Da wir schon mehrfach die Diskussion über stilgerechte alte elektrische Anschlussanlagen hatten, will ich hier nochmals einige Sicherheitshinweise geben:
Bis etwa 1926 fuhren elektrische netzbetriebene Spielzeuge, insbesondere Eisenbahnen, im direkten Anschluss an das meist 110V oder 220V führende Lichtnetz über einen in der Regel aus Glühlampen bestehenden Vorwiderstand. Bei solchen Anlagen liegt der Starkstrom direkt an der Schiene. Jede Berührung der Schienen, aber auch der Fahrzeuge birgt die Gefahr, mit den hohen Spannungen direkt in Kontakt zu kommen. Solche Anlagen dürfen daher heute höchstens noch im "stillen Kämmerlein" von Leuten betrieben werden, die sich der Gefahren voll bewusst sind und die Technik genau kennen. Vorführungen mit Publikum sind dabei obsolet. Sie sind höchstens in kleinem Rahmen für Interessenten in Ausnahmefällen erlaubt, wenn auf die Gefahren aufmerksam gemacht wurde und von den Zuschauern genügend Abstand eingehalten wird. Ich selbst habe hier zwar mal so eine Anlage im Bild gezeigt, aber aus Respekt vor den Gefahren nie den Stecker in die Steckdose gesteckt und die Anlage sofort wieder abgebaut, um auch niemand anderen in Versuchung zu führen.
Auch die Anschlussgeräte späterer Generation mit Trafos oder Spannungswandlern mit Blechgehäusen bergen Gefahren, da die Isolationen der alten Geräte mitunter brüchig sind und Kontakte zu den Gehäusen bestehen können. Geerdete Metallgegenstände wie Heizungen, Wasserleitungen oder feuchte Böden dürfen nicht in erreichbarer Nähe sein. Aber auch modernere Trafos mit geerdeten Gehäusen dürfen nicht neben alten ungeerdeten stehen. Entweder müssen alle Trafos geerdete Blechgehäuse haben oder keiner. Am sichersten betreibt man stilgerecht alte Anlagen, indem man nur einen Trafo benutzt. Sollten mehrere als erforderlich angesehen werden, müssen alle geerdete oder alle ungeerdete Gehäuse haben. Geerdete Metalle dürfen nicht in erreichbarer Nähe sein und der Untergrund muss trocken, nicht leitend sein (z.B. Holz, Teppich, Linoleum).
Eine gewisse Gefahr besteht übrigens auch bei Wechselstrombetrieb, wenn man mehr als einen Trafo benutzt. Wenn die elektrischen Phasen von zwei Trafos nicht synchronisiert sind, können sich die Spannungen zwischen getrennten Schienenabschnitten addieren, so dass höhere Voltzahlen resultieren.
Für die Wartung und Reparatur der alten Geräte sollte man sich unbedingt ausreichend in die Materie einarbeiten und ohne die geeigneten Messgeräte bzw. ohne genügend Vorkenntnisse die Finger davon lassen. Ggf. stehen - auch hier in diesem Forum - geeignete Insider hilfsbereit zu Seite.
Moin. Ich möchte Elaphos noch ergänzen. Beim Betrieb mit mehreren Wechselstromtrafos kann es passieren, daß durch Parallelschaltung an den Kontakten des Netzsteckers eines nicht angesteckten Trafos Netzspannung zwischen den beiden Kontakten anliegt. Moderne Netzgeräte sollten dagegen eine entsprechende Schutzeinrichtung besitzen. Man kann dem vorbeugen, indem man alle Trafos in eine Verteilerleiste einsteckt und somit alle gemeinsam ein-/ausschaltet. Der Betrieb von Starkstrombahnen läßt sich durch vorschalten eines Trenntransformators wesentlich sicherer gestalten. Die Gefahr eines Stromschlages Anlage gg. Erde ist damit ausgeschlossen, solange nur eine Person an der Anlage hantiert. Die Gefahr eines Stromschlages bei Berührung beider Schienen besteht jedoch weiterhin. LG Steffen
Freunde am Sonntag Alles was die beiden Kollegen in Beitrag eins und zwei geschrieben haben ist richtig und muß so gehandhabt werden !! Ich bitte aber ganz inständig, nicht irgendwie das Thema auf den blauen Transformator von Märklin zu bringen, wer sich hierüber überwiegend Schwachsinn erlesen will, den verweise ich auf das FAM.
ich möchte in diesen Beitrag einsteigen, weil ich beabsichtige für meine Kleine und für mich eine meiner elektrischen Eisenbahnen in Bewegung zu setzen. Was nehme ich da für einen Trafo?
@Wolfgang - ich weiss nicht genau was der Seitenhieb auf das andere Forum bedeutet, glaube aber schon mal gelesen zu haben, dass der Blaue für den Betrieb der Spur 0 nicht funktioniert.
Wie gehe ich dann weiter vor? Brauch ich dazu eine spezielle Strom-Anschluss-Schiene? Die Schienen würde ich am Boden quer durch die Wohnung auslegen; Holz, Teppich Unterlagen. Als Eisenbahn hab ich eine Märklin B Kuppler.
Stefan Das absolut richtige und einzig wahre Fahrgerät gibt es wohl nicht und die Diskussionen in den Foren sind endlos und abendfüllend. Was gutes und modernes für unsere Blechbahnen sind die 5 A Fahrgeräte von Lehmann oder Pico. Von konventionellen (Trafos) wie z.B. Titan rate ich ab. Das ist Technik von gestern.