Die Firma PAYA aus Ibi in Alicante/Spanien hat auch Tischbahnen in Spur 00 hergestellt. Die Bahnen und ihr Zubehör sind aus Tinplate und hübsch bunt lithografiert. Es gibt zwei Herstellungsperioden: um 1930 die erste und um 1970 die zweite.
Vorbilder waren die deutschen Hersteller, die in den 1920er Jahren Marktführer waren - Bing, Distler und Issmayer. Da die Deutschen auch für den englischen Markt produziert haben, waren die Formen dafür angepasst. So kommt es, daß dieser spanische Hersteller seiner Tischbahn eine englische Anmutung gegeben hat.
In der Folge möchte ich Euch Stücke aus beiden Herstellungsperioden zeigen und beginne diesen Thread mit der Ablichtung einer Reproduktion des Kataloges von 1930.
Zur ersten Herstellungsperiode ist meine Kollektion noch sehr mager. Es gibt lediglich eine (unvollständige) Station und Gleise aus der Zeit.
Hier die Station in englischer Bauart mir spanischer Beschriftung.
Hier die Originalschienen.
Es ist nicht immer einfach, Stücke aus der ersten Herstellungsperiode von denen der zweiten zu unterscheiden. Bei den Schienen muß man die Unterseite genau betrachten. Schmutz, Schrammen, Rost weisen auf die frühe Herstellung hin. Zudem ist das Blech von 1930 deutlich stabiler als das von 1970.
In der zweiten Herstellungsperiode wurden die Stücke wieder aufgelegt und in eine großformatige Schachtel verpackt. Diese Schachtel samt Inhalt wurde hier schon mehrfach gezeigt.
Fahrversuche mit dieser Bahn enden enttäuschend! Das verwendete Blech ist flatterig, die Lok entgleist dauernd und die Wagen sind viel zu leicht... Insgesamt ist diese Neuauflage aber ein hübsches Vitrinenstück.
Claudia, "Auweia Paya!" Wenn auch nicht ganz allgemein, aber für diese Neuauflage gilt dieser Spruch -wenn du damit fahren willst. Du hast es ja selbst erlebt. Ich habe es auch versucht -und frage mal Patrick oder Manuel. Und im "Werk" wusste man das damals auch, der gute Lino hat nur gegrinst, als ich einen Karton mitgenommen habe. Leider -ist ja eine schöne Optik so im Karton... Schöne Grüße aus Südhessen Botho
Deine und Bothos Feststellung zur Unbespielbarkeit der Paya Replika Tischbahn kann ich uneingeschränkt bestätigen - vielleicht muss man den Zug mal auf Märkiln-00-Gleisen laufen lassen, habe ich noch nicht probiert...
Zu Paya 1. Generation kann ich ein wenig beitragen; hier ein Set (ich glaube No. 878) wohl aus den 30-50iger Jahren:
Die Lok
und das Replika (rechts) zum Vergleich
Hier noch eine rote Lok aus der ersten Generation:
Der Wagen aus der Packung
Meine originalen Gleise sind unten grau, die Replikagleise hingegen schwarz
Die Wartehalle rechts ist orignal, links das spätere Replika - deutlich zu unterscheiden
Hier noch zwei Signale - links aus der Replika-Packung, rechts ggf. original ?
Das ist eine schöne Gegenüberstellung, Patrick! Vielen Dank dafür.
Ja, meine Originalgleise sind auch unten grau und die Repliken sind unten schwarz. Da die Bing Gleise aus der Zeit auch unten recht verschiedene Farben aufweisen, habe ich bei den Paya Gleisen diesem Unterscheidungsmerkmal nicht getraut. Aber wenn die Farben bei Dir ebenso sind, können wir es wohl als gegeben annehmen 😃.
Was die Farben der Signale angeht, bin ich mir in der Datierung unsicher!
Der Katalog zeigt einen rot-weiß gestreiften Signalflügel für die erste Herstellungsperiode. Die Replikate dagegen haben einfarbig rote Signalflügel.
Da der Katalog aber auch die Waggons farbgenau abbildet - wie wir an Patricks OVP aus der Zeit sehen - kann ich mir die Originalsignale gut in rot-weiß vorstellen.
Das von Patrick in Beitrag #6 gezeigte Set aus der ersten Herstellungsperiode ist nun auch bei mir aus Spanien angekommen. Auf dem originalen Unterkarton ist ein Aufkleber, auf dem man die Nummer 878 erahnen kann. Hergestellt von ca. 1930 bis 1950.
Der Deckel der Schachtel ist weist eher auf 1950 hin, denn er zeigt eine verkleinerte Katalogabbildung aus diesem Jahr. Ich halte den Deckel für ein spätes Original.
Lok, Tender und Wagen sind in prima Zustand. Ebenso der originale Aufzugschlüssel. Die Schienen sind interessant: zwei von ihnen sind zwar aus der ersten Herstellungsperiode, jedoch aus einem anderen Lot - sie weichen in der Farbgebung ab. Der Rest ist gleich, satt gelborange mit braunen Schwellen oben und oliv auf der Unterseite.
Heute kam eine weitere OVP mit einer Bahn und Schienen. Diesmal etwas umfangreicher! Ganz besonders freue ich mich über den brake waggon/guards waggon.
Die "locomotora" ist Schrott - das Führerhaus fehlt, ebenso die Feder im Uhrwerk. Aber macht nix, denn eine Lok ist nicht allzu schwer zu finden.
Die Schachtel ist ramponiert, aber reparabel. Und sie ist gemarkt und mit der Katalognummer 876 versehen! Allerdings fehlt ihr in der Mitte der Pappeinsatz mit den Aussparungen für das rollende Material. Muß ich also ergänzen...
Der Tender und die Wagen sind in vorzüglichem Zustand. Einem Personenwagen fehlten Achsen und Räder. Die habe ich durch Repliken von Ton Jongen ersetzt. Passt prima!
Die Schienen sind umfangreich - 8 gebogene und 4 gerade. Alle in gutem Zustand, ohne Rost. Von unten in olivgrün und offensichtlich aus einem Herstellungslot.