Einbau eines elektronischen Umschalters in so eine schöne alte Bing-Lok gehört sich ja eigentlich überhaupt nicht....aber: rot und braun gehören wie auf dem Schaltbild schon zu sehen an Schleifer und Masse, blau und grün kommen an die beiden Enden der Feldspule, die Mittelanzapfung der Feldspule an eine der Kollektorbürsten und schwarz vom elektronischen FRU an die andere.
Wenn die Feldspule keine Mittelanzapfung hat, geht es nicht, es sei denn sie wird mit Mittelanzapfung neu gewickelt.
Bing hat keine Mittelanzapfung. Warum willst du die seltsame Elektronik einbauen? Eine Umrüstung auf Gleichstrom ist einfach und bewährt. Dazu wird über den Anker eine Graetzschaltung gesetzt.
Moin Y. Wenn aber der Rest mit Wechselstrom läuft, dann macht es keinen Sinn, eine Lok auf Gleichstrom umzurüsten. Mischbetrieb macht sich immer doof, da muß man viel mehr aufpassen, welche Stromversorgung man wann benutzt und dann umstecken. Das ist einfach umständlich. Deshalb ist die Idee mit dem elektr. FRU für mich nachvollziehbar. Mittelanzapfung würde sich mit einigem Aufwand machen lassen, aber dann stimmt die Feldstärke nicht mehr und der Stromfluß auch nicht. Bliebe nur Austausch oder neu Wickeln der Statorspule. Ciao Steffen
Befürchte, dass ich bei meiner Fahrweise nicht lange Freude an der Walzenschaltung haben werde. Deshalb bleibt momentan nur die Umstellung auf Gleichstrom. Einen Gleichrichter habe ich besorgt. 4 Anschlüsse, davon 2 für Wechselstrom. Die Graetzschaltung müsste dann entfallen – oder? Wenn ich auf 3-Leiter Gleisen fahre also weiterhin über Mittelschleifer, aber Gleichstrom, wohin mit den 4 Anschlüssen vom Gleichrichter?
Bei Gleichstrom müsste man die Bürsten über einen Brückengleichrichter anschließen, wobei die Wechselstromseite der Gleichrichterbrücke an Mittelschiene und Masse kommt, Plus- und Minuspol von der Brücke an die beiden Bürsten. Die Feldspule wird direkt an Masse und Mittelleiter angeschlossen. Wahrscheinlich benötigst man eine geringere Spannung, weil Feldspule und Kollektor parallel, nicht wie sonst üblich in Reihe geschaltet sind. Eine Reihenschaltung wäre allerdings auch hier möglich: eine Seite der Feldspule an den Mittelleiter, andere Seite der Feldspule an eine der Wechselstromseiten des Brückengleichrichters, dessen andere Wechselstromseite an Masse. Plus und Minus des Brückengleichrichters kämen dann an die beiden Bürsten. Dabei einfach ausprobieren, mit welcher Schaltung die Lok besser läuft. Grüße von elaphos
Klasse Infos. Allen Danke für das Verständnis und die Bereitschaft einem blutigen Laien diese für euch sicherlich banalen Dinge zum x-ten Male zu erklären.
Da die nicht umgebauten Loks (original Wechselstrombetrieb) auch mit Gleichstrom fahren und umschalten, kannst Du eigentlich wenig falsch machen, wenn du eine Lok mit Gleichrichter umbaust
Der Vorschlag von Elapos mit der Parallelschaltung der beiden Wicklungen (Anker und Feld) ist im Grunde OK. Aber finde es gefährlich, weil man das von außen nicht sieht und nicht erwartet. Durch den geringeren Widerstand der nicht mehr in Reihe geschalteten Wicklungen steigt auch der Strom in der jeweiligen Wicklung. Zwar damit auch das Drehmoment des Motors, aber der Motor reagiert damit anders als er vom Erbauer geplant war.
Im Bezug auf deinen Bing-Motor hast du den Vorteil, dass beide Bürsten isoliert sind. Jedenfalls müßte es so sein. Daher reicht die Schaltung wie ich es vorgeschlagen habe. Ein minimaler Einngriff, der auch wieder reversibel ist. Die originale Schaltung und Mechanik fasst du dabei gar nicht an. Das kann alles drin bleiben. Nur den beweglichen Teil des Feldes setzt Du fest mit einem Kabelbinder.
Habe jetzt einen Brückengleichrichter eingebaut. Die 11/866 läuft prima. Der Brückengleichrichter ist für 80 Volt ausgelegt. Kleinere gab es nicht. Ich denke es schadet nichts. Preis: 1 Eurone. Der Spruch: Gleich riecht er für Gleichrichter betrifft vermutlich nicht die heutigen Ausführungen.