vor einigen Jahren hatte ich auf der TRIXSTADT-Seite über das folgende erstmals 1937 erschienene und für die damalige Zeit wegweisende Buch berichtet:
1:90 Handbuch des TRIX Eisenbahnbetriebs
Damit läutete TRIX 1937 den Übergang von der Spieleisenbahn zur Modelleisenbahn ein. Der Titel ist Programm. Erstmals in der Spur 00 wird ein konkreter Maßstab 1:90 genannt, mit dem Begriff Eisenbahnbetrieb wird für realitätsnahen Fahrbetrieb geworben.
Der Autor des Buches ist kein Unbekannter, Ernst Ganzer schrieb dieses Handbuch.
Nach einem Hinweis habe ich eben eingearbeitet, dass die erste Ausgabe nur 96 Seiten hatte, später umfasste das Werk 116 Seiten.
Hat jemand zufäligerweise die zweite Auflage von Ende 1937 griffbereit und kann dort mal nachschauen, welchen Druck-Code diese Auflage hat und wieviel Seiten im Inhaltsverzeichnis genannt werden ? Vielen Dank.
die Sache mit der 1. und der 2. Auflage ist schwierig. Hinzu kommt die Frage mit den 96 beziehungsweise 116 Seiten.
Eine gesicherte Sache mal zuerst: der Unterschied von 20 Seiten, also die Differenz zwischen 116 und 96, erklärt sich dadurch, dass in den ersten Ausgaben das Kapitel "DAS RANGIERWESEN" noch nicht enthalten war. Ab der 3. Auflage (Druckstücknummer 200/1/838) hat das 1:90 Handbuch sechs Kapitel, frühere Varianten hatten nur fünf Kapitel gehabt. Das Rangierwesen mit Kapitelnummer 4 (Umfang 20 Seiten) ist erstmalig in der 3. Auflage Bestandteil des Buches. Es existiert allerdings ein eigenes Druckstück "Nachtrag" (zum 1:90 Handbuch des Eisenbahnbetriebes), 20 Seiten mit der Drucknummer 280/1/1038. Also Ausgabe Oktober 1938, somit erst nach dem Erscheinen der 3. Auflage produziert, als Nachtrag... Nachtrag wofür? Für ältere 1:90 Versionen?
Von der 1. Auflage des "1:90" habe ich mehrere Exemplare. Die vermutlich älteste Version von 200/1/837 ist möglicherweise nicht die wirklich allererste Version. Denn sie trägt auf der Umschlag-Innenseite bereits einen Einkleber mit Druckfehler-Berichtigungen. Ein weiteres Exemplar 200/1/837, bei dem der vordere Umschlag fehlt, hat innen die Druckfehler bereits korrigiert. Zwei weitere Belegexemplare haben auch die Druckstücknummer 200/1/837, Druckfehler sind ebenfall beseitigt. Bei beiden Exemplaren liegt der oben beschriebene "Nachtrag" bei. Was ja von den Druckdaten nicht so recht nachvollziehbar ist.
Was man nicht weiß, das muss man sich erklären. Da keine meiner fünf 1:90 Exemplare mit Drucknummer 200/1/837 eine Auflagennummer trägt, gehe ich davon aus, dass die Erstauflage nicht als solche gekennzeichnet worden ist. Und ich vermute, dass auch die zweite Auflage, ob es nun die mit dem Druckfehler-Korrektureinkleber oder die mit dem mittlerweile beigelegten "Rangierwesen-Kapitel" war, keine entsprechende Kennzeichnung bekommen hat.
Von dem Heft 1:90 Handbuch gab es viele Ausgaben, Laut Tschaler (Schuco, Bing & Co) war die 21. Auflage 1969 die letzte.
Mir (Stutty) fehlt allein die 13. Auflage. Wer davon ein Exemplar entbehren kann, bitte um eine PN.
Vorab: die 13. Auflage (Nachkrieg) fehlt mir auch noch, ebenso der Nachtrag zum Vorkriegs-Handbuch von 1938. Letzterer würde mich sehr interessieren.
Von der dritten Auflage des Vorkriegs-Handbuch habe ich eben zwei Druck-Codierungen gefunden: 838 und 1038.
Ich teile Deine Vermutung, dass die ersten beiden Auflagen des Vorkriegs-Handbuchs nicht explizit kenntlich gemacht wurden. Ich vermute, dass die Varianten mit den Druckfehlern im Text und die mit den nachträglich eingeklebten Korrekturhinweisen als erste Auflage anzusehen sind. Die Variante mit den korrigierten Druckfehlern wird dann die zweite Auflage gewesen sein.
Zum Nachdruck "Rangierwesen" mit dem Druck-Code 1038 muss man die Frage stellen, warum sich TRIX im Herbst 1938 die Mühe gemacht hat, der geneigten Kundschaft das Rangieren näher zu bringen. Wenn man sich an unsere Historischen Modellbahnausstellung in der GHO vom Oktober 2018 erinnert, dann hatten wir da ein etwas sperriges Thema: 80 Jahre TRIX Automatik - die erste Lokomotive in Spur 00 mit ferngesteuerter Entkupplung. Außerdem gab es 1938 ein ferngesteuertes Entkupplungsgleis und Kupplungsausheber, um die Wagen mit Blechhakenkupplung ab Baujahr 1937 entkuppeln zu können.
Deshalb wurde in diesem Kapitel "Rangierwesen" auf 20 Seiten erklärt, wie bei der richtigen Eisenbahn Rangierbahnhöfe aufgebaut sind, wie ein Ablaufberg funktioniert und wie man das alles mit den TRIX Bauteilen nachbaut. Dieses Kapitel bzw. der Nachdruck sollten natürlich den Verkauf unterstützen. Es handelte sich ja schließlich nicht um Spielzeug, sondern um Lehrmittel, und dagegen war schwerlich etwas einzuwenden, wenn diese Teile auf dem weihnachtlichen Wunschzettel erschienen.
Dieser Nachtrag passte dann zu den beiden ersten Auflagen des Handbuches, sie waren ja gerade ein Jahr alt und damals ging man noch sehr ordentlich mit Büchern um.
ich bin neu hier im Forum. Kurz zu meiner Vita: Jahrgang 1956, komme aus Karlstadt am Main/Unterfranken und bin H0-Modellbahner und Wiking-Sammler seit Kindheit an. Mein Vater kaufte zu Weihnachten 1959 eine Trix Express Startpackung mit der 01 001 und den drei dazugehörigen Schnellzugwagen in der roten Pappschachtel. Ich war nur der Vorwand :-). Dazu den großen Trafo und noch ein paar zusätzliche Gleise. Zu Weihnachten 1960 wurde die Modellbahn schon auf einer Platte aufgebaut. Dazu kamen vier Elektroweichen und weiteres Gleismaterial. Es gab auch ein paar Häuser, Bäume, Bahnhof und Stellwerk. Alles von Faller und VauPe. Die Großeltern kauften die V36 und ein paar Güterwagen. So setzte sich das Ganze Jahr für Jahr fort. Heute besitze ich noch alle Teile meiner damaligen Trix Express Anlage und ich kaufe, wenn es preislich o.k. ist, immer wieder TE-Loks und Wagen. Bei den Güterwagen ausschließlich solche aus Guss.
Jetzt aber zu meiner Frage: Ich bezitze u.a. das TRIX Handbuch des Eisenbahnbetriebes (Ausgabe 16 und 20). Darinnen sind am Ende zwei Großanlagen mit Gleisführung und Spielbetrieb abgedruckt. Weißt du, ob hier im Forum jemand diese Anlage/n schon mal nachgebaut hat und gibt es evtl. Fotos davon ?
Schon mal vielen Dank für deine/eure Antwort Grüße aus dem Frankenland
in der Auflage von 1938/39 sind sogar drei Großanlagen: Trixberg-Trixstadt, Mit Trix Express in die Berge und 333 Trix Minuten. Ich habe bereits alle drei Anlagen seinerzeit (fliegend) aufgebaut und den Betrieb nachgespielt. Die 333- Trix Minuten sogar einmal als LGB- Anlage auf dem Dachboden. Das Nachspielen der Fahrpläne und der Geschichte hat viel Freude bereitet. Hätte ich noch den Platz von früher, würde ich die 333-Trix-Minuten-Anlage wieder bauen und die Bahnhöfe mit ein paar Abstellgleisen mehr versehen.
In den genannten Auflagen 16 und 20 sind die beiden Großanlagen im Kapitel 5 ab den Seiten 142 bzw. 153 beschrieben
Frank hat ja bereits auf Deine Frage geantwortet.
Zu den von Dir gewünschten Bildern muss man sagen, dass sie sehr vom verwendeten Zubehör, wie z.B. Bahnhöfen, Bahnsteigen, Tunneln und Brücken abhängig sind - und natürlich von den verfügbaren Lokomotiven und Wagen.
Ich sehe diese Beschreibungen als Anregungen, um mit diesen Anlagen vorbildgerechten Eisenbahnbetrieb zu machen. Die graphischen Fahrpläne ermuntern dazu, nicht willkürlich im Kreis zu fahren, sondern nach einem vorgegebenen Fahrplan Zugfahrten durchzuführen.
Man kann klein anfangen und schrittweise erweitern, je nach verfügbaren Platz, Gleissortiment, Zubehör und Fahrzeugen. Jeder kann persönliche Schwerpunkte setzen, was ihm wichtig ist.
vielen Dank für deine Antwort. Dass es einmal 3 Anlagen waren habe ich schon mal irgendwo gelesen. Die Anlage mit den 333 Trix-Minuten ist natürlich die reizvollere. Mal schauen, evtl. werde ich mich im Frühjahr dran machen und die Anlage als Modulanlage bauen. Genügend TE-Gleis- und Weichenmaterial habe ich ja. Bei den Tenderlokomotiven bleibt ja keine Auswahl. BR 64 und 89. Alternativ die V 36 oder V 100. Als Eiltriebwagen der VT 75.
Noch ein Zimmer für das Modellbahn- und Modellautohobby zu beschlagnahmen könnte zu größeren Differenzen mit der Kommandantur hier im Hause führen. :-) Die Module müssen ja nicht groß ausgestaltet werden. Evtl. hellgrauer Anstrich!!!, Gleisanlage, Bahnhöfe, Kalkwerk und evtl. Stellwerk und Güterschuppen. Es geht nur ums Rangieren. Auch die Weichen müssen nicht elektrifiziert werden. Nur das eine oder andere abschaltbare Gleis.
Da ich kein älteres Handbuch besitze, wäre es möglich, dass du mir den Gleisplan mit Beschreibung der 3. Anlage zukommen lassen könntest. Ich würde dir meine Emailadresse per PN zusenden.
vielen Dank für deine Antwort. Ich habe an Frank schon eine Antwort gesendet, deswegen will ich mich hier nicht nochmal wiederholen. Bezügl. der Ausgestaltung habe ich noch mehr als genug an meiner bestehenden Anlage zu tun, deshalb würde ich die "Großanlage" nur minimalistisch, wie an Frank geschrieben, bauen.
Bei meiner noch in der Ausgestaltung befindlichen Anlage fahre ich Fahrzeuge von Roco, Fleischmann, Trix und demnächst Brawa. Ich fahre digital (mit Sound) von ESU. Die Weichen und Signale werden analog geschaltet. Evtl. kommt irgendwann noch auf der Hauptstrecke (eingleisig) eine Oberleitung ohne Funktion hinzu. Möchte gerne auch mal die eine oder andere E-Lok bewegen. Ich fahre Epoche III der DB. Wenn´s nicht anders geht auch mal eine Lok mit Computernummer der Epoche IV. Aber keine Farben aus der Ep. IV. Beim Wagenmaterial kommen auch noch ein paar andere Hersteller dazu.