Da habe ich wieder etwas gekauft, das ich nicht zuordnen kann. Es sind zwei Personenwagen und zwei Güterwagen, alle mit einer Länge von 18 cm über den Puffern und einer Breite von 6,5 cm. Die Aufbauten sind auf einem etwas schmaleren (5,3 cm breiten) Fahrgestell montiert und die Achslager haben eine markante Form. Auffällig sind auch die sehr breiten Spurkransen der Räder.
Beide Personenwagen sind mit I- und II-Klasse gekennzeichnet und nicht mit 1 und 2; Deutet dies auf eine Bauzeit in den 1920er Jahren oder früher hin?
Die Kupplungen sind identisch mit denen von Gnadler-Wagen, es könnte sich also um ein österreichisches Fabrikat handeln, aber bei „Ewige Kinder“ kann ich nichts finden.
Auf der Unterseite sind die beiden Personenwagen gestempelt. Die Stempel sind schwer zu lesen, aber ich denke, es könnte lauten: „Reg. Schutzmarke‘ und darunter ein M im Oval, gefolgt von einer stilisierten Dampflokomotive und dann einem T. Kennt jemand diese Wagen und kann mehr darüber sagen?
Vorweg, das ist eine Knacknuss, ich habe nichts gefunden! Wagen mit dieser Radblende habe ich auch schon gesehen, aber ich kann mich nicht mehr erinnern wo.
Mit 80% aller Suchresultate für "Reg. Schutzmarke" aus Österreich, würde ich eine Herstellung dort vermuten. Der Verweis auf den Sammlerkollegen von Fritz scheint diese Richtung zu bestätigen. Vor dem 1.WK ist das geografisch ein weites Feld, auch wenn nur deutschsprachige Gebiete betrachtet werden.
Der beste Ansatz ist das Warenzeichen, dieses müsste im "Österreichischen Markenanzeiger" zu finden sein. Leider kann ich nur 1906 und einige des 19. Jh digital finden: http://catalog.hathitrust.org/Record/100466356 Irgendwo liegen die in Papierform, man müsste nur die zig-tausend Seiten durchsuchen.
Nachdem die vierachsigen Wagen Märklin-Kupplungen haben, könnten auch deine Fremdfabrikate sein. Ähnliche Kupplungen haben aber viele Billigprodukte. Die Einkerbungen hinten an der Kupplung sind seltsam, wie wenn eine Feder vorgesehen wäre, was bei dieser Kupplungsform wenig Sinn ergibt.
Ob Vor- oder Nachkrieg ist schwer zu sagen, die Balkendrehgestelle wirken antiquiert. 1922 wird berichtet, das viele ehemalige Offiziere sich in der noch jungen österreichischen Spielzeugindustrie versuchten, im "Österreichischen Industrie Compass" von 1922 und 1928 gibt es aber nur ganz wenige Firmen in diesem Bereich.
Eine Lokomotive war allenfalls zugekauft oder hatte konstruktionsbedingt nicht überlebt.
Gnadler hatte wohl erst ein Optikergeschäft, das 1923 in Konkurs ging und sich dann Modellbahnen zuwandt (wohl erst Bing Lokomotiven mit eigenen Wagen). Als Sparfuchs mit rezyklierten Industrieabfällen wäre aber die teuren Presswerkzeuge sicher nicht spurlos verschwunden.
Es kann auch sein, dass der Hersteller ganz woanders zu suchen ist und eine Partie Spielwaren über einen Händler in die Ostgebiete kam. In Japan gab es mehrere Blechspielwarenhersteller mit Initialen M.T. und Seki zeigt, dass auch eine Märklin-Kupplung abgekupfert werden konnte.
Vielen Dank für die Mühe, die du dich gemacht hast!
Ich denke, du hast Recht und wir sollten in Österreich nach dem unbekannten Hersteller mit den Buchstaben MT suchen.
Angesichts der Konstruktion der Waggons glaube ich, dass sie in den 1920er oder 30er Jahren hergestellt wurden. Sie sehen nicht so aus, als wären sie nach dem Krieg hergestellt worden.
Ich weiß natürlich nicht, ob der Hersteller in Wien oder anderswo tätig war, Fakt ist aber, dass die Kupplungen mit denen von Gnadler identisch sind, wobei es auch möglich ist, dass beide Hersteller ihre Kupplungen von einem Drittanbieter bezogen haben. Die Kerben in den Kupplungen sind nicht für eine Feder gedacht, sondern das Ende wurde bei verschiedenen Gnadler-Wagen verwendet, um sie durch einen Schlitz im Wagenboden zu befestigen – siehe Foto, links ein MT-Wagen, rechts ein Gnadler-Wagen. Dieselben Kupplungen verwendete Gnadler auch, um sie mit einer Niete durch das Loch im Wagenboden zu befestigen, wie bei MT.
Ich habe versucht, die von dich angegebenen Links zu durchsuchen, aber bisher ohne Erfolg. Aber ich hoffe weiter; Vielleicht gibt es einen Sammlerkollegen, der die Wagen erkennt!
danke für die Bilder, ich kannte bei Gnadler nur andere Kupplungen (runde Oese, bzw. was Märklin-Ähnliches), da wurden wohl genommen was gerade zur Hand war.
bei Vorkrieg war der ander Krieg gemeint, also vor 1914 aber vielleicht muss ich die Suche bis 1939 ausweiten. 1930 soll Gnadler der einzige Modelbahnhersteller in Oesterreich gewesen sein (zumindest in Blech, Karbuly hat für Matador auch Holzgleise und Weichen angeboten.
habe auch nen bissl gesucht :-) Anscheinend gab es noch Carl Mayer Blecheisenbahnen ungefähr ab 1900 bis 1948 link dazu mit Herstellern aus Österreich Bitte eigenhändig scrollen :-) https://www.kleinbahnsammler.at/wbb2/ind...ahn-hersteller/