bei Trix ist ja anscheinend nichts weggeworfen worden ?? Mache mal den Anfang und zeige die Plane eines Batteriebahnwagens 402 (20/65) von 1957-59:
Bin jetzt neugierig, wer hat auch Wagen oder Zubehör mit Ausschussblechen, die für einen anderen Zweck "missbraucht" wurden? Soll ja gar nicht so selten sein...
Horst - das findest du bei allen Marken -auch bei Märklin. Klar, die schwäbischen Häuslebauer waren schon immer sparsame Menschen... Und alle anderen Hersteller hatten auch Leute, die sich um die Rendite gekümmert haben. Bei Märklin gibt es ganz tolle Beispiele der Wieder- oder Weiterverwendung: Bei den alten Schiffen kannst du entdecken, dass die Deckaufbauten oft mit Eisenbahnwagen identisch sind. Bei den Blech-Halbkettenfahrzeugen findest du eine Feldküche -da ist der Kesseldeckel eine Rauchkammertür aus dem Eisenbahnbereich... Schöne Weihnachtsgrüße Botho
ein Planenblech hast Du bereits gezeigt, oft findet man auch Lithographie-Reste als Weichenabdeckblech.
Spannend wird es, wenn dort seltene Varianten auftauchen, z.B. gibt es Bilder von seltenen Kessenwagenvarianten oder vom 25/63 (gedeckter Güterwagen für den französischen Markt).
danke für die "Innenansichten". Ist schon erstaunlich, was da alles verwendet wurde! Aber,...war es alles Ausschuss, oder Überproduktion? Wann kann man denn überhaupt von Überproduktion sprechen? Gerade der Wagen 25/63 und Überproduktion??
Hallo Botho,
die Bilder in Peter Bergs Buch kenne ich natürlich, aber die Geschichte über Teile bei Märklin, die zweckentfremdet wurden war sehr interessant. War mir absolut neu...
es war erstaunlicherweise gar nicht so schwierig, fünf 25/63er in den letzten 6 Jahren einzeln "an Land zu ziehen". Einen habe ich inzwischen wieder verkauft ---> den grauenhaften Zustand konnte ich nur begrenzt verbessern...
so genau habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht. Das ist absolut plausibel ! Dann wäre die mittlere Version (1936?) sozusagen die "Urform" der dann über Jahre beibehaltenen Form der Weichenabdeckungen.
zu Deinem letzten gezeigten Beispiel 20/63 mit frühem Litho, gedrehten Puffern und später Kupplung gibt es ein Gegenbeispiel: - den 20/63 mit spätem Litho, Bleipuffern und später Kupplung. Ein Bild stelle ich noch ein. Diese Variante ist sogar im Mikado dokumentiert.
Das sieht somit nicht nur nach Verbrauchen von Restmaterial aus, sondern auch nach schlechter Arbeitsorganisation oder man hat die Übersicht verloren, welche Teile im Lager vorhanden waren.
ich glaube nicht, dass es was mit schlechter Organisation zu tun hatte, ...eher wie im Restaurant, die Empfehlung des Küchenchefs ist immer das, was gerade weg muss. Will heißen, die haben vielleicht drauf los gewerkelt bis irgend eine Kleinigkeit ausging, im Falle deines Wagens waren es halt die gedrehten Puffer von 1938. Also machte man die Bleipuffer dran, weil sie grad "weg mussten" und/ oder weil nix anderes da war. Zudem scheint eine schnelle Übergangslösung mit gegossenen Bleipuffern in dieser Situation das Einfachste gewesen zu sein? Danach gab es wieder gedrehte Puffer für das zeitgemäße 38/39er Chassis wie bei meinem Wagen, aber man war vielleicht gezwungen, z.B. mangels Blechzuteilung, auf die korallenroten RESTE zu setzen? Also suchte man zusammen, was vielleicht noch 1936 aussortiert wurde und nicht gleich den Weichenabdeckungen zum Opfer fiel. Wenn man die unterschiedlich dicken Bretterfugen der linken und rechten Seite betrachtet und an den Stirnseiten den Versatz, dann könnte man schon meinen, diese Teile gingen im ersten Durchgang erstmal in die Ausschuss-Ecke. Aber von welchen Stückzahlen können wir 1940 überhaupt sprechen? Ich denke nicht, dass die Fertigung aller TE Wagen zusammen in die hohen 4-stelligen Stückzahlen ging, wenn überhaupt 4-stellig?
Fertige Dächer glaub ich, gab es sowieso nicht. Eher schon das Problem, überhaupt Farbe zu bekommen. Nun weiß ich natürlich nicht, wie sich 1940 die Situation darstellte, und ob es schon Zuteilungen für "wichtige" und "unwichtige" Dinge im Leben gab? Ich dachte eigentlich immer, das dürfte Ende 1939, Anfang 1940 noch nicht so prekär gewesen sein? Aber..., weiß man´s?
Gruß, Horst
P.S. mein Wagen sollte eigentlich die Version 11 im Mikado sein.
hast recht, das wäre eine plausible Erklärung. Modellbahnen waren nicht kriegsrelevant, deshalb musste man ab 1939 schon mal auf Blechzuteilungen warten und auf Restmaterial zweiter Wahl ausweichen.
Bei der Gelegenheit:
Wenn man sich die beiden Wagen genauer anschaut, fallen weitere Unterschiede im Litho auf, z.B. die Lage der oberen Knotenbleche der Schiebetür oder die schwarzen Linien an den Luftschlitzen links von der Tür.
danke für die Großaufnahme. Man könnte meinen, dass beim deutschen 20/63 die schwarzen Linien unvollständig oder verunglückt sind. Dennoch wurde das Litho 3 Jahre verwendet.
auf der Homepage von Garry steht, dass der 25/63 unter der ungewöhnlichen Katalognummer 21/163 importiert wurde. Das war mir völlig neu. Also keine französischen Wagen ?
habe auch so ein "Ausschuss" Teil bei einer Weiche gefunden, die kleine Abdeckung beim Stellhebel. Es handelt sich um einen Ausschnitt des 25/63 Güterwagens. Eigentlich ist dieser Wagen sehr begehrt und die Litho war sehr gelungen im Gegensatz zum 20/63. Der 25/63 wurde so wie Uwe im vorhergehenden Beitrag schreibt als 21/163 auch in England angeboten, also nicht nur in Frankreich.
mir ist noch eine Stelle aufgefallen, wo lithographierte Bleche wiederverwendet wurden: Kupplungsdeckel und -kanäle von Blech-Güterwagen. Da schimmert (in seltenen Fällen) etwas korallenrot von der Innenseite des Abdeckbleches. Dieses Teil ist aber so klein, dass es nicht zur "Alterumsforschung" taugt. Da ist das Startfoto dieses Threads weitaus besser geeignet. Horst hat ein Blechteil gefunden und fotografiert, an dem zwei Dinge zu sehen sind: - die Lithografie des Bleches erfolgte, wie damals üblich, in kompletten Bögen. Es wurde also nicht ein Blech für einen Wagen bedruckt, sondern eine ganze Blechtafel. Die Tafel oder der Bogen wurde dann in Einzelstücke zerteilt/zerschnitten (gerade, schwarze Linien auf dem Foto). In einem weiteren Schritt wurde dann der Rohling aus dem Blech gestanzt (dünne schwarze Umrandungslinien auf dem Foto). Bei diesem individuellen Stanzvorgang entstanden auch die Fensterausschnitte. Siehe auch Bremserhaus des Lederer-Bierwagens. - Das zweite, was mir auffiel, sind die fehlenden gelben Fensterrahmen beim lithographierten Packwagen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei der Produktion erst ausgestanzt und dann nochmal bedruckt wurde. Geht wahrscheinlich garnicht, weil nach dem Stanzen die Blechoberfläche an den Stanzrändern nicht mehr 100%-ig plan ist. Daraus schliesse ich, dass zumindest dieser Teil der Blechtafel, wenn nicht die ganze Tafel, als Ausschuss zu betrachten war. Weil das "Gelb" fehlte. Vielleich erklärt das auch die beiden handschriftlichen "A" auf dem Foto: A wie Ausschuss? Um dies als These hinzustellen, bräuchte man allerdings noch weitere Belegstücke.
Deine Beobachtung mit den Kupplungsgehäusen und Kupplungs- Kanälen ist mir auch schon aufgefallen. Ich ging für mich davon aus, dass die Kanäle von 1938 und die ersten neuen Kupplungsgehäuse von 1939 innen rot bedruckt sind. Ob das wirklich zutrifft, müsste noch weiter beobachtet werden.
Zur Litho des 20/151: Es handelt sich um einen Nachkriegs- Packwagen und dieser hat keinen Reichsadler und keine gelb umrandete Fenster. Deswegen verwundere ich mich, denn ich kann eigentlich keinen Ausschuss erkennen.
Zum 20/63 Güterwagen: Da sind schon bei den ersten Wagen ab 1935 die rechten Vertikalstreben auf der Stirnseite verunglimpft. Diese Wagen gibt es von 1935 bis 1940 mehrheitlich mit diesen gelben Streben auf der rechten Stirnseite, geglückte Lithografien sind sehr selten.
20/63 von 1939
Umsomehr staune ich ab der Weichenabdeckung: Genau an dieser Stelle kann ich keinen Ausschuss erkennen. Das hätte einen seltenen schönen 20/63 gegeben.
Nachtrag: Die Abdeckung ist von Horst aus Beitrag #6
Nachtrag 2: Die Abdeckung ist von Guido aus Beitrag #6 ( habe mich verschaut ).
kürzlich auf einem Flohmarkt in einer Krabbelkiste gewühlt und dieses interessante Stück Zeitgeschichte bzw. Verwertung von Restmaterial gefunden. Wahrscheinlich nichts spannendes, aber ich nehme so etwas immer mit. Nach dem Angebot des Händlers mußte ich leider auch den ganzen Karton mitnehmen
Viel Spass mit den Bildern.
Liebe Grüße
Axel
P.S. Hatte den Trix Bereich grob durchgesehen, aber anhand der Überschriften nichts passendes gefunden.
Trix Express verwendete für diese Planenwagen X-beliebige Bleche. Ich habe auch solche unterschiedliche Blecheinsätze unter den Planen. Werde sie noch fotografieren und auch hier zeigen.
Im Trix Express Forum gibt es sogar den Silbernen-Aral 20/92 unter der Plane