Ich denke auch, dass man historisch nicht so fest abgrenzen kann.
Vielleicht sollten wir uns hier mehr auf die besonders interessanten, alten und seltenen Bahnen konzentrieren und weniger auf den mainstream. Gerne auch mit einem Blick über den Tellerrand sowie auf historische Zusammenhänge, auf die Firmengeschichten und auf technische Entwicklungen.
Natürlich sind auch Bahnen ausländischer Vorbilder und Hersteller hier gut aufgehoben, wie z.B. Dein neues Steckenpferd Hornby Dublo.
Wenn mich jemand fragt, definiere ich "historisch" bei Modellbahnen(!) so: Vor 1960. Damit habe ich bei Märklin H0 die 800-Serie dabei und alle Blechbahnen sowieso. "Klassisch", wie man manchmal hört, definiere ich beispielsweise "bis Ersten Weltkrieg". Aber bitte, das ist meine ganz persönliche Einschätzung. Man kann natürlich auch im H0-Bereich bis "Digital" in den Achtzigern gehen -aber bitte, jeder wie er will. Frohes Fest! Blech
Vorschlag wie in Anlehnung an die - Automobilwelt -, es sind "historisch":
- Youngtimer älter als 20 Jahre, also aktuell in der Zeitspanne zwischen 1992 und 1972 - Oldtimer älter als 40 Jahre, also aktuell in der Zeitspanne zwischen 1972 bis zurück zu den Anfängen
... weitere Kategorien - oder anders kategorisert ? - und man denke weise daran, auch die digitale Welt gehört dann eines Tages dazu.... Grüße und noch schöne Feiertage - Marcus
Klar Dieter - voll dafür, gerade HORNBY ist ja gerade ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Hersteller sich in den Anfängen gegenseitig beeinflusst haben! Wie ja bekannt, verbindet ja gerade der "Zug der Züge - der Orientexpress" viele Bahnen Eurorpas. In sofern sind der Bearbeitung dieses Themas keine Grenzen gesetzt. Aber wo wir gerade dabei sind - aus Modelrailforum habe ich leider keine Auskunft erhalten, ob jemals eine DUCHESS den englischen Teil des Orientexpress LONDON - DOVER befahren hat - weiß da jemand was?
die Duchess gehört zur der ursprünglich stromlinienverkleideten 6200er Princess Coronation Class der LMS. Ich gehe nach dem mir vorliegenden Veröffentlichungen davon aus, dass diese Lokomotiven auch nach der Verstaatlichung 1948 auf ihren ursprünglichen Strecken (in diesem Fall auf der West Coast Mail Line) eingesetzt blieben, weil das Anforderungsprofil und die Wartungseinrichtungen besser "passten". http://en.wikipedia.org/wiki/LMS_Princes...ess_of_Hamilton
Für den Süden Englands von London bis zur Kanalküste hatte die Southern erst ab 1941 bzw. ab 1946 zwei Serien leichterer Pacifics gebaut, die dann auch weitgehend in diesem Gebiet eingesetzt blieben.
Wichtiger wäre meines Erachtens die Epoche und die entsprechende Lackierung. Eine Lok in der rotbraunen LMS-Lackierung (bis 1940) würde nicht passen, um den Orientexpress LONDON - DOVER zu befördern. Die gleiche Lok gibt es aber auch in der grünen BR-Lackierung (ab ca 1951). Das wäre sicher ok.
Wenn Du die Vorkriegszeit darstellen willst, sollte eine Lok der Southern den Zug befördern. In den 1930er Jahren waren dies meist 4-6-0 Maschinen. TRIX hatte die 4-4-0 Dover der Southern im Angebot.
"Historisch" ist in der Tat ein schwammiger Begriff. Übersetzt bedeutet er einfach "geschichtlich" und ist auch nicht griffiger. "Antik" dagegen ist ein terminus technicus und gilt definitiv nur für Gegenstände, die 100 Jahre und älter sind. Leider wird dieser Ausdruck oft falsch verwendet. Ich tendiere zur subjektiven Begriffsbestimmung von Botho: bei unseren Bahnen ab "Urknall" bis längstens 1960 - letzteres wäre für mich schon gefühlte "Neuere Zeitgeschichte".
Hornby Dublo ist da sicherlich ein Grenzfall: dadurch, dass Meccano auch nach 1960 noch schöne Blechmodelle in den alten Formen hergestellt hat, lasse ich dieses System noch als "historisch" gelten. Habe auch selber einiges dazu gesammelt. Ergänzt wird Hornby Dublo sehr stilrein durch Zubehör von Wardie's und Crescent. Insbesondere die Crescent- Signale sind noch komplett in den Formen der Vorkriegsherstellung. Übrigens ein schönes Wortspiel: DUBLO = double 0 = 00 = Nullnull
Ja, das ist sicherlich richtig, Daniel! Auch das Thema "Kaufhausbahnen" ist sicherlich so ein Grenzfall: es gibt sie nicht mehr und es waren oft schöne Tinplate-Modelle darunter. Obwohl die zeitliche Grenze dann noch weiter Richtung Gegenwart rutscht... Sehenswert, was Rainer Haug da zusammengetragen und dokumentiert hat! Grüße von Claudia
Tja, ich sehe da auch gar kein Problem. Soll sich doch jeder so zimmern, wie er es will. Der gute Herr Lankes schreibt seit vielen Jahren bei seinen Beschreibungen gern "uralt" -und da hat er eine riesige Zeitspanne und muss nicht suchen. Auch gut. Wir kommen garantiert ohne Festlegung auch die nächsten 50 Jahre aus -wie bisher- und das Spektrum wird sich immer irgendwie erweitern. Als wir in den Sechzigern mit der Sammelei angefangen haben, war Wiking-Plastik noch pfui. Und heute? Siehste! Euch allen wünsche ich ein gutes 2013! Botho