zweiteiliger Pico-Express Triebzug für Märklin

Hallo zusammen,
nach dem Bau eines Pico Triebzuges mit vier Wagen für das Märklin System vor einigen
Jahren hatte ich noch Teile übrig für zwei komplette Wagen. Diese Teile waren aber nicht
mehr in einem guten Zustand, um daraus noch Wagen zu bauen. Sie hatten beide auf den
Frontseiten ziemliche Zerstörungen, so wanderten sie erstmal in einen Schrank mit anderen
Teileträgern.

Nach Jahren sah ich ein zweiteiliges Modell von einem Foren Mitglied, dass mir sehr gut
gefiel und dass ich vor 3 Jahren in Gaggenau ablichten durfte.
Vor einiger Zeit bekam ich noch eine Anregung im Netz und so kam mir die Idee zum Bau
eines zweiteiligen Pico-Express Triebzuges mit Mitteldrehgestell und Faltenbalg.

Dazu konnte ich die beiden einseitig auseinander gebrochenen Pico-Express Teile verwenden.
Ich trennte beiden das beschädigte Frontteil ab, zwei gleicher Art beschädigte Dächer waren
auch noch verfügbar und ich legte los.
Als Antrieb nahm ich wieder den für solche Umbauten bewährten Märklin Motorbloch einer
V 200 (3021), den ich oben durch eine angesetzte Mutter mit einer kleinen geschulterten
Schraube durch die von Pico vorgesehene Dachöffnung befestigen konnte.

Ein einfaches Märklin Schaltrelais 20824 wurde hinter dem Motor eingebaut, Hamo Radschleifer
befinden sich unter dem mittleren Pico Drehgestell und sorgen für Masse, den Schleifer habe
ich ins hintere Pico Drehgestell eingebaut.

Einiges an Beschwerungen hat der Triebzug auch bekommen, da außer den Blech Drehgestell
Halterungen alles vollkommen aus Bakelit besteht.

Innen findet man noch den alten Schriftzug "Pico-Express" auf dem Wagenboden.

Die Originalfarbe von Pico habe ich beibehalten, sie an einigen Stellen etwas ausgetupft und
um das Abblättern weiterer Farbe zu verhindern, bekam er einen Klarlack Überzug wie in der
damaligen Produktion. Die gut erkennbaren dunkelroten Farbnebel unter den Fenstern habe ich
ebenfalls belassen, hieran kann man erkennen, das dort mit Lackierschablone gearbeitet wurde.

Die Dächer waren an einigen Stellen im Bakelit gebrochen, wurden aufgearbeitet und dann in
einem dunkelgrauen Farbton neu lackiert.

Die einzelnen 44 Fenster Einsätze aus klarem Kunststoff, sie waren bei weitem nicht mehr alle
vorhanden, wurden gereinigt und fehlende ersetzt.

Die originalen Pico Drehgestelle wurden ebenfalls übernommen, der Märklin Motor hat auch
die breiten Pico Drehgestell Blenden.

Die Arbeiten am Triebzug mussten mit höchster Vorsicht erfolgen, da dieser alte Bakelit
Kunststoff aus der DDR aus Anfang der 1950er Jahre nach fast 70 Jahren nicht mehr die
höchste Festigkeit hat und leicht brechen kann, wie man am folgenden Bild der abgetrennten
Frontteile erkennen kann.

Es könnte in den vergangenen Jahrzehnten vielleicht zu einem kapitalen Zusammenstoß
gekommen sein mit anschließendem einseitigem Totalschaden.







Der Triebzug in seiner jetzigen Form














Gruß und
bleibt gesund!

Hans-Gerd

Hallo,
das ist ein prima Modell geworden.
In meinem Fundus befindet sich aus ähnlichen Voraussetzungen entstandenes dreiteiliges Fahrzeug nach dem Vorbild des
137 283 bis 137 287.
Mich würde die Gestaltung des Faltenbalgs interessieren.
Gibt es dazu eine Detailfoto vieleicht ergänzt um eine kleine Beschreibung der Funktion?

Zum Gehäuse des verwendeten Piko-Modells:
Beim ME 0401 - so die (Firmen-)Modellbezeichung - ist in der Tat eine "Pico-Express"-prägung (Innenseite Gehäuseboden),
obwohl das Fahrzeug erst ab 1952 in Sonneberg, also unter der Modellbezeichnung "Piko", gefertigt wurde.
Der Trieb- und auch Beiwagen hat Ende der 50er Jahre noch eine modifizerte Form erhalten,
die am einfachsten durch die nunmehr unter dem Zuglaufschild sichtbare DR-Prägung erkennbar ist.
Hier ist dann auch auf der Außenseite des Bodens das Piko-Modellbahn-Logo zu finden.
Die 1. Ausführung gab es auch als 2S-2L-AC-Version.
Wer noch Alt-Märklin-Gleismaterial (3S-2L) oder DDR-Material mit Mittelschiene hatte,
konnte sich in den Vertragswerkstätten einen Mittelschleifer montieren lassen.
Ob die auch werkseitig schon so geliefert wurden, weiß ich leider nicht.

Hallo Lutz,
der Faltenbalg besteht aus einem einfachen dünnen schwarzen Stück Stoff,
dass auf Maß geschnitten wurde und an beiden senkrechten Wänden eines
Wagens, mit freier ungeklebter Rundung oben, eingeklebt wurde.
Durch seine Elastizität macht der Stoff alle Kurvenbewegungen des Zuges mit.
Der Stoff bedeckt jeweils das letzte Fenster auf jeder Wagenseite.

Gruß
Hans-Gerd