geld machen möchte, braucht ein Urteil nötiger, als die Erkenntnis, was es wann tatsächlich alles gegeben haben mag. Daher möchte ich in der Darstellung zur Sachlichkeit mahnen und Urteile eher der individuellen Einschätzung überlassen. Es führt sonst zu genau der Rechthaberei, die wir in anderen Foren gering schätzen und die die besten Experten vergrault. Keiner ist frei von Fehlern. Man muss sie nur nicht mit Fleiß und aus Missgunst betreiben. Das überlassen wir Friedliebenden gerne anderen - wenn's geht woanders.
um Missverständnisse zumindest einwenig zu reduzieren möchte ich dazu etwas ergänzen. Natürlich weiss ich nicht, ob Märklin seinerseits die Rohlinge grundiert hat. Ich habe lediglich von Trix Express ein 20/55 und ein 20/53 Gehäuse, beide aus dem Jahre 1936 abgelaugt. Beide waren zuletzt mit einer grünlichen Grundierung versehen welche sich als sehr hartnäckig erwies, und mehrere Durchgänge des Ablaugens erforderte.
zum Thema Grundierung allgemein moechte ich anmerken, dass die von mir vorgestellte und abgebeizte Trix E 94 eine rotbraune Grundierung hatte. Eine Maerklin - Lok ( ich habe nur Lokomotiven ab Baujahr 1950) habe ich bis jetzt noch nicht mit einer Grundierung gesehen.
Zinkdruckguss Gehäuse nach 1950 wurden bei Märklin , einer Phosphatierung unterzogen , diese dient als Haftgrund für den Auftrag der Grundlackierung in der Farbe der Lokhaube .
In der Unmittelbaren NK-Zeit wurde wie erwähnt , auf einige Ersatz- Verfahren zurück gegriffen ... etwa einer Brünierung oder auch Grundierung .
Man hat da je nach Material Lage schon heftig experimentiert oder auch Restbestände verarbeitet - alles Faktoren die der liebe pippi - ancella ,bei seinen oft heftigen Theorien gerne mal vergisst... allumfassend dürfte man das heute kaum noch klären können , da es mit Zeitzeugen dieser Jahre ,sehr dünne ist - sofern diese sich überhaupt noch an solche "Spezial Details" erinnern können ...
Übrigens ist eine Gehäuse Brünierung etwas anderes als die allseits bekannte "Schwärzung" von Kupplungen , Wagenböden , Trittstufen ,Achslagern bei Märklin Fahrzeugen der Spur 00/H0 - dies ist ein völlig anderes Verfahren .
bin ein bischen unschlüßig. Ist sehr gut gemacht keine Frage. Unlogisch ist natürlich die Farbe bei einer Tenderllok für den Güterverkehr, die waren eigentlich schwarz. Aber mit Logik ist eine Spielwarenproduktion sicher nicht wirklich zu erklären. Eine schwarze T 800 gab es ja schon.
Die Verschmutzungen sehen unrealistisch aus.
In Märklin internen Liste ist die T 800 (Min Bahn Loko mit neuer Fernschaltung) mit dem Erscheinungsdatum August 1938 versehen. Theoretisch besteht also die Möglichkeit. Ich glaube es aber eher nicht aber das ist meine persönliche Meinung.
Hallo Patrick, "offiziell" gibt es diese Lok von Märklin nicht. 1981 erzählte mir ein älterer Mitarbeiter von Märklin ( Feinmechanikermeister -von 1933 bis 1980 bei Märklin), daß auch noch in der direkten Nachkriegszeit "Wunschlackierungen" gemacht wurden. Offiziell über die Firma aber auch inoffiziell durch Mitarbeiter - gegen "Zigarettenwährung". Grüße Wolf
"GÖPPINGEN, 25. Mai 1938." "Von den Neuheiten wird ein Teil in kurzer Zeit greifbar sein. So können z. B. Miniaturautos 5521/15, -/16, -/7 N und das Miniaturflugzeug 5524 sofort geliefert werden. Die sämtlichen Neuheiten werden aber während des Sommers und zu Beginn des Herbstes, also zeitig für das Saisongeschäft bereitstehen und ausgeliefert sein."
Die Nachfrage nach individuell abweichenden Ausführungen war 1938 so groß, dass Märklin sich in einem Rundschreiben äußern musste:
"GÖPPINGEN, 17. Nov. 1938." "Sonderwünsche bitten wir bis nach Weihnachten zurückzustellen, da während der Saison unsere Erzeugnisse nur in katalogmäßiger Ausführung geliefert werden können."
Neben der Erfüllung eines Sonderwunsches gibt es weitere denkbare Szenarien.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1939 stellt Märklin ausdrücklich seine "GESAMTKOLLEKTION 1939 in feinen Metallspielwaren, Konstruktionskasten, Lehrmitteln" aus, darunter auch die "wertvollen, gediegenen Neuheiten und Ergänzungen". Ich nehme an, dass spätestens auf dieser Messe der Nachfrage folgend die Entscheidung gefallen sein dürfte, 1939 neben der traditionellen Katalogreihe "better toys" und auch die Reihe der Miniaturbahn- Prospekte für das vereinigte Königreich einzustellen. Eine T 800 LNER könnte zuvor zumindest noch angedacht worden sein.
Aber auch zur Zusammengehörigkeit von Aufbau und Fahrwerkrahmen habe ich Zweifel. Der fehlende rote Lack an der Schraubstelle klebt gewöhnlich am Aufbau, es sind auch nach vielen Jahren durch das Zusammenschrauben weitere Lackteile am anderen Teil vorhanden.
Die damals übliche hell türkise Grundierung scheint unter dem grünen Lack nicht vorhanden zu sein.
Hallo, Ich hab schon mal eine braune LMS T 800 gesehen, die im Vergleich mit einer bauzeitgleichen R 800 LMS farblich und alterungsbedingt identisch war. Ich glaube DIE war echt. Die grüne bei Selzer erscheint mir aufgrund der völlig unrealistischen Alterungsspuren (gut) „gemacht“ zu sein, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Ich habe selber ein paar Sonderlackierungen aus dieser Zeit u.a. eine graue SK und deswegen kann man es natürlich nicht ausschließen... Wir kennen ja auch ab Werk überlackierte Loks und Tender und so ..... Stefan