heute möchte ich Euch ein Modell vorstellen, welches hier wohl noch nicht erwähnt wurde.
Den Waggon erwarb ich vor über zwei Jahren auf der Jubiläumsveranstaltung anlässlich des 50. Geburtstag des HRCA(https://hrca.net/).
Als ich mir diesen Güterwagen zulegte machte ich mir keine Gedanken über die Wagenladung. Für mich war es einfach nur ein Erinnerungsstück an dieses wunderbare Wochenende. Um ihn nicht leer über die Gleise zu ziehen stellte ich(es passt von der Größe und ist ein schöner Kontrast)diesen Dublo VW drauf:
Der Anblick machte mich aber nie so richtig glücklich und ich ergründete den eigentlichen Zweck der besonderen Bauweise. Zuerst fand ich dieses Bild:
Jetzt fehlte nur noch die Historie. Auch dazu fand ich Informationen:
Spontan fällt mir ein Märklin-Zweiachs-Tieflader ein, der eine Kabeltrommel befördert.
Aber beim Vorbild habe ich noch keinen vergleichbaren Schwellenwagen von deutschen oder anderen kontinentaleuropäischen Bahnen gesehen. Da waren Flachwagen mit Sprengwerk üblich, Ladelänge z.B. um 9 oder 12 m auch für Schienen. Diese Flachwagen waren universell für verschiedene Ladungen verwendbar.
Der Schwellenwagen mit dem gekröpften Längsrahmen ist schwer und erfordert einen hohen Fertigungsaufwand. So einen Wagen baut und verwendet man nicht aus Spaß, das muss einen wichtigen technischen oder betrieblichen Hintergrund haben. Außerdem ist es ein Spezialwagen mit eingeschränkter Verwendung.
Wenn ich mir das Vorbild-Bild ansehe, dann fallen die eisernen Schienenstühle auf, die bei britischen Bahnen üblich waren. Sie sind hier bereits auf den Schwellen montiert. Das spart Zeit beim Gleisbau, macht die einzelnen Schwellen aber auch sehr schwer. Der gekröpfte Rahmen könnte das Be- und Entladen sehr erleichtert haben, denn Kräne oder andere Hebevorrichtungen kamen erst viel später in ausreichender Stückzahl auf. Das würde aber dagegen sprechen, Schwellen auch über den Achsen zu laden.
Bei den deutschen Bahnen wurden um 1900 entweder eiserne Hohlschwellen verwendet, oder Holzschwellen noch ohne montierte schwere eiserne Rippenplatten und Klemmplatten wie beim Reichsbahn-Oberbau K. Die eisernen Hohlschwellen waren sicher auch nicht leicht, zumindest die Holzschwellen werden vom Gewicht beherrschbar gewesen sein.
Ich denke mir, dass man diese Waggons für eine andere Aufgabe gebaut hat, iwann nicht mehr brauchte und ersatzweise für den Schwellentransport nutzen konnte. Anders ist die Beladung auch über den Achsen nicht zu erklären.
zuerst einmal möchte ich mich darauf festlegen, das es solch einen speziellen Spezialwagen wirklich nur auf der Insel gab. Auf dem europäischen Festland ist mir so etwas nicht bekannt.
Er wurde ursprünglich wirklich nur für den Transport von vormontierten Schwellen benutzt.
Weitere ausführliche Bilder und Informationen findet man auf folgenden Seiten:
Bei der Seite des Didcot Railway Centres war ich auch gerade, dort steht, dass der Wagen für den Transport von Schwellen aus der Imprägnierung gebraucht wurde. Also vielleicht hat es einen Zusammenhang mit dem Lademass in der Fabrik oder wegen den Schienenstühlen vielleicht auch wegen der Zuladung. Es konnten ja immerhin 18 Tonnen zugeladen werden, fast doppelt so viel wie auf einem zweiachsigen Schotterwagen
Grüsse
Ursin
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