Meine Großmutter Else Doehring (1900-1986) führte bis in die 60er Jahre in Berlin-Charlottenburg einen Milch-, Sahne- und Lebensmittel- Groß- und Einzelhandel, den sie von ihren Eltern, zuletzt ihrer Mutter Emma Reeder geerbt hatte. So hieß dieses Geschäft Reeder Milch und Sahne Groß- und Einzelhandel. Um 1960 - noch vor dem Bau der Mauer in Berlin - wurde der "Fuhrpark" ihrer Lieferflotte, bestehend aus zwei Ford FK 1000 und zwei Dreiradlieferwagen von Goliath aus dem Hause Borgward ("Goliath Goli" und "Goliath GD 750"), vor dem Brandenburger Tor in Berlin fotografiert:
Dank Oxytocin wurden vier Wikingautos entsprechend gestaltet:
Der blaue Goli-Dreiradlieferwagen war nur als Pritschenwagen erhältlich, so dass ich den Kastenaufbau aus dem Gehäuse eines Elektrobauteils selbst basteln musste. Dass der Goli-Lieferwagen blau war, habe ich in Erinnerung, auch die aus dem Foto hervorgehenden weißen Farben der anderen Lieferwagen.
Als Ladegut auf einem Güterzug machen sich die Autos recht gut:
Die Lok ist eine selbst gebaute BR 82 auf Märklin-Fahrgestell, die ich an anderer Stelle schon mal vorgestellt hatte. Den geschlossenen Güterwagen mit Reeder-Emblem gab es im Original nicht. Er war eine Idee von Oxytocin. Der Niederbordwagen mit Bremserhaus ist original Märklin, der kürzere ohne Bremserhaus ist aus einem mit Bremserhaus, aus dem ich ein Stück rausgeschnitten und das Bremserhaus weggelassen habe, entstanden. Bis auf den Niederbordwagen mit Bremserhaus sind also alle Fahrzeuge mehr oder weniger Eigenbauten.
Auf vielseitigen Wunsch eines einzelnen Forenmitglieds noch mal Großaufnahmen des Reeder-Eisenbahnkühlwagens entstanden aus einem der Märklin Gusswagen 324-326:
Auch der kurze Niederbordwagen sei noch mal gezeigt:
(die Naht, an der der Ursprungswagen (Märklin Gusswagen 323) zerschnitten und wieder zusammengefügt wurde, ist praktisch unsichtbar, die Originalbefestigungsschraube von unten ist nach der Verkürzung natürlich nicht mehr mittig)
Entstanden ist die Idee, nachdem Oxytocin einen Märklin-Gusswagen mit dem Emblem der Berliner Firma Bolle (Bolle-Milch - "Klingel-Bolle", weil sie teilweise mit Pferde- und später Autolieferwagen durch die Straßen fuhren und klingelten, wenn sie zum Verkauf angekommen waren) versehen hatte:
Ich erwähnte daraufhin, dass meine Oma auch ein Milchgeschäft "Reeder" in Berlin gehabt hatte und wir eigentlich auch einen "Reeder"-Wagen haben müssten. Darauf wurde die oben gezeigte Reihe von Güter- und Lieferwagen gefertigt. Das blaue Goli-Dreirad hatte ich übrigens, nachdem meine Oma das Geschäft aufgegeben hatte, selbst noch ein paar Monate gefahren. Es war ein Geduldsspiel. Mit einem 15PS starken Zweizylinderzweitaktmotor und unsynchronisiertem Vierganggetriebe brauchte es eine gefühlte 1/4 Stunde, bis die Höchstgeschwindigkeit von 55kmh erreicht war.