[RuLe] - Bahnhöfe - 1954 - Versuch einer Herleitung nach Güldemann-Katalog

Guten Tag,
unter dem Schlagwort RuLe - Rudolf Leß, Leipzig - zerfasert aktuell im Forum
eine einigermaßen nachverfolgbare Modellauflistung.
Daher hier nunmehr der Versuch, wenigstens die Bahnhofsmodelle in einem Beitragsbaum zusammenzufassen.
Basis dieser Zusammenfassung bildet das Verzeichnis aus dem 1954er-Katalog
des Modelleisenbahnhändlers Curt Güldemann, Leipzig O5, Erich-Ferl-Straße 11.

Im Güldemann-Katalog 1954 kann in vielen Fällen über die geschäftsinterne Artikelnummer
auf den potenziellen Hersteller geschlossen werden.
Das Nummernschema besteht im Gebäudebereich i.d.R. aus zwei Großbuchstaben und einer vierstelligen Zahl.
Am Beispiel des nun folgenden Katalogausschnitts aufgeschlüsselt:
BL = Bahnhofsempfangsgebäude - Leß
Das B taucht an anderer Stelle im Katalog auch für die Artikelgruppe Bahnsteig auf.
Die vierstellige Zahl ist im Gebäudesortiment jedoch nur einmalig vergeben.

Vorangestellt nun der Katalogausschnitt mit den infrage kommenden Modellen:



Orientiert an der Reihenfolge im Katalog hier die Bahnhofsmodelle:
5038 - Eilenburg (Katalogabbildung)


Die Bahnhofsbezeichnung Eilenburg taucht auch am Modell des Bahnhofs Elster auf.
Es gibt Eilenburg auch mit der Bahnhofsbezeichnung Dresden.
...alles so übersichtlich hier schon beim ersten Modell...

5039 - Elster, der hier "Bad Lausick" benannt wurde.


5040 - Klosterbuch - ein Klassiker in vielen Farbvarianten.


5041 - Wiesenau mit dem alpenländischen Touch.


5042 - Auendorf, der selten zu finden ist und abweichend von den übrigen Bahnhöfen Wände aus Holz aufweist.


Doch nun wird es, wie so häufig im DDR-Bereich, legendär:
5043 - Waldau

5044 - "Landbahnhof..."

Während die Modelle mit den Güldemann-Katalognummern 5038 bis 5042
die Leß zuzuordnende Handschrift aufweisen,
sind 5043 und 5044 m.E. keine Leß-Modelle.
Der im legendenstützende Bleistiftvermerk "Leß" im Katalog gerade vor diesen Nummern
trägt möglicherweise zu Fehlzuordnungen bei.

Hier der Deutungsversuch zu den Nummern 5043 und 5044.
Eher einfach ist 5044: Das sollte der OWO-Weiße Serie-Bahnhof "Waldhain" (gerne auch andere Namen) sein.


Bei 5043 weist die Bahnhofsbezeichnung "Waldau" in eine Richtung.
Dieser fällt dem Sammler zunächst ein:

Aber da fehlt der GS.
Und Gläser hat nicht derartig hohe Preise (32,50 M) für seine Modelle verlangt.

Bleibt dieses Modell hier als Referenz:

Hersteller für mich unbekannt.
Auf dem Gebert-Schaustück ist ein ähnliches Modell zu finden.
Dieses soll jedoch aus Metall gewesen sein.
Bleibt zumindest der Bauplan für das Modell aus dem Böttcher-Heft:


...hier verliert sich dann auch jede weitere Spur.
Kann das Forumsgedächtnis weiterhelfen?

20201228 - Tante Edith hat den Katalogauschnitt ergänzt

Hallo Lutz,

könnte sein, dass ich das Leß in dem Katalog als Randnotiz verewigt habe. Ich bin davon ausgegangen, dass jedesmal wenn eine neue Firma kam, ein neuer Buchstabe vergeben wurde. Wir haben ja am Anfang BT für Temos, dann BW für Westpfahl (LOWEL), dann BB, jetzt BL für Leß, dann noch einmal BB mit Bahnhof Fichtengrund und zum Schluß noch einmal BW mit Bahnhof Linzingen. Einige der Modelle habe ich noch nie gesehen oder etwas davon gehört. Bernd seine RULE Kirche, vorher noch nie gesehen. Ich meine es können immer noch Sachen auftauchen die dann im Katalog einzuordnen sind. Und sie mal den Preis für Nummer 5043. Das Modell wird es nicht oft geben.

Gruß Matthias

Hallo Matthias,
ich haben gerade diesen Thread gestartet,
um die Güldemann-Katalog-Nomenklatur an einem Beispiel weiter zu entschlüsseln.

Das (zweite) B wird im Güldemann geradezu inflationär für diverse Hersteller verwendet.
SB steht für Schröter. Auch nicht wirklich logisch.
Es sei denn, hier ist Bernburg (Produktionsstätte von Schröter) gemeint.
Weiter oben auf der Katalogseite 19 tummeln sich unter dem (zweiten) B "Kinderland"
und ein in Vorbereitung befindlicher Haupt- und ein Heidebahnhof.
Was auch immer das gewesen sein mag.

Der Preis für den Bahnhof Waldau ist sehr hoch, was nicht für eine große Verbreitung sprechen kann.
Das von mir gezeigte Bild in #1 zeigt ein Bahnhofsmodell aus Holz.
Damit ist der Preis per se schon höher, als z.B. bei den Karton-Modellen von Leß oder auch den vereinfachten Holzmodellen wie Kinderland/Stuttgart.
Der im Katalog gelistete kann m.E. aber sogar auch wirklich aus Metall (Blech) gewesen sein.
Weiß weiß es?

Hallo, hier der Rule Bahnhof Elster.
Irgendwie sehen die Rule Gebäude in Brauner Pappe immer ein bisschen Gammelig aus.