ich habe die Sachen zwar für mein Geschäft erworben, aber ich finde die Konstruktion interessant und dachte, dass die Bilder irgendwo festgehalten werden sollten :).
Es handelt sich um eine Zuggarnitur mit einer Spurweite von 11 cm. Ob es ein Eigenbau ist oder ein Serienfabrikat, kann ich nicht beurteilen, aber vllt. hat ja von Euch jemand einen Hinweis. Aufgrund der Machart würde ich auf einen Eigenbau tippen.
Gekauft habe ich das Set von einer älteren Dame aus den neuen Bundesländern, welche dieses Set in Ihrer Kindheit geschenkt bekam, mir aber sagte, dass die Sachen damals schon gebraucht waren und somit deutlich älter sein müssten als sie.
Die Lok ist komplett aus Metall gearbeitet. Die Dame meinte, dass es früher wohl einen Spiritusbrenner gab, welcher unter Befeuerung Wasser erhitzte, das dann den Dampf aus dem Schornstein imitierte. Der Brenner selbst ist leider nicht mehr vorhanden und das Glasröhrchen am hinteren Kessel hat auch keine Verbindung in das Innere des Kessels. An der vorderen Unterseite der Lok sieht man ein kleines Röhrchen aus dem Kessel schauen. Ich vermute, dass es ein Ablauf für das Kondenswasser ist. Reste eines Antriebsmechanismus habe ich nicht gesehen, weshalb ich davon ausgehe, dass die Lok als Bodenläufer konzipiert wurde.
Die Waggons des Sets sind vorwiegend aus Holz gefertigt. Die Achsen wurden am Holzrahmen montiert. Sehr schön gemacht finde ich auch die Türen des Personenwagens, bzw. die Schiebetür des Güterwagens, da man sie öffnen und schließen kann. Leider hat der Zahn der Zeit doch sehr an den Waggons genagt, weshalb es so einige Beschädigungen gibt.
ich kann dir zwar nicht sagen, wer der Hersteller ist, aber ich denke auf Grund verschiedener Einzelheiten, dass das kein Eigenbau ist. Vieles ist aus Holz, aber zu der Zeit (also vor 1900) haben Hersteller solcher Züge sowohl Metall als auch Holz verwendet. Das ist jetzt kein Büchner-Zug, aber Büchner (ab 1836 Uhrwerk-Loks) hatte etliche Nachfolger, die sich vom Verkauf solcher Züge ein Geschäft versprachen.
Durchaus möglich, dass sich jetzt hier Leute melden, die aufgrund ihrer Erfahrung mit Spiritusloks die Lok sogar zuordnen können. Warten wir mal ab.
Hallo Udo, meinst du? Mich habe so ein paar Sachen stutzig gemacht: 1. Die Schrauben im Tenderboden 2. die zusätzliche Bohrung an den Achshalterungen, in der aber keine Schraube verbaut ist 3. Das Wasserröhrchen als Attrappe am Kessel
Von der von dir genannten Zeit hat aber auch die Dame gesprochen. (Wobei ich das immer sehr mit Vorsicht genieße, wenn die Leute mir so etwas erzählen.) Aber warten wir mal ab :).
es könnte sein, daß das kein Bodenläufer ist. Die Art der Räder deutet auf Schienen hin. Auf alle Fälle ein sehr schöner Zug! Eine Restaurierung ist sicher lohnenswert.
Die Bahn wurde in Jena über ebay Kleinanzeigen angeboten und steht derzeit bei ebay zum mindestens doppelten KA-Preis. Dies nur zur Info an die Kollegen.
Die Bauform deutet auf eine wesentlich frühere Bauzeit hin. Wie aus der einschlägigen Literatur zu entnehmen ist, wurden solche Loks bereits um 1880 gebaut. Es ist durchaus plausibel, dass hier noch ein Brenner vorhanden war. Auch die gleichmäßige Unterkonstruktion der Wagen mit dem Puffersystem lässt eher die Vermutung in Richtung professioneller Fertigung zu. Ich stimme ferner der Einschätzung von Claudia zu, dass die Räder mit Spurkränzen auch für gerade Schienen vorgesehen waren. Ich denke, es handelt sich hier um ein frühzeitliches Dokument. Auf jeden Fall würde sich eine schonende, erhaltende Instandsetzung lohnen. Aber bitte keine Farbe einsetzen. Viele Grüße Wolfgang
Hallo Claudia, ich bin kein Experte für diese alten Sachen, aber bei meinen Recherchen habe ich gesehen, dass es wohl auch Bodenläufer mit Spurkranz gegeben hat. Ein Antriebsmechanismus, bzw. die Reste davon sind auch nicht vorhanden. Auch ungewöhnlich ist die Spurweite mit 11 cm. Da habe ich nichts entsprechendes gefunden.
@Ypsilon, wie ich oben im ersten Satz meines Posts geschrieben, habe ich die Garnitur für mein Geschäft gekauft. Deshalb sehe ich hier auch nicht den Mehrwert deines Posts :). Ich möchte hier auch keine Infos abgreifen, sondern wollte das Teil mal ausführlich zeigen, weil man sowas nicht alle Tage sieht. Wer sich nicht an der Diskussion beteiligen möchte, muss ja nicht und kann die Bilder auch einfach so genießen :).
Hallo Falk, es ist richtig, dass Räder mit Spurkranz zur damaligen Zeit auch als Bodenläufer verwendet wurden. Deshalb habe ich auch geschrieben, dass diese Räder mit Spurkranz AUCH für gerade Schienen vorgesehen waren. Die Spurweite 110 mm war damals durchaus üblich. Viele Grüße Wolfgang
Hallo Wolfgang, das habe ich glatt überlesen. Pardon! Weißt du, ob diese Schienen dann vollkommen aus Blech gefertigt wurden oder gab es einen Mix aus Holzschwellen und Metall-Schienensträngen? Hast du ggf. für mich eine Literaturempfehlung, wo man sich mal einen Überblick über Lokomotiven und Hersteller aus der Zeit verschaffen kann?
Zu den Gleisen: Das ist schwer zu sagen. Es gab Wulstgleise und auch Gleise mit Querschwellen. Man darf ja nicht vergessen, dass es beim Vorbild zuerst Längsschwellen und später Querschwellen, also so wie heute, gab. So alte Gleise gibt es einzeln mal in Ausnahmefällen. Dieses "Zeug" ist meist als erstes entsorgt worden, vor allem, wenn es Anzeichen eines Zerfalls aufwies. Ab zum Schrotthändler und dann in den Hochofen.
Und am Anfang dürfte es neben den Wulstgleisen auch Metallschienen gegeben haben, die auf Holzschwellen montiert wurden.
[quote="DerFuchs"|p26087]Besten Dank Udo! Ich werde morgen mal beim Buchhandel anrufen und gucken, ob man das Buch ordern kann. Im Internet ist es leider nicht zu bekommen.
Hallo Falk, das halte ich für ein Gerücht. Das Buch kannst Du direkt im Holmenberg-Verlag ordern. Wurde auch immer wieder bei ebay angeboten. Die 2. Auflage ist erst kürzlich erschienen. Falls Du nicht weiter kommst, informiere mich bitte. Viele Grüße Wolfgang
leider konnte ich das Buch bisher noch nicht bekommen. Weder im Internet, noch im Buchhandel. Ich konnte auch noch keinen Preis recherchieren. Macht es vllt. Sinn, beim Verlag direkt mal nachzufragen?
Zwei meiner Schönner-Loks wurden früher trotz Spurkränzen in allen Literaturangaben als Bodenläufer deklariert, bis ich beide in ihren alten Holzkisten zusammen mit passenden Schienen erwerben konnte. Eine übrigens bei einem Händler in Berlin, die andere sehr viel später über ebay. Habe sie hier schon mal vorgestellt: 2 Schönner-Loks in den alten großen Spuren III und IV Grüße, elaphos
Zitat von DerFuchs im Beitrag #15Guten Morgen Wolfgang,
leider konnte ich das Buch bisher noch nicht bekommen. Weder im Internet, noch im Buchhandel. Ich konnte auch noch keinen Preis recherchieren. Macht es vllt. Sinn, beim Verlag direkt mal nachzufragen?
LG Falk
Hallo Falk, Rüdiger Gröning war in Urlaub. Du kannst das Buch entweder direkt bei ihm oder über ebay beziehen. Das Angebot läuft unter der Nr. 254282450237 Viele Grüße Wolfgang