abgesehen von Bahnhofsgebäuden, Güterschuppen, Lokschuppen und Stellwerksgebäuden sind andere Gebäude aus Blech für die Spur 0-/Spur 1-Bahnen nicht so häufig. Hier zeige ich euch ein Wohnhaus aus Blech als Halbreliefgebäude. Es hat insgesamt drei Stockwerke und die Maße sind B x T x H = 8 cm x 5,5 cm x 25 cm. Die Etagenlinien sind geprägt. Die Fensterrahmen sind Guss. Ich vermute, dass dieses Gebäude zu einem alten Feuerwehrspiel gehört. Aber ich findet es auch gut für die städtische Bebauung von Tinplate-Anlagen verwendbar.
Christian - könnte das Teil eine Kaserne oder Burg sein? Auf den ersten Blick erinnert das mich an die Heyde-Kaserne mit mehreren Etagen, die angeblich von R&GN stammen soll. Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Als ich dieses Gebäude vor 2 Tagen erstmals sah, dachte ich spontan an ein Kurpfälzisches Auktionshaus. Dort ist bei solchen Exemplaren meistens zu lesen: "wohl Rock & Graner". Dies ist generell nicht von der Hand zu weisen, die Bemalung ist durchaus in diesem Stil. Allerdings ist der Farbauftrag eher sparsam im Vergleich zu den üblichen Lackierungen von R&G. In der einschlägigen Literatur habe ich auch nichts in dieser Richtung gefunden. Nicht annähernd. Da auch andere Hersteller diese Lackierung imitiert haben, ist alles offen. Was die Kasernen von Heyde betrifft, so hatte ich ebenfalls einige Jahre den Wissensstand, dass der Hersteller einst R&G war. Zwei Publikationen liegen mir vor, in denen dies schwarz auf weiß dokumentiert ist. Einerseits das Buch "DIE WELT AUS BLECH", Verlag Philipp von Zabern, Mainz - Ausstellung im Münchner Stadtmuseum vom 22.5. bis 30.8.1981. Christian Väterlein hat hier einen Beitrag über Blechspielzeug aus Württemberg geschrieben und auf den Seiten 83-85 ist die Kaserne abgebildet. In dem ein Jahr später erschienen Buch "Vergessenes Blechspielzeug" (Co-Autor Carlernst Baecker, bzw. dessen "Ghostwriter" Botho/Blech) wird diese These weiter untermauert und auf den Seiten 51-53 weitere Bilder veröffentlicht. ABER: diese Darstellungen sind nicht weiter aufrecht zu erhalten! Unser Stammtisch-Freund Markus, kompetenter Kenner des Herstellers Georg Heyde, Dresden und Autor des Buches: "Mit Heyde-Figuren um die Welt", hat dies eindeutig widerlegt! Als er mir vor ca. einem halben Jahr die neueste Ausgabe der Publikation "Die Zinnlaube" überreichte, besprachen wir seinen dortigen Artikel über die Blechspielzeuge/Kanonen der Fa. Heyde. Dabei kam auch das Gespräch auf die Kaserne. Da in seinen Heyde-Katalogen, z.B. von 1921, diese Kasernen abgebildet sind, war der Hersteller R&G schon 17 Jahre nicht mehr existent. Die Vielzahl von Spielzeugen aus Blech, die von Heyde produziert wurden, weisen eindeutig nach Dresden. Wenn es Heyde selbst aus Kapazitätsgründen nicht alleine geschafft hat, die Artikel zu fertigen, so haben befreundete Firmen aus der Umgebung ihn dabei unterstützt. Aber keineswegs R&G. Viele Grüße Wolfgang
Stimmt - HEYDE war als BLECHSPIELZEUG und Zinnfigurenhersteller gegründet und eingetragen: Man hat einfache Blecharbeiten selbst gemacht - so auch Kasernen (= siehe ein Beispiel davon anbei) - geprägte Geländeteile - Schiffsrümpfe und Gebäude für Zoo oder z.B. Pferderennen. Das Märchen von "R&G als Zulieferer für Heyde" hält sich hartnäckig, bleibt aber ebenso falsch.
Umgekehrt darf als erwiesen gelten, dass HEYDE von der Firma Güntermann Fahrzeugchassis mit Uhrwerkmotor zugekauft und selbst mit Aufbauten ergänzt, Lenkrad oder Lampen angelötet und die modifizierten Fahrzeuge dann handlackiert, im HEYDE-Katalog gelistet und als HEYDE-Fahrzeug verkauft hat.
Mehr Infos und Beispiele - auch als Fotos - im HEYDE-Archiv unter altes-spielzeug.info
Beste Grüße - von Norbert & Markus
Stellwerk
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