In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte Georg Dörfler in Nurnberg eine Strassenbahn in Spurweite 00, passend zu den neuen Modellbahnen von Märklin und Trix. Es gab Zweiachsige Triebwagen mit Beiwagen des Standarttyps die aus hochwertigen Zinkdruckguss gefertigt wurden. Die Gleise waren aus Blech und hatten ein Rillenprofil. Man erhielt Geraden, Bögen Weichen und Kreuzungen im 90° Winkel und einen Fahrschalter der dem Original nachempfunden war. Da die Gleise einpolig waren benötigte Dörfler auch eine Ober- leitung. An den Masten wurde einfach ein Draht eingehängt.
Um 1950 gründete Dörfler, der ein Spielwarengeschäft in Nürnberg betrieb, zusammen mit dem Ingenieur A. Feldgiebel in Feucht bei Nürnberg die Firma FEMO. Auf der Spielwarenmesse wurde die Bahn 1951 vorgestellt. Leider blieb der Absatz trotz positiver Presse weit hinter den Erwartungen zurück.
Ende 1952 wurden die Pläne und Werkzeuge an die Firma HAMO - Alfred Hannemann Modellbau - verkauft. HAMO überarbeitete die Modelle und stellte die Bahn 1953 erneut auf der Spielwaren- messe aus; diesmal mit Kunststoffgleisen in Zweileitertechnik und einer funktionsfähigen Scharfenbergkupplung. Zusammen mit der Oberleitung war jetzt auch ein Mehrzugbetrieb möglich. Die Blechgleise wurden nur noch kurze Zeit angeboten; vermutlich hat man die Bestände abverkauft; allerdings tauchen die Gleise sowohl in hellbrauner als auch in grauer Lackierung auf.
Bis 1962 hat HAMO das Programm konsequent ausgebaut; das Sortiment ist bis heute einzigartig geblieben. Leider musste Herr Hannemann seine Firma im Jahr 1963 aus gesundheitlichen Gründen verkaufen.
Der neue Eigentümer – Märklin – hatte mit den Strassenbahnen aber nicht viel im Sinn und bereits 1967 war die letzte Strassen- bahn aus dem Sortiment verschwunden.
Aus HAMO wurde schliesslich Primex – Märklins Marke für den Vertrieb am Fachhandel vorbei.
Diese Fahrzeuge gab es: T204 (Oldtimer, Baujahr 1897), Beiwagen 204 dazu T205 (Baujahr 1926), dazu Beiwagen 250, T206 (Baujahr 1913), dazu Beiwagen 252, T126 (Baujahr 1955), T127 (Baujahr 1955), dazu Beiwagen 129 130 Gerätewagen 131 Sonderwagen 132 Schienentransportwagen
Ich glaube, die Zeitangabe in Deinem ersten Satz ist unabsichtlich falsch geraten: die 40er Jahre des 19. Jahrhunderts gingen von 1840 bis 1849. Du meinst sicherlich das 20. Jahrhundert (1940-1949), oder? Freundliche Grüße von Claudia
Als Ergänzung noch ein paar Bilder zur frühen Hamo Straßenbahn auf Blechgleisen. Aufgebautes Oval mit Oberleitung: Triebwagen mit Anhänger, Übertragung zur Beiwageninnenbeleuchtung durch Kabel: Schiene und Mast in Nahaufnahme, nicht gegeneinander isolierte Gleise: Triebwagen von unten mit Hamo-Prägung, nicht isolierte Räder erlauben nur Oberleitungsbetrieb:
Müsste nach dem oben geschriebenen aus der Zeit Ende 1952 bis Anfang 1953 stammen.
Hier sind mal welche in braun und grau nebeneinander:
Die Oberleitungsmasten dazu gibt es ebenfalls in 2 Farben; hellgrau und dunkelgrau (das kommt auf dem Bild leider nicht so gut raus) :
Die Masten wurden ähnlich wie bei Märklin mit einem Blech unter das Gleis geklemmt. Überraschenderweise gab es sogar einen Abspannmast. Und nein, da ist nichts abgebrochen (ich habe auch noch mehr davon).
die Trafos stammen von der Firma TRAMAG in Fürth. Die Firma existiert auch heute noch. Tramag produzierte auch für Herrn Eheim - momentan wird so ein Eheim Trafo in der Bucht angeboten - sowie auch für Märklin.
Georg Dörfler scheint sich auch mit dem Transformatorenbau beschäftigt zu haben. Ich habe einen gut erhaltenen Georg Dörfler Trafo. Dazu auch ein Bild.
danke für das interessante Bild, allerdings ist Georg Dörfler nicht der Hersteller dieses Trafos. Die Meissener Firma Electric hat für viele andere Marken Transformatoren zugeliefert, die dann ihre Schilder draufgesetzt haben.
Dieser Transformator Electric 74 ist eine Vorkriegskonstruktion.
Nun ja, ich habe mich zu meinem Beitrag mit dem Georg Dörfler Trafo "verleiten" lassen, weil es sich doch um Georg Dörfler dreht, welcher der Urvater der HAMO Straßenbahn ist. Ich danke für den freundlichen Beitrag zu meinem "Trafo-Thema"! Grüsse, Querbeetsucher
ich habe vor einiger Zeit eine Hamo "Standardpackung" erworben, bei der der kleine Tramag Trafo leider fehlt. Da es schwierig sein wird, kurzfristig einen Tramag Trafo mit dem Hamo Aufkleber zu finden, habe ich mich auf die Suche nach einem Tramag Trafo gemacht, der der Hamo Ausführung entspricht. Gefunden habe ich dann den Tramag Trafo #417, der vermeintlicherweise passen sollte. Es stellte sich aber leider heraus, dass die Leistung dieses Trafos - 12 Volt / 0,3 Ampere- nicht ausreichend für den Betrieb der Straßenbahn ist.
Falls jemand im Forum den Hamo Trafo besitzt, würde ich mich freuen, die Leistungsangaben (Volt / Ampere) des Hamo / Tramag Trafos zu erfahren.
Nach meiner Erinnerung war der in #4 gezeigte Trafo, den ich z.Z. nicht finde, der gleiche wie der jetzt in #18. Auch dieser war für die meisten Hamo-Straßenbahnen zu schwach, denke, dass er ebenfalls nur 0,3 A abgab. Er war nur ausreichend für sehr leicht laufende Triebwagen ohne Anhänger. Offensichtlich hatte Hamo das Problem erkannt, in den mir vorliegenden späteren Katalogen wurde er nicht mehr angeboten. Grüße von elaphos
Laß' doch den Trafo in dieser schönen Packung, um das Set komplett zu erhalten. Und dann fahre die StraBahn mit einem Labornetzgerät! Das ist die einfachste Lösung.
Liebe Claudia, ich weiß, dass Du auf Labornetzgeräten stehst. Aber ich bevorzuge mehr zeitgemäße bzw. zeitlich passende Stromversorgungen, also für Hamo neben den Hamo-Trafos, eventuell einen Gleichstromtrafo z.B. von Trix oder Fleischmann. Grüße von elaphos
ja - ich stehe auf Labornetzgeräte :)))! Aber nicht, weil sie schön sind. Das sind sie nämlich gar nicht...
Labornetzgeräte sind betriebssicher und einfach zu bedienen! Die modernen sind auch keine großen Klötze mehr, sondern klein und handlich. Eine Leistung von max. 30 Volt ist i.d.R. ausreichend.
Auch ich bemühe mich immer, die Original-Trafos zu meinen Bahnen zu bekommen. Meistens gelingt das, aber nicht immer.
Originaltrafos haben ihre Tücken: Korrosion im Inneren, defekte Isolationen, unpassende Spannungen etc. Der Originaltrafo für die Moskabel Bahn benötigt eine Netzspannung von 127 Volt! Da nützt nicht einmal ein gängiges Vorschaltgerät! Viele französische Bahnen aus meiner Sammlung laufen mit 110 Volt-Trafos. Vorschaltgeräte dazu habe ich, "schön" ist aber anders...
Nichts ist ärgerlicher, als das Versagen eines alten Trafos während einer Vorführung!!!
Wenn ich eine Anlage auf Treffen und Ausstellungen aufbaue, lege ich den Originaltrafo dazu und simuliere den Betrieb damit. Fahre aber mit einem Labornetzgerät - dezent im Hintergrund aufgestellt.
ich habe zufällig auf einem Auktionsbild den Tramag Trafo / Bahnregler für die Hamo Standardpackung gesehen und kann jetzt mit den Daten dienen: Artikelnummer 514/61 Sekundär 8 Volt= Max. 2 VA