Eigen- und Umbauten alter Fahrzeuge » Nicht nachmachen!

Wer als Modellbahner immer nur voll des Lobes für seine eigenen Leistungen ist, der verschweigt ganz einfach eine Menge von seinen Erfahrungen oder hat sowieso keine Ahnung, behaupte ich mal ganz kess.

Ich mache nicht sehr viel. Aber ich bin ambitioniert und dann tut es doppelt weh, wenn etwas misslingt. Ganz im Zeichen dieses Schmerzes soll dieser Faden stehen, denn er kann anderen die gleichen Erfahrungen ersparen.

Mein jüngstes Fiasko war ein Märklin Aral-Kesselwagen, der einen intakten, nur ziemlich verkratzten Kessel hatte. Sogar die Schiebebilder waren z.T. noch so gut, dass ich sie recyclen wollte. Aber wie bekommt man die ab? Einen Weichmacher für Decals kenne ich und habe ihn sogar zu stehen. Weiß der Teufel, warum ich nicht auf den vertraut habe.

Alkohol könnte schneller gehen als Wasser, dachte ich und legte den Kunststoffkessel in Brennspiritus ein. Nach einer Stunde tat sich noch nichts an den Schiebebildern. Gut, dann gebe ich eben die Nacht noch dran - es wurden 3 Nächte. Immernoch war nicht daran zu denken, die Bilder abzulösen. Also sch... drauf und Schleifpapier her, denn auch der silberne Lack war vom Alkohol nur wenig beeindruckt.

Unter laufendem Wasser schliff ich auf der Oberfläche herum, bis ich das Gefühl hatte, dass sich der Kessel verformt. Ja, richtig geraten: Der ganze Kessel war wie Fimo und begann unter dem Entzug des Alkohols, sich wie eine Weißwurst zu krümmen. Chemiker mögen dafür eine Erklärung haben. Ich habe dafür nur Tränen.

Auch Versuche mit Holzklötzchen im Innern und einige Richthölzer äußerlich, vorsichtig eingespannt in den Schraubstock, konnten das Debakel nicht mehr verhindern.

Dieser Kessel ist unwiederbringlich zerstört:





Also, liebe Kinder, Alkohol und Moba vertragen sich nicht. Immer schön getrennt genießen.