[Bing] Portalkran, fahrbar mit Laufkatze 10/685 - ohne aktive Elemente - soll wiederbelebt werden

Hallo,

ein Bing Portalkran ist bei mir eingetroffen. Es fehlt nahezu alles, was einen Kran ausmacht.



Ich bin unschlüssig, in wie weit ich ihn wieder herstelle. Eine Laufkatze habe ich, wenn auch nicht original oder passend. Sie hat Stahlgussräder und ist ein wenig zu breit. Vermutlich ein Vorläufer. Ankerketten, wie sie Bing verwendet hat, habe ich keine in den selben Abmessungen gefunden. Die Stahlkette, die ich gefunden habe, misst 2 x 3 mm statt 2 x 4 mm.

Jetzt fehlen noch 20 mm Scheiben für die Kurbelrollen und eine Gussrolle für den Haken.

Die Laufkatze besteht im Original aus einem Blechkäfig mit Blechrädern und zwei Achsen mit Lenkrollen. Meine Laufkatze müsste ich ergänzen, was deutlich sichtbar wäre.

Ich bin nicht sicher, wie viel Energie ich in das Projekt stecken soll. Auf die volle Funktionalität lege ich nicht unbedingt wert. Auch wird der Kran auch nie "original" sein. Die Kette habe ich schon mal bestellt.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

offenbar gibt es von diesem Kran nur wenige Exemplare, die im Originalzustand erhalten sind [Quedlinburg] • [Mitteldeutsches Eisenbahn- & Spielzeugmuseum] #5, Bild 4

Kopfzerbrechen bereiten mir augenblicklich die Zahnräder, die die Bewegung hemmen.



Das Foto konnte ich bei einem Sammlerfreund aufnehmen.

Ich habe überhaupt nichts Passendes gefunden. Scheiben mit 20 mm Durchmesser sind mittlerweile eingetroffen. Die Zahnräder müssen also um die 10 mm im Durchmesser sein.

Herzliche Grüße
Heinz

Du bohrst einfach auf einem Kreis von 10 mm in gleichem Abstand Löcher von vielleicht 3 mm Durchmesser, so dass Stege von 1 mm stehen bleiben und feilst alles runter bis zur Lochmitte.

Hallo,

das muss doch auch einfacher gehen...? Meine Oma hat ja auch keine Bohrmaschine gebraucht, wenn sie Zimtsterne gebacken hat.

Zuerst brauche ich eine Form.





Dann kann ich mir einen schönen Stern gießen



und ihn direkt auf die Scheibe löten. Die Form habe ich erst entfernt, als der Stern aufgelötet war.



Es hat ein bisschen gedauert, bis es mir eingefallen ist, doch nun kommt es dem Original schon recht nahe. Der Stern sitzt nicht ganz in der Mitte, doch das ist nicht schlimm. Und ja, etwas zu groß ist er auch. Dafür ging es recht schnell. Das Machen ging flotter als das Denken.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

Du könntest auch von einem Torx-Bit (für die modernen Vielzahnschrauben) einen Scheibe abdrehen.
Die preiswerten Bits sind doch für gewöhnlich nicht so besonders gehärtet?oder täusche ich mich?,

Grüße Michael

Hallo Michael,

ich benutze gerne hochwertige Bits, die auch mal 5 Euro und mehr das Stück kosten dürfen. Die billigen brechen gerne. Diese Bits müssen extremer Belastung standhalten, sollten eine gute Oberfläche und Zähigkeit aufweisen.

Ich brauchte ja was, dass sich gut löten lässt. Und überdies hatte ich keinen Bit, der groß genug war.

Kennst du das? Ein Problem ist gelöst und macht Platz für das nächste?

Der Kran ist teilweise aus auffallend dickem Weißblech hergestellt. Die Kurbelaufnahmen sind aus 1 mm starken Weißblech gefertigt.

Nur, wo bekomme ich sowas her?

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

jaja das leidige Problem....

ich würde wohl, entweder 1mm Stahlblech nehmen und verzinnen oder 2 0,5er Weißbleche aufdoppeln.

Hallo,

die Ersatzteile sind nun fertig gestellt und es kann an die Montage gehen. Es wird nicht einfach werden, das 1,5 mm dicke Zinkblech mit dem dünnen Weißblech zu verlöten.



Das Krangestell wurde offenbar, ausgenommen das Wellblechdach, komplett überlackiert.

Ich frage mich, ob ich nicht einfach alle neue Teile schwarz lackiere.

Herzliche Grüße
Heinz

Zitat von HeinzMan im Beitrag #8

---

ob ich nicht einfach alle neue Teile schwarz lackiere.

---

Hallo Wolfgang,

nachdem auch die Stellen, an dem die Kurbelaufnahmen angelötet waren, inklusive Lot lackiert sind, bin ich sicher, dass der Kran neu lackiert wurde. Bis auf das Dach. An der Unterseite des Daches ist die Originalfarbe erkennbar. Die neue Farbe ist schon recht gut gelungen.

Die Kurbelaufnahmen habe ich nun doch braun lackiert.

Herzliche Grüße
Heinz

Ja, kenne ich auch. Aber das sollte eigentlich nur die Grundierung sein. Darüber kam dann noch ein Lack.

Aus gutem Grund gibt es diese Salbe nicht mehr. Gesund ist das Zeuchs nicht... Interessanterweise steht in den Technischen Vorschriften der SCB von 1896 "Das ganze Untergestell erhält zuerst einen rothen und dann zwei schwarze Oelfarbanstriche;" (dito in Verträgen zwischen der SBB und Wagenfabriken vom 25. September 1905), also keine genau Benennung der Art Farbe

Hallo,

es ist nicht so leicht, eine Farbe, einen Lack, genau im Farbton nachzubilden. Frisch gemischt und aufgetragen, war der Lack kaum zu unterscheiden. Doch beim Trocknen stellte sich ein deutlicher Braunton ein.

Eigentlich wollte ich mit dem Projekt heute abgeschlossen haben. Aber es stellten sich unerwartet Probleme mit der Kette ein.



Die Kette ist deutlich zu filigran. Die Hakenkette funktioniert recht gut, nur die Kette, die die Katze bewegt, bereitet Schwierigkeiten. Sie begrenzt den Laufweg. Ich habe lange gebastelt und die Geräusche, die ich zuletzt von mir gab, wären sie auf auf einem Demoband aufgenommen, hätten zu einer Karriere als Frontmann in einer Punkrockband gereicht.

Daher nur ein Zwischenbericht.

Herzliche Grüße
Heinz

Noch kurz zurück zur oben erwähnten Bleimennige: Vorsicht!

Wikipedia:

Das Verbot von Blei als Schadstoff

Blei(II, IV)-oxid, auch Bleimennige, Mennige oder Blei(II)-orthoplumbat, ist ein leuchtend rotes Pulver mit der Summenformel Pb₃O₄. Als Pigment wird es auch als Pariser Rot, Bleirot, Goldsatinober, Goldzinnober, Kristallmennige, Mineralorange, Sandix, Saturnmennige und Saturnrot bezeichnet.

Doch obwohl diese Farbe bereits seit 1948 nicht mehr verwendet wird und seit 1988 für alle Malerarbeiten verboten ist, wurde sie erst 1993 vom Markt genommen.

H332: Gesundheitsschädlich bei Einatmen. H302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken. H373: Kann die Organe schädigen bei längerer oder wiederholter Exposition. H410: Sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.

Ende Wikipedia Zitate.
________________________________________________________________________________________________________

Mein Vater hatte auch eine große Dose Bleimennige über das Kriegsende gerettet und in den fünfziger Jahren erfolgreich bei uns in Haus und Garten eingesetzt. Was den Rostschutzfaktor betraf.

Blei ist nicht nur für den Menschen (als Endverbraucher in der Nahrungskette), sondern auch für andere Lebewesen (Tiere und Pflanzen) schädlich. Wir Menschen nehmen dann deren Blei mit in unserer Nahrung auf.

Eine ausgezeichnet gute Möglichkeit, Blei in schädlichen Mengen aufzunehmen, war jahrzehntelang auch das Einatmen von Lötzinndämpfen. Stromleitungen in Häusern, Lichtschalter, Steckdosen, Steckern und Lampen wurden gelötet. Radioapparate, Fernseher, Telefondrähte in Vermittlungsstellen und -Anschlüsse usw. usw. wurden früher industriell verlötet. Mit bleihaltigem Lötzinn!

Löterin war in der produzierenden Elektroindustrie früher einmal ein Frauenberuf, wegen der feinen Drähtchen und der bei Frauen oft besser ausgebildeten Feinmotorik...

Lötzinn darf heute kein Blei mehr enthalten. Da aber die bleifreien Lötzinne schlechter zu verarbeiten sind (höhere Löttemperaturen, schlechtere Bindung) und deutliche Langzeitprobleme haben, wird industriell kaum noch mit Zinn gelötet. Andere Materialien kommen zum Einsatz, niedrigere Temperaturen, weniger Dämpfe. Oder es wird gequetscht, gecrimpt, geklemmt, kaltverschweißt und anderes.
_________________________________________________________________________________________________________

Was uns als Sammler und Erhalter von altem Spielzeug betrifft: da muss natürlich ab und zu etwas repariert, nachgelötet oder neu gelötet werden. Mit dem heute verfügbaren Lötzinn mit eingebautem Flussmittel ist das kein gesundheitliches Risiko mehr. Trotzdem habe ich mir angewöhnt, nur mit Brille zu löten und Mund und Nase zu zuhalten, wenn da beim Löten irgendwelche Dämpfe aufsteigen. Schließlich repariere ich eine uralte Lötstelle, bei der vor 70, 80, 90 oder 100 Jahren bleihaltiges Zinn verwendet worden ist.


Viele Grüße, Thomas
ehemals Entwicklungsingenieur für Elektroniksysteme in Luft- und Raumfahrt

Hallo,

die Wiederherstellung ist beendet.



Um den genauen Farbton zu mischen, müsste ich langwierige Versuche anstellen und jeweils die Trocknung abwarten.

Wenn ich den Kran eines Tages mit einem unversehrten Kran gegenüber stellen kann, wird es mir vielleicht möglich sein, die volle Funktionalität der Laufkatze herzustellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Was ist denn das Problem mit der Katze?

Hallo,

die Katze läuft nicht den ganzen Weg. Bei ca. 2/3 des Weges spannt die Kette und die Katze kann nicht weiter bewegt werden. Dabei ist noch jeweils Kette auf der Walze.

Herzliche Grüße
Heinz

Dann kann sich ja nur die Differenz der Kettenwickel auf der Rolle auswirken. Wahrscheinlich musst du die Katze in die Mitte des Weges stellen und dann die Ketten locker lassen. Damit dann jeweils an den Enden, wenn der Wickel je einmal ganz dick wird, die Kette gespannt ist. Das passiert dann je nach Fahrtrichtung mal auf der einen wie auf der anderen Wickelung.

Mach doch erstmal Versuch ohne Katze. Nur eine Markierung an der Kette. Dann hin und her kurbeln solange alles frei läuft und die Marierung irgendwie den Weg komplett zurück legt (jeweils bis 1/2 Länge vor dem Ende der Schiene reicht). Die Markierung versetzt du solange bis du dann den Punkt gefunden hast für die Katze.

Hallo Ypsilon,

ja, so hatte ich angefangen. Ich könnte die Kette einfach arg durchhängen lassen. Doch das gefällt mir nicht. Im Moment denke ich, es liegt an der Kette.



Die Glieder der Originalkette sind deutlich größer.

Herzliche Grüße
Heinz