[Bing] Gehäuse für die US Tunnelloks im Harz bei der Mägdesprunger Eisenhüttenwerk AG gegossen ?

...wenns Mägdesprung ist... dann habe ich das gefunden:

http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/ga/2002/...01H313/prom.pdf

lot of stuff..

mit GRüssen Georg

Dieter, Georg,
ich weiß nicht, ob es die von Georg genannte Gießerei gewesen ist.
Ich weiß aber aus der Literatur, dass diese Gießerei zum Bing-Konzern gehört hat.
Ich versuche, diese Angabe zu finden -bei Jeanmaire in einem Bing-Band?
Schöne Grüße aus Südhessen
Botho

Dieter, die Tunnelloks stammen nicht nur aus der Zeit vor dem 1. WK. Bing hat bis zum Schluss immer wieder verschiedene Loks mit Gußgehäuse gefertigt, so auch die amerikanischen E-Loks.
Eisenkunstguss gibt es heute noch im Harz.
Bei einer AG muss man ja nicht alle Aktien besitzen, um sie zum Eigentum zu zählen. Ich denke da ist Interpretation drin und Papier ist geduldig.

...wenn es einer weiß,
dann doch sicher unser Bing-Spezialist RIERA.
Also warten wir mal -noch ist Oster-Reisezeit...
Schöne Grüße aus Südhessen
Botho

Die Frage ist gut. Die Antwort fällt bestimmt auch Experten nicht leicht.
Schiffmann gibt bei den Gußloks oft schon das Baujahr 1912 an. Und das Ende um 1928. Das klingt alles sehr nach Beurteilung anhand von Katalogen.
Von der BB Tunnellok in Spur 1 habe ich sehr viele Bilder gesammelt. Daher weiß ich dass es sehr viele Varianten der Motorisierung gibt. Starkstrom ist dabei eher selten. Unterschiede an den Gehäusen gibt es. Aber eher marginale. Z.B im Zusammenhang mit den Hebeln der Umsteuerung.

Kraus Fandor bot in der 0 die kleine Tunnellok auch in Guß an. Dazu fand ich neulich einen Verkaufsbeleg aus Mitte der 1930er Jahre.

Hallo,

einen Beleg zur Gießerei oder ein Verkaufsbeleg ?

Bei Guß von Kraus und dem Austausch von Produkten denkt man erst einmal unwillkürlich an DORFAN und die durch Gußpest verfallenen DORFAN-Loks. Tatsächlich ist die Gußlok von Kraus-Fandor kaum zu finden - ich habe sie erst ein einziges Mal bei eBay entdeckt. Die war aber in einem guten Zustand (zumindest, was den Gußzustand angeht), und so dürfte die nicht bei einem DORFAN-Zulieferer gegossen worden sein. Andererseits ist das Erscheinungsbild der Kraus-Fandor-Lok typisch amerikanisch, hochbeinig und viel vom Laufwerk zu sehen. Aber nicht so schlimm, wie bei Schiffmann abgebildet. Da steht das Gehäuse scheinbar auf dem Motor.

Koerber und andere Leute haben sich nie zu dieser Sache mit der Gußlok von Kraus-Fandor geäußert, zumindest ist das mir nicht bekannt. Aber vllt gibt es mal jemanden, der seine Dissertation über eine andere Gießerei wie die über die Gießerei Mägdesprung schreibt, und auf einmal taucht als Kunde Kraus-Fandor auf.

Ich habe mir übrigens die Dissertation über Mägdesprung (Georg sei Dank für den link) durchgelesen und nichts in Richtung BING oder anderes Spielzeug gefunden, was aber nicht ausschließt, dass es speziell darüber (zufälligerweise) noch Massen an Geschäftspost geben könnte.

Zur Genauigkeit von Eisenfeinguß hier einen Hinweis: Die Berliner Eisengießerei hat in den Jahren um 1820 so hochwertige Vorlagen hergestellt, dass damit Postkartenkarton zum jeweiligen Jahreswechsel als Grußkarte der Berliner Eisengießerei bedruckt wurde. Versand ohne Briefmarke (die gab es ja damals noch nicht), Porto vorbezahlt. Etliche Stücke besitzt das Frankfurter Postmuseum. Also nichts mit den ersten Postkarten ab 1871 durch den Generalpostdirektor Heinrich von Stephan. Davor gab es ja schon schöne Bildpostkarten als Reise-Avis, also der Ankündigung des Vertreters einer Firma, und eben noch viel älter die Karten der Gießerei.

Schönen Gruß
Udo

Die von mir erwähnte Gußlok von Kraus Fandor hat ein Gehäuse aus Grauguß und ist damit nicht von der Gußpest betroffen.

Die Gehäuse der Fandor Gussloks 1025/18 und 1025/19 sind zu 100% identisch mit dem Gehäuse der 22 cm Version der Bing Gusslok 523/540. Beide Hersteller haben mit ziemlicher Sicherheit die Gehäuse aus der gleichen Gießerei bezogen.

Diese Gehäuse sind aus Grauguss.

mit bestem Gruß
Arne

Einspruch, euer Ehren!
Die von mir eben verglichenen Loks von Kraus und Bing zeigen: Kraus ist kürzer und schmaler, die Schürzen haben einen Durchbruch mehr, die Leitern sind anders, innen ist der Aufbau anders (einfacher) selbst der Bahnräumer unterscheidet sich im Detail.
Das sieht man aber alles nur im direkten Vergleich und ist für den Normalsterblichen uninteressant. Die Technologie und Produktionsdetails lassen aber sehr den Schluss zu, dass beide Gehäuse im gleichen Werk gemacht worden sein KÖNNNNNNNTEN!

Der Schwenk zu Kraus kam von mir und ich bereue das inzwischen, denn eigentlich sollte es hier um Bing und die Zeit vor dem 1. WK gehen. Ich wollte nur sagen, dass die Technologie Grauguß zumindest in einem Kraus-Prospekt in den 30ern noch zu belegen ist. Es kann sich aber um einen Ausverkauf handeln.

Hallo,

wenn der Lokkörper von Kraus-Fandor aus Grauguss ist, ist er natürlich nicht in den USA hergestellt worden. DORFAN hat dort als erste Firma Loks mit einem Zinkdruckgussverfahren hergestellt, allerdings ist DORFAN zumindest von einem der Hersteller betrogen worden, die ein minderwertiges Material verwendet haben, das langfristig dazu neigte, völlig zu verfallen. Siehe hier diese Bilder von DORFAN Beitrag # 79

https://www.altemodellbahnen.de/t37865f1...-Bildern-3.html

Und # Claudia: Was die Firmegeschichte von Kraus-Fandor und DORFAN angeht, kann man das hier lesen:

https://www.altemodellbahnen.de/t48721f1....html#msg460003

Schönen Gruß
Udo

Am Einfachsten wäre es ja, im Museum, das die BING-Lok zeigt, nachzufragen, woher die Information "Mägdesprung" stammt.

Udo Becher schreibt im Buch "Als die Züge fahren lernten" aus dem Jahr 1979 auf Seite 150 "... eine Spezialität der alten Eisengießerei Horn aus Mägdesprung im Harz".
Das dürfte die immer zitierte Quelle sein.
Becher hatte in seiner Dessauer Zeit mit Sicherheit Kontakt zur Gießerei im Harz, da diese Zulieferer von Gußteilen nach Dessau war. Damit könnten die Wege kurz gewesen sein und die Wahrscheinlichkeit, dass an der Geschichte etwas dran ist, sehr hoch.
https://marodes.de/lost-places-harz-eisenhuette-ii

Ein Sammler hatte mir Bilder einer Kraus Lok zur Verfügung gestellt, deshalb hier mal als Vergleich Kraus und Bing, ich sehe keine Unterschiede im Guss. Und laut Aussagen von amerikanischen Sammlerkollegen sind die Maße bis auf 1/10 mm identisch. Solch geringe Toleranzen gibt es aber auch innerhalb einer Lok, linke und rechte Seite sind oft minimal unterschiedlich, was wohl produktionsbedingt ist.





mit bestem Gruß
Arne

Arne, zuerst wollte ich sagen "Geh mal zu Fielmann", aber dann habe ich gesehen, dass du von einer ganz anderen Lok schreibst, also nicht von der, die ganz oben in Beitrag # 1 gezeigt wird.

Also, da stimme ich dir zu: Kraus und BING sind in diesem Fall identisch, zumindest, was diese Ausführung angeht. Das ist schon eine erstaunliche Sache. Und da Kraus diese Lok laut Schiffmann von 1928 bis 1930 im Programm hatte, kann diese Identität auch nicht damit begründet werden, dass Kraus in die Fußstapfen von BING nach Einstellung der Spielzeugproduktion 1932 eingetreten sein könnte.

Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass Kraus gar nicht von dieser Gießerei direkt bezogen hat, sondern von BING beliefert wurde. Wenn Kraus da eine eigene Sache gemacht hätte, hätte BING wegen der Identität gemeckert. Aber es scheint ja so zu sein: Als BING aufgehört hat, diese Lok anzubieten, hat Kraus damit angefangen. Vllt hatte BING diese Gehäuse in Mengen noch vorrätig und wollte sie nicht einem Schrotthändler überlassen.

Schönen Gruß
Udo

Ypsi,
ja, bei Becher.
Aber meines Wissens nicht nur bei Becher.
Wobei es aber auch sein kann, dass die Kollegen bei Becher abgeschrieben haben.
Steht was dazu bei Reder?
Ich meine, das bei Jeanmaire gelesen zu haben.
Und! Dort heißt es jedenfalls auch: "Bing eigene Gießerei" (oder so ähnlich).
Leider fehlt mir im Moment die Zeit zur Suche.
Schöne Grüße
Blech

Arne nach meinen Beobachtungen schließe ich, dass du oben zwei Gehäuse von Kraus zeigst. Ich kann mich aber auch täuschen.

@udo Da Kraus keine Gußloks in Spur 1 und auch nicht vor dem 1. WK baute haben wir das Urthema schon lange verlassen.
Deine These dass Kraus mit den Gußloks anfing nachdem Bing damit aufhörte ist interessant und sollte mal weiter unterfüttert werden. Nicht nur durch Angaben aus dem Schiffmann.