Fast alle Bing Loks haben Probleme an den Märklin Weichen, und wenn man sich die Situation genau anschaut stellt sich folgendes heraus: Die Bing Schleifer sind vorne wesentlich mehr gerundet als die der Märklin Schleifer, das hat zur Folge dass der Schleifer an der Weiche fällt und sich verhakt ( an den gelben Markierungen)...
Die Abhilfe ist dann einfach zu basteln, man passt ein Füllstück an so dass der Schleifer nicht fällt, sondern einfach darüberfahren kann, mehr ist nicht nötig, die Aussenkanten des Füllstücks sollten schräg sein, auch die Spitze...
Damit fahren meine Bing Loks sicher über Weichen...
Eine weitere Möglichkeit wäre, um die wertvollen Schleifer zu schonen, einen Überschleifer zu schneiden und den aufzusetzen, dann kann man den Schleifer so abrunden wie die der Märklin Schleifer, ist auch mehr Arbeit, lohnt sich aber bestimmt....
Mein Spur S Freund Guido Schalt ist Metallbauer. Er hat mir Überschleifer (Abdeckungen) für meine JeP Mignon Trolleys gebaut. Deren Pantographen schleifen bei Oberleitungsbetrieb schnell durch und Ersatz ist nicht zu bekommen, da die Fahrzeuge von 1926 sind. Jetzt laufen sie mit ihrem "Verhüterli" tadellos!
Märklin 8er EM-Weiche aus der Zeit von 1899 bis 1906 • 3620 WL
Übernommen habe ich das Teil mit dem aufgezeichneten Pfeil unten, der besagt, dass diese Weiche nur in dieser Richtung zu überfahren ist. Durch kleine Verbesserungen, 4 eingelötete Kupferstifte, ließ sie sich dann in beide Richtungen überfahren, allerdings nur geradeaus. Kein Abbiegen in der Gegenrichtung. Abhilfe schaffte die Auffütterung der Weiche mit Korkstreifen, die sich prima beschneiden lassen. Analog zu Georgs Vorschlag. Siehe oben. So erfolgte eine langsame Annäherung an die Ursache der Entgleisung in der Linkskurve. (B-Loks überfahren die Kurve nach rechts). Abhilfe schaffte jetzt der eingelegte Blechstreifen, der ca 2 mm höher als die Schiene ist und so gebogen, dass der Schleifer genügend Raum hat. Das Prinzip ist wie von Georg oben beschrieben. Die Korkstreifen sind lediglich eingedrückt. Die Optik ist zur Zeit noch nicht zufriedenstellend, aber die Weiche kann jetzt normal überfahren werden.
Die Märklin Ellok RS 1290 ca. 1927-30, überfährt die Weiche leider nicht problemlos (wegen der seitlichen Zahnräder?) während KB-Loks, Lok-Eigenbauten mit Slaters Rädern u. eine Fleischmann Lok die Weiche gut in alle Richtungen überfahren.
Das Problem hakender Schleifer löst man doch am besten am Schleifer und nicht am Gleis. Die Schleifer werden so eingestellt, dass sie nur einen oder zwei mm unter dem Mittelleiter "hängen". Bei Märklin stelle ich das so ein, dass die Unterkante der Schleifer und die Ebene der Räder gleich ist. Da bei Märklin der Mittelleiter durch die Isolation höher steht gibt es kein Problem mit Stromabnahme oder Haken an Übergängen.
Wer Bing-Refomgleis, Gleise mit Kunststoffschwellen, oder wie ich Y-Holzschwellengleise usw. betreibt muss die Schleifer etwas niedriger stellen, da bei solchen Gleisen der Mittelleiter nicht höher steht.
Zu tief hängende Schleifer sind meist ein Problem verschlissener Loks mit denen brutal umgegangen wurde oder von Loks, die nie eine Weiche oder gar Kreuzung gesehen haben, sondern nur im Oval fuhren. Wenn man alles richtig gemacht hat sind dann oft die Mittelleiter der Weichen - Märklin ist da vorn dran - ein Problem. Diese werden über eine große Lämnge geführt, bestehen oft aus dünnem Blech oder Draht und sind mit der Zeit nach unten gewandert. Hier hilft nur vorsichtiges Hochdrücken, dann gibt es auch wieder Kontakt.
Weichen ohne Radlenker sind ein Problem, das gebe ich zu. Meist hilft langsam fahren und das exakte Radinnenmaß. Und nie vergessen: Märklin hat eine andere Spurweite als die Nürnberger Hersteller. Das wurde schon oft debattiert. Bing auf Märklin-Gleis ist grundsätzlich zunächst ein Problem - bis man sich vielleicht vom Besseren überzeugen durfte.