ich kenne mich nicht bestens aus bei den Buco Spur 0 Bahnen, aber ich denke dass dies kein Buco Gebäude ist. Die Armbrust ist meist beim Griff mit BUCO gekennzeichnet. Auch sind die Schalusien nur aufgemalt. Buco hat diese erhaben aus Holz gefertigt, bei sämtlichen Modellen. Auch die Fenster sind nur Löcher ohne Rahmen. Über die grüne Farbe lässt sich spekulieren, ich denke Buco hätte da auch rot gewählt.
T., lass Dich nicht von dem roten Armbrust-Stempel in die Irre führen. Das ist kein BUCO-Bahnhof. Von Buco gab es sehr wenige Gebäude, zum einen als Fertiggebäude, zum anderen als Bausätze in einer "BUCO-Baumeister" genannten Bausatz-Serie. Ich habe die BUCO-Kataloge 1950 und 1952 vorliegen, in Sachen Gebäude sind sie fast identisch. Auch der berühmte Alexander Stofer "Schweizerische Spielzeugeisenbahnen" gibt nicht mehr her. Ich tippe auf einen Eigenbau oder eine Kleinserie. Viele Grüße Karl P.S. Viel Spaß und Erfolg in Berlin. Kommendes Jahr bin ich auch wieder dabei, mal sehen, was ich ausstelle.
Der Bahnhof ist gemarkt, hat eine Nummer und einen Stempel vom Händler "Kaiser & C. AG Bern", warhscheinlich ist gemeint "Kaiser & Co. AG Bern" Das war ein größeres Kaufhaus mit Spielwarenabteilung. https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/044365/2007-07-19/ Damit ist Fakt, dass es sich nicht um einen Eigenbau handelt. Dagegen spricht auch die aufwändige Schablonenlackierung. Kleinserie - OK, sicher. Bei Holz ist im Grunde alles Kleinserie.
Die Armbrust ohne Buco-Zeichen stört mich auch. Aber ich frage mich, warum auf einem eindeutig vor 1950 hergestelltem, in der Schweiz gehandelten Objekt ein Stempel mit Armbrust ist. Dann lese ich mir bei Stofer das Kapitel frühes Buco durch, sehe verschiedene Bilder an, z.B. die Spur 0 Züge mit Holzaufbau und finde dort mit hoher Wahrscheinlichkeit spritzlackierte und schablonierte Objekte. Auch Alexander Stofer war nicht allwissend, ich bins auch nicht, aber meine Nase hat mich in Sachen Holzobjekten kaum im Stich gelassen.
Wenn ein Katalog 1950 bekannt ist, heißt es ja noch lange nicht, dass vor 1950 nicht andere Artikel hergestellt worden sind.
Ist egal, ich habe das Teil mal gesichert, der Bahnhof passt zu jeder 50er Jahre Bahn.
Prima, daß dieser außergewöhnliche Bahnhof nun bei Dir ist, Ypsi!
Ich denke auch, daß es sich zumindest um eine Serienfertigung handelt - ob groß oder klein, sei dahingestellt.... Die Spritzlackierung mit Schablonen ist mit Sicherheit professionell!
Ein schönes Stück und vermutlich sehr, sehr selten. Gratuliere!!!
im Jahr 2004 war ich in Lichtensteig (Toggenburg) und besuchte eine der grössten Spur 0 Bahnen Europas. Damals knippste ich ein paar Bilder, auch von Gebäuden. Anhand deines Bahnhofs durchsuchte ich wieder mal mein Fotoalbum in der Hoffnung, eventuell das von dir gezeigte Modell zu finden. Leider erfolglos.
Im Anhang sind Bilder von auch schönen Spur 0 Gebäuden aus Lichtensteig Schweiz.
Nachtrag: In Lichtensteig kann auch Tag und Nacht simuliert werden. Die Bilder sind bei Nachtstimmung entstanden mit nicht so guter Kamera .
Nachdem der Bahnhof bei mir eingetrudelt ist, kann ich bessere Bilder präsentieren. Es mag sich jeder Sammler seinen eigenen Reim darauf machen. Für mich ist es: 1. ein kommerzielles Schweizer Produkt 2. ein Produkt der Übergangszeit - Kriegsjahre 3. ein mit Marke gestempeltes Produkt, wobei der Stempel dem Buco-Stempel sehr ähnlich sieht. Leider finde ich aus der Frühzeit von Buco im Internet kaum stichhaltige Informationen und Bilder. Auch das "Stofer"-Buch schreibt viel, zeigt aber wenig aus dieser Zeit.
Fakt ist, dass der Bahnhof mit Schablonen mehrfarbig spritzlackiert wurde. Zudem wurde mit Pinsel lackiert und dabei wurde Aufwand betrieben, z.B. wurde im Bahnhof der Fußboden und auch das Dach wurde von unten lackiert. Selbst die innen liegenden Tresen wurden spritzlackiert. Dabei müssen Abdeckschablonen verwendet worden sein. Gleiches gilt für die Fensterrahmen innen.
Die Stempel und Beschriftungen zeigen: Bleistift: KR 132 / 146 ...Bemerkung des Händlers zu Lieferant/Katalognummer? Bleistift: ntüt 13,- ...solche Kürzel kenne ich auch von anderen Spielzeugen auch, kann sie nicht deuten, die 13,- dürfte der Preis sein Stempel violett: 146 ...Stempel des Herstellers mit der Modell/Katalognummer Stempel Rot: Armbrust ...Marke des Herstellers Stempel Schwarz: Kaiser & Co. AG Bern ...Händler
Hallo Ypsilon Die Armbrust muß nicht zwingend das Markensymbol des Herstellers sein sondern bezeichnet den Bahnhof als Schweizer Qualitätsprodukt. Gugg hier: http://www.swisslabel.ch/
Danke für den Hinweis, der ist gut. Da habe ich doch gleich mal eine Mail hingeschrieben. Leider ist die Website in Sachen Geschichte sehr schmalbrüstig. Immerhin steht da: 1917 gegründet.
In der Schweiz haben die großen Spielwarenhändler wie "Franz Carl Weber" oft kleine Serien bei Spielwarenherstellern in Auftrag gegeben und sozusagen als Eigenmarke verkauft. Vielleicht war das bei Kaiser & Co auch so? Den einzigen Hinweis zu Kaiser & Co in Bern habe ich hier gefunden: http://bauforschungonline.ch/aufsatz/war...stadt-bern.html Ich hatte als Suchbegriff auch Spielwaren angegeben. Kaiser war aber eher ein Warenhaus als ein spezialisierter Spielwarenhändler. Mit dem Suchbegriff Warenhaus findet man mehr. Viele Grüße Karl
Ja, Wolfgang, die Tell-Armbrust, auch in roter Farbe und ohne Markennamen, habe ich schon öfters gesehen. Und zwar auch auf Sachen, die mit der Modellbahn nichts zu tun haben. Es könnte sich also um eine nationale (Qualität-)Marke handeln, a la "made in..." Aber das ist ja wohl zu klären, wir haben schließlich hier auch Schweizer Freunde. Schöne Grüße aus Südhessen Botho
In den 1940er- und 50er- Jahren existierten in der Schweiz zahlreiche Holzspielwarenhersteller, insbesondere kleine Familienbetriebe im Berner Oberland. Der gezeigte Bahnhof dürfte aus dieser Ecke stammen. Momentan kann ich meine Aussage nicht besser präzisieren, da ich ferienhalber keinen Zugriff auf meine Unterlagen habe.
Das swiss-Label kann bei der entsprechenden Gesellschaft beantragt werden. Bedingung der Aufnahme bzw. der Verwendung des Labels ist die inländische Wertschöpfung eines Produkts von mindestens 70 %, bei Lebensmitteln 90 %. Gegenwärtig ist meines Wissens BUCO Spur 0 im Modellbahnsektor die einzige berechtigte Trägerin des Swiss-Labels.
Beste Grüße aus dem verregneten Tessin Swiss-Tinplater
Heute kam die Antwort auf meine Frage vom 23. 10. an Swiss Label.
"Besten Dank für Ihre Anfrage. Leider können wir Ihnen nicht weiterhelfen, da wir über kein Instrument verfügen, um in unserer Datenbank so weit zurück zu recherchieren. Vielen Dank für Ihr Verständnis."
Das heißt übersetzt: es gibt eine Datenbank, aber man kann damit nicht umgehen. Schade!
Das Rätsel um den vorgestellten Holzbahnhof ist gelöst! Er ist ein Produkt der Firma Gebrüder Reuteler, Spielwarenfabrik, Kiesen im Kanton Bern. Reuteler war auf die Herstellung von Spielpferden und Fuhrwerken spezialisiert, produzierte aber auch andere Spielsachen. Die Firma existierte von Anfang der 1920er-Jahre bis 1985.
Ein identischer Bahnhof war auch an der Ausstellung "Spielsachen aus dem Berner Oberland" 2007/2008 im Schloss Hünegg am Thunersee zu sehen:
Die im Dachaufbau ersichtliche richtige Uhr dürfte später eingebaut worden sein.
Liebe Kollegen, da mir weitere Holzbahnhöfe zugelaufen sind, die zu meiner Sammlung stilistisch und zeitlich besser passen, werde ich mich von meinem Exemplar wieder trennen. Bei Interesse bitte melden.