Nach vielen Überlegungen, wie ich die Bretterstruktur auf das Blech kriegen kann... Für mich alles neuland, aber ich wollte es unbedingt probieren!
1. Möglichkeit: schmale Blechstreifen auf die Seitenwand löten und so Bretterfugen imitieren - machbar - aber ich wollte "mehr" 2. Möglichkeit: Drähte auf ein Blech löten und gegen eine Hartgummimatte pressen - Mißerfolg! sah nicht gut aus! 3. Möglichkeit: Das Blech aus Mögl.2 gegen ein anderes Blech mit passend aufgelöteten Blechstreifen drücken - meine dann angewandte Methode.
Hier die Blech:
Dann: mangels Presse, mit Schraubzwingen pressen, "bis der der Saft aus der Tischplatte kommt" -:) ein echter Gewaltakt!
Dann das Blech bereit zum schneiden und kanten:
hier ist für mich bereits eine wesentlich Hürde genommen, die weiteren Arbeitsschritte sind dann für mich bekannte Vorgänge.
schön gemacht. Ich nehme an, es ist Spur 1. Märklin hatte jeweils nur vier senkrechte Bretter, aber fünf sehen auch gut aus. Die Türen sind von BING in einem bemerkenswerten gutem Zustand. Ist das Dach Original ?
das geprägt Blech: @Heinz: die Blechstärke ist 0,29 mm
nach den Schneiden und Kanten:
und dann schon probeweise auf dem Wagenboden, der aus 0,5mm Weißblech entstand. Die Achslager konnte ich irgendwann mal bereit fertig gestanzt erwerben.
hier sieht man die Türe noch ohne Griff, auch 0,3er Blech.
@Udo: ja das Motiv der Türe stammt von einem Spur1 Wagen, meiner ist aber in Spur 0 gebaut, das mir zur Verfügung stehende Muster zeige ich später mal, im Zusammanhang mit dem Dach
Bald schon ging es mit dem Dach weiter, probeweise eine Türe, mit Papier kaschiert, eingesetzt um die Wirkung zu testen
[[File:IMG_7576.JPG|none|fullsize]]
Da es mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Fähigkeiten nicht möglich, ist einen derartigen Lüfter in das Blech zu pressen, musste ich mir was anderes überlegen. Für mich naheliegend war, eine Form von einem Märklindach zu fertigen.
@Udo: dieser Wagen der hier als Pate zur Verfügung stand hatte 5 Bretter, also hat meiner auch 5 Bretter-:)
Mit dieser Form konnte ich Zinnlüfter gießen und diese auf gleiche Höhe gefeilt dann auflöten.
nach dem Versäubern und reinigen wurde der Wagen, das Dach und die Türe grundiert. Anschließend der Wagenkasten und die Türen weiß und das Dach schwarz mit Lack aus der Sprühdosen lackiert.
nachdem alles gut getrocknet war die Türen mit selbst gedruckten Decals "dekoriert"
die Innenseite und der Wagenrahmen, sowie die Achslager wurden mit Acrylfarben mit dem Pinsel bemalt.
die Bretterfugen wurden mit einem feinen Schleppinsel gemalt.
ich bin total begeistert vom Ergebnis Deiner Lackierung. Darf ich fragen, welche Art von Acrylfarben Du verwendest? Anscheinend überziehst Du die Farbe am Ende auch mit einem Klarlack. Ist das ein gewöhnlicher Lack aus dem Künstlerbedarf und wird der mit dem Pinsel aufgetragen?
Für die anderen Bereiche z.B. Zierlinien habe ich Schmincke Acrylfarben aus den Tuben verwendet, die Farbe ist etwas pastös und muß verdünnt werden. Das ist im Prinzip mit Wasser möglich, ich habe aber, Airbrush-Medium zum verdünnen verwendet, dann ist die Haftung viel besser und kann so eingestellt werden, daß deckender Farbauftrag mit dem Pinsel möglich ist ohne daß eine Pinselstruktur im Farbauftrag zurück bleibt. Auch die Achslager und der Rahmen sind so mit dem Pinsel lackiert.
Ich habe etwas Erfahrung mit Acrylfaren aus anderen Bereichen, deshalb ist das "meine bevorzugte Methode", viele Acrylfarben aus Tuben oder Airbrushfarben sowie die zugehörigen Medien und Malhilfsmitteln sind untereinander mischbar, was eine unkomplizierte Handhabung ermöglicht.
Als Schlußlack habe ich einen fertig erhältlichen Schellack verwendet, mit einem guten Pinsel zügig aufgetragen, denn der trocknet extrem schnell an. Durch das sehr schnelle antrocknen ergibt sich diese Struktur und der Glanz, was alten Lackierungen sehr nahe kommt.
Grüße Michael
PS: ich habe nichts mit den oben genannten Firmen zu tun, ich komme mit den Farben halt gut zurecht und eine Niederlassung, als Einkaufsquelle ist in meiner Nähe -:)
wie es weiter geht.... offensichtlich hat Märklin die Schienen für die Schiebetüren vor dem Lackieren eingebaut? Jedenfalls konnte ich keine Möglichkeit an dem, mir zur Verfügung stehenden Wagen, finden, die Türen auszuhängen? Vielelicht hat ja Jemand bemerkt, daß auf den Foto meines letzten Beitrages nur die untere Schiene eingelötet ist? Also habe ich notgedrungen die obere Schiene nach dem Lackieren eingelötet...
mit dem Effekt, daß die farbe außen am Wagenkasten braun wird....
... das mußte ich dann später etwas retuschieren....
Mit etwas weiß und wieder mit Schellack nachlackiert, fällt das dann nciht mehr auf und gibt dem Wagen etwas "Patina"
wie gesagt, ich weiß nicht wie die das damals gemacht haben?
Für die Lackierung außen wäre ein abdecken der Tür wohl denkbar, aber innen? glaube ich nicht, daß das ginge, denn die Tür überdeckt ja auch wenn sie geschlossen ist am Rand die Innenwand.
Vielleicht verbrennen auch meine modernen Farben schneller, als die alten Farben früher?
Wie auch immer - mein Wagen ist jetzt so, wie er ist und sieht für meinen Geschmack auch "alt" aus und passt ganz gut zu alten Wagen dazu.
Ein Gedanke zu den Türhalterungen: Wäre es möglich, die obere Halterung zwar bereits anzulöten, aber erst nach dem Einsetzen der Türe abzukanten? Bzw. die Halterung nur auf 45 Grad vorzubiegen und nach dem Einsetzen der Türe vollständig umzubiegen?
Der Schritt 2 zu 3 reicht schon aus. Ich denke das wird man so gemacht haben. Die Mühe mit klappernden Türen beim Lackieren.... da ist schneller am Ende nochmal ein Strich über die Biegekante gezogen. Märklin hat das mit den Fenstereinfassungen oder Kabelhalterungen ja auch so gemacht. Wenn die Farbe abging war es eben so.
diese innenliegenden Türschienen wurden nur bis 1905 so gebaut, Diese Schienen sind rund, Durchmesser wie der Kopf einer Blechschiene, jedenfalls bei dem Wagen den ich zum Vermessen hatte, ob die sich da die Mühe gemacht habe das später innen rund zu kriegen? Schwer zu sagen.
Ab 1906 sind die Schienen für Schiebetüren außen, das ist das alles einfacher, mit dem Türe einsetzen.
Am Ende ist mir das auch nicht so wichtig, ich hab meinen Wagen zusammen, vielleicht anders als um 1900 rum? Aber mit meinen Möglichkeiten gebaut.
Klar, aber so wie ich Dich kenne, bleibt einer selten alleine, da wäre das evtl. eine Möglichkeit ;-)
Die Wagen waren auch bei Märklin sowieso nicht immer perfekt lackiert und wurden werksseitig noch bei Befarf ausgetupft. Da war ein Strich mehr oder weniger kein Aufwand.
Du hast recht! Kennst mich wohl schon länger ? -:) Aber für die Idee mit dem einbiegen der Schiene wars jetzt schon zu spät ... Ein Bierwagen kommt selten allein ... -:)
Mit so einem recht aufwändigen Werkzeug zum Blech prägen, nur einen Wagen bauen, wäre ja langweilig. und aus den falsch gekanteten Blechen und einer Schnaps... äh Bieridee heraus entstand dann der 4 achsige Wagen.
Grüße Michael
PS: mal sehen was mir mit diesen Blechen noch so einfällt?
wegen dem Einsetzen der Türen habe ich bei meinen beiden Kühl-Waggons jeweils mit Bremserhaus nachgeschaut. Sie stammen aus der Zeit von 1898 bis 1902 und haben die Bügelkupplung dieser Zeit. Einmal ohne (älter) und einmal mit Puffern. Das eingeprägte Märklin-Zeichen gibt es nur beim jüngeren Wagen. Trotz der kurzen Bauzeit unterscheiden sie sich in vielen Einzelheiten. Die halbe runde Schiene zum Führen der jeweils beiden Schiebetüren ist aber bei beiden Waggons gleich.
Ich habe alles ausgeleuchtet und man sieht - nichts. Ich vermute: Bevor das Dach befestigt wurde, wurde die Schiene nur an einem Ende angelötet und das andere Ende mit einem Lötpunkt versehen und etwas hochgebogen. An der gleichen Stelle bekam die Innenwand einen Lötpunkt. Die Schiebetüre wurde eingesetzt, die halbrunde Schiene wieder zurückgedrückt, für das Anlöten kurz geklammert. Rundherum um die Lötstelle kam feuchtes Papier zum Abkühlen und dann wurde kurzzeitig erhitzt.
Wegen der Handlackierung kann man es nicht sehen: Eventuell wurde die Schiene im Bereich der Türöffnung auch noch kurz rechts und links mit einem Lötpunkt befestigt. Es kann aber auch sein, dass das keine Lötstelle ist, sondern Lack. Danach wurde der Waggon von außen lackiert.
Das Dach passt hinten mit der Aussparung zwischen einen Teil des Bremserhäuschens. Durch das Lackieren sind die Spalten voll Farbe, so dass das Dach ohne Beschädigung der Lackschicht nicht mehr abgenommen werden kann.