Hier eine vermutlich von Issmayer hergestellte Zugpackung in der Spurweite 30 mm. Bei der Suche nach einen konkreten Nachweis, gibt es immer wieder Hinweise auf einen Bub Katalog von 1900. Der Außendurchmesser, des 4teiligen Schienenkreises, beträgt 45,5 cm.
das ist ein sehr schönes Set von ISSMAYER ! Gratulation ! Hat viele Jahrzehnte unbespielt überlebt. Natürlich war der beschenkte Junge nicht lange von dem Rundläuferzug begeistert, da kein Ausbau möglich. Als "Billigspielzeug" hat es trotzdem überlebt. Mit COWCATCHER-LOK war das Set hauptsächlich für die USA im Angebot, denn "Klein-Fritzchen" kannte keine Lokomotive mit so einem KUHFÄNGER !!! Für mich sind diese ISSMAYER-ZÜGE ein interessantes Sammelgebiet, weil sehr dekorativ !!
Meine ISSI-ZÜGE habe ich hier schon zuvor gezeigt. Der seltenste darunter der Einteiler Knickzug in der OVP ! Die frühen Gleise waren Flachprägungen.
Hallo Frank, nach eingehenden Vergleichen mit dem Issmayer-Bub Buch von Michael Bowes bin ich der Meinung, das es ein frühes Bub Set ist. Der von dir erwähnte Katalog ist vermutlich auf 1902 zu datieren, ich habe leider nur eine schlechte Kopie. Dort ist das Set 366 in 3 Größen zu finden, dein Set müsste Nummer 366/3 sein.
Vielen Dank für den Hinweis. Eine schlechte Kopie von den 1902er Katalog besitze ich auch, aber die Zugpackung hatte ich in diesen Katalog übersehen. Die Beschreibung für die Packung 366/3 passt exakt. Dann könnte ich ja diese Zugpackung bei Bub Zugpackungen einstellen. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob man das bei Spur 0 einstellen kann, da es ja 30 mm Spurweite ist.
Hallo Frank, hallo Arne, die Identifizierung dieser schönen Zugpackung im Katalog von BUB ist einwandfrei. Auch ich habe eine Katalog-Kopie. Bei der Firma BUB wurde die Zugpackung sicherlich auch eingepackt. Aber wer war der Hersteller? Ich zitiere Pierce Carlson in seinem Preface zum Buch von Michael Bowes indem er sich auf diesen Katalog von BUB "about 1900" bezieht: "The entire toytrain contents of the catalogue were Issmayer products. Using beautifully lithographed components, Issmayer was the pioneer of low cost, mass production." Dieser Feststellung möchte ich mich anschließen. Das ist ja die Kernaussage unseres neuen Forum-Mitglieds Michael Bowes (tin_stations) in seinem wunderbaren Buch, dass Issmayer für die anderen Nürnberger Hersteller, also Bing, Bub, Carette, Schoenner evtl. noch andere die lithographierten Spielzeuge gefertigt hat. Michael: perhaps you can tell us more.... Viele Grüße Wolfgang
Hallo Wolfgang, das stimmt zwar soweit, aber manches wurde im zweiten Buch "Issmayer and Bub Trains the secret history" schon revidiert.
Das Vorwort, von David Pressland fängt auch sehr treffend an:
The more that we learn and know about the early Nürnberg toy train manufacturers the more we realize how much more is still unknown.
Man findet in dem Buch z.B. mehrere Vergleiche von Issmayer Modellen aus der Frühzeit mit gemarkten Modellen von Bub. Diese Modelle sind sich sehr ähnlich, aber haben trotzdem Unterschiede. Bub hat sich wohl am Anfang sehr an Issmayer orientiert.
Die obige Zugpackung hat zwar ähnlichkeit mit Issmayer Modellen, aber auch ein paar Unterschiede, so das ich von einer eigenen Produktion von Bub ausgehe.
Zum Thema Bub und Issmayer hatte ich einen Vergleich der bunten Wagen gepostet, da sieht man die Ähnlichkeiten sehr gut, sie unterscheiden sich eigentlich nur in Kleinigkeiten.
Zitat von sammelwahn im Beitrag #6The more that we learn and know about the early Nürnberg toy train manufacturers the more we realize how much more is still unknown.
Hallo Arne, das ist ganz klar eine sehr wahre Feststellung von David, die sich nicht nur auf die Nürnberger Hersteller bezieht. Das zweite Buch von Michael Bowes kenne ich leider noch nicht. In seinem ersten Buch auf Seite 99 ist eine Lok abgebildet, die sicherlich Issmayer zugeordnet werden kann. Hier wurde die gleiche Lithographie und auch die gleichen Farben eingesetzt, im Vergleich zu der in Beitrag # 1 gezeigten Lok. Da Bing nach eigenen Angaben im Katalog 1903 mit den ersten lithographierten Wagen begonnen hat und zuvor die in den Katalogen gezeigten lithographierten Modelle von Issmayer zugekauft hat, gehe ich noch davon aus, dass die im Bub-Katalog (ca. 1900 bis 1902) ebenfalls bei Issmayer zugekauft wurden. Da auch die Form des Storchenbeins eher um 1900 üblich war, tendiere ich bei der gezeigten Zugpackung mehr zu Issmayer. Bisher ist mir von Issmayer kein Katalog-Nachweis um 1900 bekannt, weil er für die anderen Nürnberger Anbieter der Hersteller war und erst nach deren Einstieg in lithographierte Blechspielwaren für ihn die Notwendigkeit bestand, seine Produkte selbst zu vermarkten.
Zitat von sammelwahn im Beitrag #6Bub hat sich wohl am Anfang sehr an Issmayer orientiert.
Das ist zweifelsohne richtig. Man wollte vermutlich eine Produktlinie weiterführen die bereits am Markt eingeführt war. Wann genau die Umstellung auf Eigenproduktion war, dürfte nur aufgrund von internen Unterlagen nachvollziehbar sein. Vielleicht hat sich Bub etwas an Bing orientiert, aber das ist nur eine Vermutung. Viele Grüße Wolfgang
Nach eingehenden Vergleichen mit Issmayer und Bub Lok's und Wagen aus dieser frühen Zeit sind Stefan und ich sicher, das dies keine Issmayer Zugpackung ist . Der Hersteller ist mit ziemlicher Sicherheit die Firma Karl Bub. Ich werde diese Zugpackung unter der Nummer 366/3 bei Bub einstellen.
das ist eine, für mich, wundervolle Zugpackung. Ein schönes Spielzeug.
Ich möchte die Frage stellen, wie es zu den so genannten Storchenbeinen bei Spielbahnen kam.
Zitat von WolKo im Beitrag #7Da auch die Form des Storchenbeins eher um 1900 üblich war, tendiere ich bei der gezeigten Zugpackung mehr zu Issmayer.
Vom Radfahren her kenne ich, dass große Räder gut für hohe Geschwindigkeiten sind. Beim Anfahren tut man sich schwer.
Die frühe "Adler" hatte auch größere Antriebsräder. Diese waren allerdings über eine Kurbelwelle auf der Achse angetrieben. Die Hebelwirkung, womit relativ kleine Kräfte reichen, um das Rad in Drehung zu versetzen, gereichte damit nicht zum Vorteil.
Woher diese Storchenbeine kamen, ist nicht pauschal für alle Hersteller gleich zu beantworten.
Im Billigsegment bei Issmayer, Hess, Bub und dergleichen gab es in der Regel zwar auch schon um 1900 recht ansehnliche 2B Lokomotiven, die sich an realen 2B Loks (z.B. für den USA Export) orientiert haben - aber die waren natürlich teuer. Daher gab es als einfachste billigst zu fertigende Variante für den Massenmarkt die Verkürzung auf 1A. Der Adler fuhr auch noch sehr lange mit einem einzigen großen Treibrad, so dass diese 1A Loks noch nicht allzusehr aus der Zeit gefallen wirkten. Aber spätestens ab ca. 1905 wurden die Loks immer länger und leistungsfähiger, d.h. die C Kuppler kamen bei den echten Loks in Mode bis hin zu den Pacifics. Die Vereinfachung des 2C1 Vorbilds ergibt dann nicht mehr eine 1A sondern die B- oder 1B Loks, von denen bestimmt jeder eine im Schrank stehen hat.
Bei den Bing und Carette Dampf-Storchenbeinen kommt dazu, dass der Dampfantrieb auf eine einzige Achse mit Wackelzylindern einfach zu fertigen war und mit einem großen Rad hat man trotz geringer Dampfdrücke eine akzeptable Geschwindigkeit erreichen können - wie beim Vorbild auch. Vor ca. 1905 waren die Räder auch noch aus Stahl und richtig teuer, so dass ein kleiner Vorläufer einfach billiger war. Die günstigeren Dampfloks mit nur einer angetrieben Achse und ohne Kuppelachsen waren dann logischerweise häufig Storchenbeine. Es gab natürlich auch aufwendigere Modelle, aber die Modelle, die in Stückzahlen produziert wurden und von denen heute noch vergleichsweise viele erhalten geblieben sind, so dass sie stilprägend für dieses Epoche um 1900 sind, das sind die Storchenbeine. Elektromotoren waren bis ca. 1905 noch zu groß, um in ein Modell der Spur 1 oder gar 0 hineinzupassen. Aber spätestens mit der Miniaturisierung der Starkstrommotoren ab ca. 1912/13 z.B. bei Bing war der Dampfantrieb dann nicht mehr so maßgebend und die Radkonfiguration ist dann auch Richtung Pacific als großes Vorbild gewechselt.
Also eine eine Kombination aus dem Stand der Technik, kaufmännischer billiger Fertigung und Orientierung am Vorbild hat wohl um 1900 die Storchenbeine hervorgebracht. Und mit dem technischen Fortschritt des Vorbilds hat sich dann auch das Modell mit verändert.