Hallo! Da die Exportbrauerei zu Pfingsten noch einen Biertransport angemeldet hat, war der Bierwagen noch anzuhängen. Damit wird der Spur II Zug länger, aber noch nicht zu lang.
Schöne Pfingsten, R.R.
06.08.19 Ergänzung:
Hallo! Konnte den Spur II Zug verlängern dank der Unterstützung eines freundlichen Kenners des frühen Bing Eisenenbahnspielzeugs. Von ihm konnte ich einen „schrottigen“ Spur II Viehwagen übernehmen, bei dem die Achslager amputiert, das Dach und das Zwischenbodenblech und ein Puffer abhanden gekommen waren. Als Muster zur Rekonstruktion wechselte den Besitzer ein Spur I - Viehwagen, der als Vorbild der Dachrekonstruktion (Mechanik des aufklappbaren Daches, Farbgebung usw.) dienen soll. Eine geplante Restatauration gibt immer Anlaß in die entsprechenden Kataloge zu schauen. Interessanterweise wird dieser Wagen von Bing in dem den„kleinen Eisenbahningenieur“ 1898 auf den den Schienenanlagen folgenden Seiten 15-23, „einzelnen Bestandtheile zu Eisenbahn…..“unter den Nummern 8425/1 als Viehwagen, soweit erkennbar mir Schweinchen beladen, und 9191/1 als Schafwagen mit Schafen beladen aufgeführt. Im 1898er - Reprintkatalog von Claude Jeanmaire, Archiv Nr. 125 wird das besprochene Modell unter den Nummern 9191/0 und 9191/1 nur für die Spurweiten 0 und I als Schafwagen angeboten (Seite 183). 1902 nun kann dieses Modell unter der Nummer 8425 als „Viehwagen mit Thieren mit 2 Abteilungen (gemeint ist die Raumteilung mittels Zwischenblech) für die Spurweiten O, 1, 2 ,3 und 4 nachgewiesen werden. Der Spur II-Wagen mit zerstörten Achslagern:
Kein Firmenlogo, die Kupplungen und die Puffer weisen auf die Zeit um 1900 hin. Der fehlender Puffer ist einfach zu ersetzen. Nun die Dachanfertigung. Dazu zuschneiden des 0,4 mm Bleches , umbiegen der Längskanten, Anfertigung der „Scharniere“ für den „Achsdraht“, der das Aufklappen des Daches ermöglicht. Die Dachinnenlackierung entspricht in etwa Farbton türkisblau, RAL 5018. Da nicht „von der Stange“ zu kaufen muß im Baumarkt gemischt werden. Geht jetzt nur noch mit wasserlöslichem Acryllack, da die Kunstharzlacke, wegen der bedenklichen Lösungsmittel durch die wasserlöslichen Acyllacke verdrängt werden. Herstellbar in glänzend und matt, auch mit Härterzusatz für eine höhere Belastbarkeit. Die gewonnenen Erkenntnise bei der Anwendung und dem farblichen Endresultat waren durchaus postiv. Nach aussen erhält das Dach die übliche Schwärze. Der alte, bröselnd splitternde Spirituslack im Innern wurde bereits stabilisiert. Anbau des Daches mittels Durchschieben der Drahtachse. Dach öffnen und schließen funktioniert.
Von den 4 Achslagern wurden drei unterhalb des Federpaketes abgeschnitten. Es müssen diese drei rekonstruiert werden. Zur Herstellung eignet sich wieder das dünne Blech. Die konkave Rundung kann durch eindrücken einer Stahlkugel mittels Schraubstock ins Blech geformt werden. Danach zurechtschneiden und nachschleifen der Aussenrundungen mit einbringen der beiden „Kerben“ zur Aufnahme der Achslagerblendenlaschen. Verlöten der so gewonnenen Achslager mit dem Federpaket von innen unter einbeziehendem Einschmelzen eines schmalen Blechstreifens zur Verstärkung der Belastbarkeit der Weichlotverbindung. Die zentralen Bohrungen ebenso wie die Achsen wurde bereits vorher angelegt bzw. gefertigt. Aufschieben der Räder aus einer Zinn-Bleigußlegierung, da leider nur eine Achse mit 2 der typischen, gestanzten Spur II- Blechspeichenräder
vorhanden ist. Einbau der Achsen und abdecken der 4 Achslager mittels Achslagerblenden. Probelauf auf Spur II Gleis, alles okay.
Es fehlt noch der Zwischenboden, der nach Zuschneiden mit einer Revell-Humbrol Lackmischung farbgefasst wird entsprechend der Spur I-Wagenvorlage. (Ist geringgradig bräunlicher gehalten)
Der Viehtransport kann beginnen:
Zunächst die wartenden Schweinchen:
Ein Schäferjunge steht in der Warteschlange.
Abschließend der Spur I-Wagen, in dem es etwas gedrängter zugeht.
Ja, Heinz, es gibt dazu auch Bahnhöfe. Alte und nachgebaute, die manchmal auf Treffen gezeigt werden.
Ich habe hier auch noch so ein Monstrum liegen, in Rohform. Habe ich mal gekauft, weil der Verkäufer keine Maße angegeben hat und auf den Bildern alles so klein und niedlich aussah. Und natürlich die falsche Spurweite. Dann kam der Postbote und bat um Mithilfe beim Transport des Pakets. Da kam ein Dingen aus dem Postwagen, da habe ich mich gefragt, wo ich jetzt noch schlafen kann.
Falls du Interesse haben solltest, ich gebe das gute Stück ab.
Moin Michael, vielen Dank für Deinen korrigierenden Hinweis. Cavendish-Reprint ist wohl am genauesten, da darin der 1898er komplette Katalog in richtiger Seitenreihenfolge wiedergegeben wird. Auch im Jeanmaire-Reprint wird die Seine korrekt wiedergegeben. Sorry, mein Fehler, ich hab mich vom "Kleinen Eisenbahningenieur 1898" leiten lassem, hab aber übersehen, dass diese Broschüre kein Katalog ist, sondern eine " Anleitung zur Zusammenstellung verschiedener Schienenformationen und .... für Spurweite I = 48mm" (!) ist, mit eben dem Anhang :"Einzelne Bestandtheile zu Eisenbahnen und ....." der in diesem Bildteil nur Spur I - Material zeigt. Auch im dreisprachigem Folgeheft "Der kleine Eisenbahningenieur, ohne Jahreszahl, aber mit aufgedruckter GBN-Raute, für Spurweite I(!) wird im Bildteil nur Spur I Material aufgeführt, will sagen, dass die Broschüre "Der kleine Eisenbahningenieur" jeweils eine bestimmte Spurweite behandelt in Gleisformationsvorlagen und dem dazu passenen Betriebsmaterial in der entsprechenden passenden (nur) Spur-I Ausführung gerade dazu abbildet. Vielleicht um es dem potentiellen Käufer leichter zu machen, ihn nicht zu verwirren. Fakt ist, das Bing bereits 1898 nachweisbar den vorgestellten "Viehwagen " in der Spurweite II im Programm hatte. Die Spurweiten III und IV kamen offensichtlich dann später hinzu. So lautet es ja im 1898er Katalog auf Seite 61: "Abtheilung III. Eisenbahnwesen, ..... passend zu den bestehenden Schienensystemen 35, 48, und 54 mm Spurweite". Bitte mein Versehen zu entschuldigen. LG Rainer
Da die Katalog-Abbildungen stets nur in schwarz-weiß gedruckt wurden, war bislang nicht klar, ob der erste Viehwagen in braun oder grün lackiert war. In beiden Farben ist der Nachweis auf 1899 durch jene Kupplung erbracht, die uns Riera beim Spur II-Wagen zeigt, ob dieser aber original mit Schweinchen oder Schäfchen beladen war, konnte bislang nicht geklärt werden. Bei der Letzten Lankes-Auktion wurde nun die erste Version von 1898 angeboten, und zwar mit den original Überwurf-Kupplungen. Der Wagen wurde von einem Sammler- Freund des Frankfurter Blechbahn-Stammtisches erworben. Leider sind die Räder nicht mehr original, ansonsten aber o.k. Damit ist nun klar: Viehwagen in braun, Katalog-Nr. 8425 Schafwagen in grün, Katalog-Nr. 9191 Übrigens: die Überwurfkupplung von 1898 kenne ich bislang nur von Wagen in Spur I, bislang nie gesehen in 0 oder Spur II. Vielleicht hat jemand ein Exemplar, auch ein Bild wäre von Interesse. Viele Grüße Wolfgang
Hallo! Der Spur II-Zug erreicht die Grenzlast. Wegen zweier Damen, die dringend in den Nachbarort müssen, dürfen sie im Personenwagen Platz nehmen, der im Sinne eines gebildeten GmP an den Güterzug angehängt wird, denn der Personenwagen, Nr. 8402/2 wird im Nachbarbahnhof für die Zusammenstellung eines Peronenzuges benötigt.
Auch der Personenwagen hat die blechgestanzten Räder