Hallo zusammen, vor einiger Zeit bekam ich eine lackmäßig ziemlich herunter gewirtschaftete grüne Ae 4/4 in der Ausführung Trix International. Sie wurde wahrscheinlich von ihrem Erstbesitzer mit Kanton Abziehbildern "verschönert", was dem nächsten Besitzer wohl nicht mehr gefiel und er kratzte die Schilder ab und bemalte die abgekratzten Stellen mit einer sehr unpassenden grünen Farbe. Das sah natürlich mehr als toll aus und verlangte nach einer Neulackierung. Technisch war die Maschine ok, bis auf den Motor.
Ich habe sie dann zerlegt und gleich in meinem Vorrat nach einem anderen Motor Ausschau gehalten. Ein Bühler Motor wurde mit einer Schwungmasse und mit dem vom Trix Permamotor abgezogenen Zahnrad versehen. Nur beim Einbau stellte ich nachher fest, dass die Schwungmasse um wenige mm zu hoch war und innen das Dach berührte. Ein kleinerer Mabuchi Motor mit einer kleineren Schwungscheibe brachte dann den Erfolg.
Eine der DG Platinen wurde ganz ausgebaut, die andere herumgedreht. Auf der glatten Seite wurde ein Märklin Schleifer mittig platziert, auf der anderen Seite dienten dann die beiden vorherigen Trix Schleiferfedern als Lötstützpunkte für die Verbindung des Schleifers zum Motor und zur Beleuchtung, die Beleuchtung habe ich unverändert gelassen.
Die internationalen Trix Radsätze wurden ausgebaut und mit der Radpresse von 14,3 mm auf 13,8 mm geändert und dann jeweils massemäßig auf den Drehgestellen gegenüberliegend eingebaut, um beidseitig einen guten Massekontakt zu haben.
Nach dem lösen der Pufferbohlen von den Drehgestellen und ihrer Befestigung am Gehäuse wurde auf der Innenseite einiges mit einem Dremel von den vorderen Innenseiten entfernt, damit die Drehgestelle genug Bewegungsfreiheit haben. Auch die Befestigungsnasen der DG wurden aufgrund der Bewegungsfreiheit entfernt.
Lackiert wurde das Gehäuse in braun mit weißsilbernem Dach, die Scheiben Einsätze, die beiden Frontscheiben aus dickem Kunststoff, die vorderen Lampenlinsen, die Schneeräumer mit Puffern und Aufstiegsstangen, und die Dachleitungen mit den Trix Pantos wurden wieder eingebaut. Trix Austausch Bügelkupplungen ersetzten die Trix- Express Kupplungen. Nach der Lackierung des Gehäuses habe ich die erhabenen Beschriftungen freigelegt und geschliffen.
Die Maschine läuft jetzt noch im 3L= Betrieb, das Uhlenbrock Relais für den AC Betrieb ist noch unterwegs. Durch den neuen Motor mit Schwungmasse hat die Maschine sehr an Fahrqualität gewonnen.
Hier einige Bilder
Der Bühler Motor
Der etwas kleinere Mabuchi Motor
von unten nach einer Reihe von Probefahrten
Das Gehäuse nach der Lackierung und Anbau der Teile
Die Aussparungen an den vorderen Innenseiten
Nach dem Zusammenbau und Freilegung der erhabenen Schriften
Hallo Armin, ich war damals sehr begeistert von dieser Maschine und habe es sehr bedauert, dass diese Ae 4/4 nicht im Märklin Programm verfügbar war, genauso wie die von mir gebaute Ae 8/8. Man hätte in Göppingen die Re 4/4 nach einiger Zeit durch die obige Maschine in grün oder braun ersetzen können. Denn eine Ae 4/4 von Trix-Express oder -International wäre damals nur durch aufwendige private Umbau Maßnahmen für das WS-System verfügbar gewesen. Vielleicht war ein neu zu entwickelndes Gehäuse einer Ae 4/4 in Göppinger Augen als kompatibles Gehäuse für ein FG z.B. einer 1960 erschienen E 41 nicht mehr modern genug und zeitgemäß. 1964 erschien in Göppingen die modernere Ae 6/6 und eine RE 4/4 fiel 1967 aus dem Katalog Programm, um dann in späteren Jahren als Bausatz oder für wenige Jahre als Fertigmodell in der Schweiz nochmal eine Renaissance zu erleben. Ich glaube, man muss auch den damaligen Zeitgeist verstehen, der zur Modernität der damaligen Modelle riet und den Konkurrenzdruck der einzelnen Hersteller in Deutschland und der Schweiz sehen, was Neuheiten betraf.
Glückwunsch zu dem gelungenen Umbau. War sicherlich eine Fleißarbeit. Ich habe mir deine Bilder genauer angesehen, und wollte dich darauf hinweisen, dass in der nächsten Zeit der Kardanantrieb ggf. Probleme machen wird. Die beiden Kardanbacken sind total verfettet und könnten sich nach längerem Fahrbetrieb lockern. Am besten mal vorsichtig mit Alkohol reinigen. Beste Grüße!
Glückwunsch zu dem gelungenen Umbau. War sicherlich eine Fleißarbeit. Ich habe mir deine Bilder genauer angesehen, und wollte dich darauf hinweisen, dass in der nächsten Zeit der Kardanantrieb ggf. Probleme machen wird. Die beiden Kardanbacken sind total verfettet und könnten sich nach längerem Fahrbetrieb lockern. Am besten mal vorsichtig mit Alkohol reinigen. Beste Grüße!
Michael
Hallo Michael,
dieser hier gezeigte Umbau ist von Eisenbahner (Hans-Gerd), nicht von mir.
Glückwunsch zu dem gelungenen Umbau. War sicherlich eine Fleißarbeit. Ich habe mir deine Bilder genauer angesehen, und wollte dich darauf hinweisen, dass in der nächsten Zeit der Kardanantrieb ggf. Probleme machen wird. Die beiden Kardanbacken sind total verfettet und könnten sich nach längerem Fahrbetrieb lockern. Am besten mal vorsichtig mit Alkohol reinigen. Beste Grüße!
Michael
Hallo Michael, dort war kein Fett, sondern etwas zuviel Balistolöl, ich habe es entfernt. Was aber gravierend war, die beiden Kardan Backen in der Mitte entfernten sich schleichend nach außen, sodass das Kardankreuz fast frei lag. Ich habe die beiden Backen auf der Kardanwelle wieder in die die richtige Position geschoben und mit etwas Schraubenfest gegen erneutes Verrutschen neu befestigt. Hätte ich durch deinen Tipp nicht genauer hingesehen, wäre das Kardankreuz heraus gesprungen und hätte sich auf Nimmerwiedersehen irgendwo hin verflüchtigt. Danke! Ich habe die Maschine auf der Anlage sehr viel fahren lassen, was man auch am Schleifer sieht, denn sie ist vorher lange nicht mehr bewegt worden. Jetzt warte ich noch auf das Uhlenbrock Relais 55 500, um dadurch die Maschine auch für den Wechselstrom Fahrbetrieb fit zu machen. Mit Relais fährt sie auch im 3L= Betrieb, die Fahrtrichtungsänderung im =-Betrieb kann dann auch mit einem Wechselstrom Trafo ausgeführt werden, wenn man das Trix Zwischengerät 5530 oder das Simutronic Fahrgerät benutzt. Das Simutronic Fahrgerät hat die gleichen Funktionen wie das Trix 5530, es hat nur zusätzlich eine Halbwellenschaltung (Rangiergang) für den =-Betrieb.
Hallo Hans-Gerd, du hast sehr umsichtig und genau richtig reagiert. In letzter Zeit verabschieden sich sehr viele ältere Trix-Modelle, weil der Kardanantrieb oft nicht mehr richtig greift und v. a, das Kreuz verloren geht. Dieses nahezu unscheinbare Bauteil ist für den geschmeidigen Betrieb von großer Bedeutung. Fehlt es, ruckelt die Lok erheblich sowohl beim Anfahren als auch beim Wechsel der Fahrtrichtung, bis sie irgendwann völlig streikt. Kardanantriebe existieren auch im TE VT 75, in der V 200 TE 260 (764) sowie in den ersten Versionen der blauen E 10 und der grünen E 40.
... und heute ist das Uhlenbrock Relais 55 500 angekommen. Dieses Relais gibt es seit 1987, also schon eine sehr lange Zeit, aber für den analogen Umbau einer Gleichstrom Maschine für das Wechselstrom System ist es immer noch bestens geeignet.
Ich habe einige Bilder des Einbaus gemacht, um zu zeigen, wie einfach solch ein Einbau ist.
Der Motor muss auf beiden Polen massefrei sein.
Nach dem Einpacken des Relais in Isolierfolie.
Die Trix Schleifer Platte habe ich zweckdienlich herumgedreht und mittig den Schleifer aufgeschraubt. Auf der Rückseite habe ich die vorherigen Trix Schleiferfedern zum Lötpunkt für den Relaisanschluss oben und für die Beleuchtung unten genommen. Danach wird die Schleifer Platte in die dafür vorgesehenen Klipse geschoben.
Auf der anderen Seite der Schleifer Platte erkennt man, dass beide ehemaligen Trix Schleifer Halterungen von den Kontaktblechen des Schleifers erreicht werden.
Das eingepackte Relais wird auf dem antriebslosen DG mit Doppelklebeband befestigt. Der zweite schwarze Relaisdraht wird an die Masse gelötet. Die beiden roten Drähte werden durch den von Trix eingeschraubten Kabeltunnel zu den beiden Motorpolen geleitet und dort verlötet.
Hier noch das aufgelegte innere Beschwerungsteil, die DG und die Kabel werden durch nichts in ihrer Beweglichkeit behindert. Die Ae 4/4 läuft sehr gut.