Die Vermutung, dass die Kupplung getauscht ist, bestätigt sich, aber nicht die ganze Kupplung nur der Kupplungsbügel. Die originale Schoennerkupplung sieht der alten Bub Hakenkupplung sehr ähnlich. Allerdings ist der lokseitige Knick rund und nicht kantig ausgebildet. Hier im Vergleich:
Schoenner
Bub
D.h. die Lok ist von Schoenner, der Haken an der Lok ist auch von Schoenner, aber der originale Kupplungsbügel ist wohl verloren gegangen, so dass der Kupplungsbügel von einem der Bub Güterwagen an die Lok montiert wurde.
Der Kupplungsbügel von Bub ist rechteckig mit Schlitz, der Bügel von Schoenner sieht hingegen ähnlich aus wie bei der Kleeblattkupplung von Bing.
Hier nochmal im Detail die Lok mit Schoenner-Haken und dem Bügel von Bub:
Hier der originale Schoenner-Kupplungsbügel mit seitlichen Noppen wie bei der Bing Kleeblattkupplung:
Die Form der Bub Kupplung ist tatsächlich sehr ähnlich zur Hakenkupplung von Schoenner. Die Bub Kupplung kommt gegen Ende 1903 zeitlich nach der Schoenner-Kupplung, so dass die Vermutung nahe liegt, dass sich Bub hier von Schoenner hat inspirieren lassen.
Das ist auch nicht weiter verwunderlich, denn sowohl Schoenner als auch Bing und Carette hatten 1903 schon eine miteinander kompatible Hakenkupplung. Leicht unterschiedlich aber vom Prinzip gab es bei allen dreien eine symmetrische Bügelkupplung mit seitlichen Noppen am Bügel. Damit wollte man anscheinend auch bei Bub kompatibel sein, damit auch die eigenen Wagen an andere Loks passen und man entsprechend viel verkaufen konnte. Erst nach dem 1.WK hat sich das dann geändert, indem jeder Hersteller seine ganz eigene spezielle Kupplung entwickelt hat. Diese hatten aber vielfach noch einen extra Schlitz, um mit den älteren Bauformen der Hakenkupplung kompatibel zu sein.
Der Vollständigkeit halber noch weitere symmetrische Bügelkupplungen aus derselben Zeit:
Carette (alte Version):
Carette (Nachfolgeversion):
Auch Plank hat um diese Zeit eine ähnliche symmetrische Bügelkupplung, die sich mit den anderen kuppeln lässt.
Es scheint so, dass zu diesem frühen Zeitpunkt kurz nach der Jahrhundertwende alle Hersteller noch auf Kompatibilität geachtet haben. Sogar die Fixkupplung von Märklin, die es erst viel später gab, hat noch einen Schlitz im Bügel, mit der man den Bügel an den anderen Hakenkupplungen einhängen kann.
Andererseits schauen deshalb diese symmetrischen Bügelkupplungen alle prinzipbedingt recht ähnlich aus, wodurch sie auch leicht zu verwechseln sind.
Ja, eine übliche Schoenner-Kupplung. Der Haken ist ganz anders als alles, was du hier bisher gezeigt hast.
Mich würde inzwischen deutlich mehr interessieren wie der Zylinder gefertigt wurde. Ob mit dem Spiegel aus einem Stck gegossen. Um es gleich zu sagen: bei meiner Schoenner-Lok ist dieser auf dem Spiegel aufgelötet.
Lieber Heinz, diese Kuriositäten wurden offenbar von den damaligen Künstlern gemalt, die noch keinen Bezug zu der bahnmäßigen Realität hatten. Das war auch bei dem Deckelbild von R&G vor 1900 der Fall, bei dem der Zug mitten durch die Bahnhofshalle fährt. Nachfolgend der Ausschnitt.
So kurios war das nicht unbedingt. Ich weiß nicht wie lange das ging, aber die Geschichte von der Saxonia ist ja bekannt. Sie wurde u.a. wegen geschlossener Schranken bei der ersten Fahrt ausgebremst, denn die sperrten die Gleise ab, nicht die Straße. Später beugte man sich dann dem Stärkeren.
Gab es denn bei R&GN solche Stadthäuser? Passend zur Pferdebahn?
ich möchte schmunzeln, weil uns die Beispiele zeigen, wie unbeschwertes Spielen geht. Ich selbst stelle Signale und Einrichtungen, wie sie gut passen und mir gefallen.