Bing Packung mit Uhrwerkslok - Mein Weihnachtsgeschenk--Anfänger Fragen--

Hallo zusammen,

meine bessere Hälfte und ihre Eltern haben mir zu Weihnachten ein Bing Zugset geschenkt.
Der Zug ist sehr schön erhalten und macht eine gute Figur auf dem Gleis.
Als i-Tüpfelchen ist sogar eine OVP von Bing dabei.
Da ich immer lernbegierig bin freue ich mich auch sehr über jede Info um dieser Zugpackung!

Ich bin bis auf etwas Zubehör absoluter Spur 0 Neuling, deshalb habe ich da einige Fragen:
1. Muss ich beim Spielen und Aufziehen der Lok etwas beachten?
2a. In welcher Bauzeit wurde dieses Zugset Produziert?
2b. Durch welche Merkmale lassen sich Bing-Modelle einordnen?
3. Wie funktioniert die Bremse der Lok? Bzw ist es schadhaft die Lok mit halb angezogener Bremse zu fahren?
4. Was gehörte alles zum Lieferumfang des Zugsets?
5. Woher bekomme ich am besten die beiden fehlenden Muttern, damit ich das Gestänge montieren kann?

Wäre super wenn ihr etwas Licht ins Dunkel bringen könntet.
Nun die Bilder:

Hallo Klaus,

auch von mir Glückwusch zu der schönen Zuggarnitur. Ich habe mal die dazugehörige Katalogabbildung fotografiert, mein Scanner streikt heute leider.



Bing Federwerke kenne ich nur von den Spur 1 Lokomotiven her, diese sind sehr robust und auch langlaufend. Vermutlich verhält es sich bei der Spur 0 ähnlich. Die Laufleistung kann optimiert werden, wenn die Feder etwas geölt ist, sodass diese frei ablaufen kann. Nicht zuviel, aber etwas Uhrmacher-Öl nehmen. Dass die Feder nicht bis zum Anschlag aufgezogen wird - bei dem hohen Alter - ist ratsam. Bing hat diesen Loktyp mit kleineren Abweichungen im Detail noch bis Ende der 20 er Jahre gebaut.

Bei dem mitgelieferten Schienenoval (6 er Kreis !) dürften die Fliehkräfte wohl schon Probleme bereiten. Insoweit wird mehr Fahrspass bei Verwendung eines 12 er Kreises aufkommen, den es ja zeitlich später bei diversen Firmen im Angebot gab. Mit halb angezogener Bremse sollte nicht dauerhaft gefahren werden. Ist die Umschalt/Bremsschiene noch vorhanden ? Das Heft der kleine Eisenbahn-Ingenieur taucht gelegentlich mal in Auktionen auf.

Viele Grüsse.. Michael

Guten Abend zusammen!

Erstmal möchte ich Euch allen einen super Start ins neue Jahr wünschen!!!

Vielen Dank für die Glückwünsche und Eure Antworten.

Ein ungemarkter Schlüssel mit einem Loch im Flügel, war bei der Packung dabei.
Auch einiges an Schienenmaterial, welches ich aber erstmal genau sichten muss.
Mit der Packung waren noch 4 Umschalt/Bremsschienen im Konvolut. Die beiden im ersten Bild sind identisch.

Welche gehört serienmäßig zu meiner Packung?





Zur Mutter:
Ich dachte es sind eventuell spezielle Bing Sonderschrauben, da sie ja vernickelt sind (zumindest sehen sie so aus).
Werde sobald ich wieder in meine Werkstatt komme ein paar DIN-Mutter mitnehmen und mal vorsichtig versuchen ob eine drauf geht.
Dann kann ich wenigstens schonmal sagen welches Gewinde.

Gibt es Merkmale mit der ich die Produktionszeit dieser Packung eingrenzen lässt?
Gerne mach ich noch weiter Fotos für Euch. Sagt mir was ihr sehen wollt!


Schönen Abend noch
Euer
Klaus

Klaus,
für diesen Zug -und ähnliche weiter- ist der kleine 6er-Kreis ausreichend.
Wenn du aber dein Sortiment erweitern willst, auch mit größeren Loks mit Vorläufer oder Drehgestellwagen (die Teakwagen locken!) -was ja nun anzunehmen ist- kaufe künftig Bogengleise für den größeren Kreis -also alles, was gegenüber den heutigen Bogen "gestreckter" ist.
Das nur mal als Anhalt für die Zukunft -und die kommt! Jetzt ist 00 bald Kinderkram!
Alles Gute für Dich und Deine Familie in 2014 -Du hast jetzt ein Ziel!
Botho

Hallo zusammen!

Muttern:
Es müssten M3 Muttern sein mit Schlüsselweite 6,5 > 7 (also größer als die heutige Norm).
Sie sehen vernickelt aus, da bin ich mir aber nicht sicher.
Seltsam ist, dass meine Versuchsmutter nur an einem Gewindestift passt und bei den anderen sich nur
ca 1,5 Umdrehungen aufschrauben lässt. Die orginalen Muttern passen allerdings überall!
So war es auch, als ich mit Stahlbürste die Gewindegänge gereinigt habe.
Gab es da noch gängige Sondergewinde?

Schienen:
Bei dem Konvolut waren Schienen dabei die mit BW und mit GB gemarkt sind.
Jeweils mit und ohne Verriegellung.
Wann wurde welcher Schienentyp eingeführt?

Steuerschiene:
Die von Elaphos genannte Stiftschiene funktioniert nur zum anhalten.
Egal aus welcher Richtung die Lok kommt.
Oder mache ich etwas falsch?
Das Blech im Gleis steht ja nur in der Mitte.

Stempel:
Hier mal ein Foto.
Könnt ihr etwas erkennen?




Uhrwerk:
Lässt sich das Uhrwerk demontieren, damit man es leichter reinigen kann?

Freue mich schon auf Eure Antworten.

Gruß
Klaus

Hallo zusammen,

endlich wieder etwas Zeit für Modellbahn.
Der Außendurchmesser des Gewindezapfen ist, laut Messschieber: 3mm

Weitere offene Fragen sind noch (Auszug von oben):

Lässt sich das Uhrwerk demontieren, damit man es leichter reinigen kann?
Könnt ihr etwas erkennen (Stempel)?
Wann wurde welcher Schienentyp eingeführt (BW/GB)?

Neue Frage:

Welchen Radius/Durchmesser hat der 12er Kreis?
Dann könnte ich schonmal die Weihnachtsanlage für nächstes Jahr planen...
Bzw erstmal die nötigen Schienen ordern.

Ich hoffe ich nerve mit meienr Fragereie nicht!

Euch noch schöne 3 Könige.

Gruß
Klaus

Hallo Klaus,
als Neuling in diesem Forum möchte ich gerne mal "Meinen Senf" zu Deinen Fragen hinzufügen.
Die Bing-Packung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die Nr.170/177, wie sie im BING-Katalog von 1912 und im ersten Nachtrag von 1913 zum Katalog 1912 abgebildet ist. Hier löst sich auch das Problem der 3 oder 4 Kesselringe. Im Katalog 1912 ist die Lok mit 3, im Nachtrag 1914 mit 4 Ringen abgebildet. Nun im Einzelnen zu den Fahrzeugen:
Die Lok ist die 170/1575 (oder 170/1573, die sehr ähnlich ist), die in Varianten von 1909 bis 1915 gebaut wurde. An Deiner Lok existieren nur die Treibstangen, es fehlen leider die Kuppelstangen (sofern ich die Fotos richtig interpretiere). Prüfe bitte, ob an den vorderen Rädern sich Kurbelzapfen - also Gewindebolzen - befinden. Das wäre der Beweis, dass die Kuppelstangen tatsächlich fehlen. Evtl. kann man sie als Ersatzteil beschaffen. Gern gebe ich bei Bedarf Adressen an.
Bei den verwendeten Gewinden herrscht selbst unter den mir bekannten Spezialisten Verwirrung. Bei Märklin gab es Gewinde, die eine exotische Werksnorm darstellten: Es waren weder metrische noch Zoll-Gewinde. Auch die Behauptung, es seien sogenannte SIEMENS-Gewinde, wurde durch Lichtschnitt-Messungen widerlegt (Untersuchungen von Wolfgang Linnenberger). Vielleicht war es bei BING nicht anders. Es könnte aber auch 1/8 Zoll-Gewinde sein, denn das wären 3,175 mm Aussendurchmesser, aber ob dann die Steigung stimmt???
Die beiden Personenwagen in der BING-Packung sind Varianten des 10/57 (Bauzeit ca.1913), die in dieser Form nur in Packungen vorkamen.
Der Packwagen ist eine Variante des 10/58 (Bauzeit ab ca. 1912) in der Ausführung für Packungen.
Ein schlagender Beweis für die Produktionsjahre vor dem 1. Weltkrieg sind die Angaben der Wagenklassen in römischen Ziffern beim Voirbild. Dies gab es nur vor dem 1. WK. In den 20er Jahren setzten sich die arabischen Ziffern durch. Die Spielzeuge waren ebenso beschriftet.
Vielleicht helfen diese Informationen.
Gruß
Manfred

Hallo Manfred,

vielen Dank für deinen Senf!
Deine Antwort bestätigt somit die Angaben weiter oben.

Dann ist die gute ja dieses Jahr 101 geworden!

Glücklicher Weiße waren die Kuppelstangen der Packung lose beigelegt.
Auf den Fotos liegen sie unten auf der Tischplatte.
Leider fehlen mir aber die Befestigungsmuttern, mit der damals üblichen, größeren Schlüsselweite.

Dein Ersatzteilkontakt wäre mir sehr willkommen!

Hallo Kläusle,
gut, dass Du die Kuppelstangen hast. Wegen der Muttern kann ich nur ermpfehlen, es mit metrischen Muttern zu versuchen. Obwohl gelegentlich Ersatzteile - z. B. Kuppelstangen - zu bekommen sind, hat kaum jemand ein Sortiment alter Muttern. Ich verwahre zwar seit Jahren alle alten kleinen Muttern, um im Bedarfsfall viele durchzuprobieren bis eine passt. Zum Thema der verschiedenen Gewinde hatte ich mich bereits an anderer Stelle geäußert. Neben Metrik-Gewinde gibt es noch Zoll-, Siemens-, Märklin- und weitere Werksnormen-Gewinde. Bei altem Spielzeug hat man häufig Probleme. Also: try and error.
Gruß
Manfred