Bei den letzten Schuhmann Neuzugängen waren 2 Modelle, welche ich nicht zuordnen kann.
Es gibt von Schuhmann einen Güterwagen mit Kabeltrommeln, allerdings ist er in den Katalogen immer mit den leeren einfachen Holztrommeln zu finden. Jetzt habe ich einen anderen bekommen.
Auf den Seiten sind aufgeklebte Papieretiketten mit Aufschrift "Kabelwerke Berlin". Diese Etiketten scheinen aber ausgestanzt zu sein, nicht mit einer Schere geschnitten. Zusätzlich ist in die Trommel ein kleines Loch gebohrt worden, aus welchem ein Stück Bindfaden kommt, welches als Kabel auf die Trommel gewickelt wurde. Von diesem Modell habe ich in den letzten 10 Jahren 3 Stück gesehen, es scheint eine Kleinserie gewesen zu sein.
Im Vergleich mit dem Orginalmodell.
Ende der 20er gab es von Schuhmann einen Expresszug 850/852, im Heft 1 / 2020 von Spielzeug Antik ist er mit einer roten Lok abgebildet. Im Schiffmann taucht er aber nicht auf.
Jetzt habe ich einen dazu passenden Tender in blau bekommen. Diesen scheint aber bisher nirgendwo erwähnt zu sein.
Gemarkt mit dem Schuhmann Logo.
Im Inneren ist noch ein zusätzlicher eingenieteter Gewichtsblock.
Hallo Arne, zunächst ein Hinweis. In meinem Beitrag in Altes Spielzeug 3/2021, Schuhmann Teil III, habe ich die großen und die kleinen Schuhmann-Güterwagen vollständig vorgestellt; es ist die erste derartige Veröffentlivhung.
Zum Kabellrollenwagen: Der Kabelrollenwagen hat die Artikel-Nr. 800/19. Er wurde Anfang der 1930er Jahre von Schuhmann entwickelt, 1938 von Beckh übernommen und nach 1945 neu aufgelegt. 1952 wurden, wie bei den anderen von Schuhmann übernommenen Wagen, die breiten Trittstufen durch schmale ersetzt.
Die Wagen mit Holzladungen sind nicht gemarkt (anders als die Gedeckten Güterwagen). Es ist somit nicht feststellbar, ob die von Dir gezeigten Wagen von Schuhmann oder von Beckh sind.
Der katalogmäßige Kabelrollenwagen hat keine Kabel. Kundenspezifische Ausführungen von bestimmten Artikeln gab es immer wieder. Wenn Preis und Stückzahl stimmten, warum nicht ?
In meiner Sammlung befindet sich ein Kabelrollenwagen mit "Kabeln". Ob kundenspezifische Ausführung oder Bastelei, lasse ich offen.
Der von Dir gezeigte Wagen sieht recht "professionell" aus. Das spricht für eine kundenspezifische Ausführung; vielleicht hat das Berliner Kabelwerk eine Serie zu Werbezwecken in Auftrag gegeben.
Die Halterungen für die Kabelrollen sind serienmäßig immer schwarz. Beckh hat (nachweidsbar !) noch 1943 Eisenbahnen hergestellt. Allerdings gab es damals Materialprobleme. Gleiches gilt für die Wiederaufnahme der Produktion nach 1945. Wenn also nicht genügend schwarzes Blech vorhanden war, dann hat man halt blaues (oder graues oder rotes) Blech genommen. Mein Standardsatz dazu: "Hat es die Kinder beim Spielen gestört ?"
Alles klar ? (Zum Tender später.)
Viele Grüße aus der Schuhmann- und Beckh-Stadt Nürnberg Dieter
der Tender ist der typische große Schuhmann-Tender der späten 1920er und frühen 1930er Jahre. Du hast ihn in blau, ich habe ihn in rot, kenne ihn in grün. Ich habe eine grüne Lok, zu welcher der Tender sehr gut paßt.
Es ist gut möglich, daß es den Tender noch in weiteren Farben gibt. Schuhmann war ja sehr stark auf den Export ausgerichtet. Also ist es möglich, daß ein Exporteur oder Importeur für einen bestimmten Markt auf weitere Farben drängte. Vielleicht auch, um sich vom Sortiment des benachbarten Exporteurs abzuheben. Gerade bei Schuhmann tauchen immer wieder neue Varianten auf.
mit den Berliner Kabelwerken und Kabelrollenwagen hatten wir uns schon an anderer Stelle hier beschäftigt.
Relativ bekannt sind - das Kabelwerk Oberspree KWO in Oberschöneweide (Teil des AEG-Konzerns) und - das Kabelwerk Köpenick KWK (im Herr-Wagen mit Rollen verewigt)
Ein "Kabelwerk Berlin", das genau diesen Firmennamen trägt, konnte ich bislang noch nicht verorten.
Siemens hatte ein größeres Kabelwerk im Westteil Berlins im Ortsteil Gartenfeld.
Bei den Wagen vermute ich eine Auftragsfertigung in den 1930er Jahren. Die breiten Treppen deuten auch auf eine Vorkriegsvariante hin. Außerdem hatte man direkt nach dem Krieg andere Sorgen, als Werbewagen zu beauftragen und nach der Währungsreform 1948 wird man in Nürnberg kaum Aufträge von Ostberliner Firmen bekommen haben.
Vielleicht passt der Wagen zum Gartenfelder Kabelwerk ?
Zitat von Dieter Weißbach im Beitrag #4Die breiten Treppen deuten auch auf eine Vorkriegsvariante hin.
Nein, so einfach ist es nicht, leider.
Wie ich in #2 geschrieben habe, wurde der Kabelrollenwagen, wie auch die anderen Güterwagen, 1938 von Beckh übernommen und nach 1945 unverändert neu aufgelegt, also einschließklich der breiten Trittstufen. Nachgewiesen durch die Beckh-Kataloge. Erst 1952 wurden die breiten Trittstufen durch schmale ersetzt. Wahrscheinlich wurden damals die alten Werkzeuge ersetzt oder überarbeitet.