Zwar gibt es die Abteilung Hornby im Forum jedoch für 00, dafür berichte ich kurz über einen neuen Nestlé Milk Wagon aus GB, bestellt und gekauft am 22 April, geliefert am 27 April, noch nie hatte ich eine so schnelle Lieferung aus GB, die Kosten waren entsprechend, Porto etwa 22 Euro und Zollgebühren betrugen dann 44 Euro, der Wagen war es mir einmal wert, denn ich finde diese Milk Wagons richtig klasse und könnte weitere gut gebrauchen, aber vier Stück ist doch schon mal was...
Axel hatte mir drei Wagen mitgebracht, alle unterschiedliche Alter, zu erkennen wären diese Wagen an den Achsaufhängungen, so Torsten und Axel, so wie ich noch behalten habe ist der dunkle Wagen wohl der älteste, ca. 1938, dem Alter nach folgen dann die blauen, ca 1942, und der letzte wäre der schwarze, ca. 1944, hoffe es so richtig behalten zu haben..
Und weil diese Milk Wagons auch recht teuer waren so muss ich eben sagen dass sie allemal den Preis wert sind denn solches sieht man selten hierzulande....
Georg, Dein englischer Milchzug gewinnt an Länge! Das freut mich sehr, weil Du so viel Gefallen an diesen Wagen gefunden hast. Ich sehe den Tag kommen, an dem wir unsere beiden Milchzüge zusammenhängen und den wohl längsten Hornby Milchzug des Kontinents bilden werden. Gegen die Briten werden wir wohl nicht ankommen, aber das macht nichts. Als Lok sehe ich Deine braune englische Eigenbau-Tenderlok.
Meine Milchwagen habe ich hauptsächlich von Auktionen in England, als diese hohen Transportkosten und Zölle noch nicht üblich waren. Deine Wagen sind ganz gut erhalten, meine haben oft krakelierte Lacke und weil ich Konvolute gekauft habe (einen guten, zwei schlechte), fehlten Teile wie die Einfüllstutzen oben neben dem Tankdeckel und die Ablasshähne an den Stirnseiten. Aber dank der guten Ersatzteilversorgung konnte ich diese Sachen bekommen.
Ein Blick in den “Graebe” bringt einige Informationen:
Der erste Milchwagen bei Hornby war der “United Dairies”, angekündigt im Meccano Magazin 1927. Im Katalog erschien er dann 1929. Das war eine schnelle Reaktion auf die Einführung der Milchtanker bei der Great Western und der LMS 1927, LNER folgte 1928. Aufgrund der teuren Fertigung bei Hornby (spezielle Gussteile, Verschraubung der Streben etc.) hatten diese Wagen einen relativ hohen Endverkaufspreis von 5s 6d. Die ersten Versionen waren die mit durchbrochenem Achslager, das Untergestell und die Armaturen lackiert in blau-grau, mit Hakenfallen-Kupplung. 1931 kam dann das neue Untergestell, blau lackiert, die Streben waren nicht mehr verschraubt, sondern gekrimpt. Die Armaturen waren jetzt nicht mehr in der Farbe abgesetzt, sondern creme-weiß wie die Tanks. Automatische Kupplungen fanden Anwendung.
1936 kam der “Nestles”, die Produktion lief parallel mit den “United Dairies”. Untergestelle waren grün. 1937 oder 1938 kamen die blauen Untergestelle, 1939 die schwarzen Untergestelle.
Die Wagen mit den blauen Kesseln und der Aufschrift “Colas” sind von der Bauform her mit den Milchtankern fast identisch (es fehlen die Einfüllstutzen und Ablasshähne sowie die Leitern), es sind aber Tankwagen für Bitumen. Es gibt auch welche mit roten Kesseln.
Übrigens ist es keine Schande, in einem Milchzug auch die Vorläufer der Milchtankwagen mitlaufen zu lassen. Für den Transport von Milchkannen gab es die “Milk Traffic Vans” bei Hornby ab 1923 mit durchbrochenen Wänden ähnlich den “Cattle Trucks”. Frühe Versionen hatten sogar Halterungen am Wagenboden für die Milchkannen.
Und dann, nicht vergessen! Auch am Ende eines Milchzuges läuft immer ein “Brake Van”.
Viele Grüße Karl
Mehr kann man im Graebe nachlesen, mit schönen Bildern dazu. Wer sich mit Hornby Spur 0 beschäftigen möchte, für den ist der “Graebe” ein absolutes Muss.
Nur eine kleine Notiz bezüglich des Colas Bitumenwagens. Diese Bemalung, Marke kenne ich nur von Hornby. Aber dann fand ich mal einen Replika Kesselwagen aus Ungarischer Herstellung, welche die gleichen Farben und Beschriftung hatte. Ob das eine Art Prototyp oder nur ein Projektwagen war, das werden wir schon nie wissen.
besten Dank für deine Erläuterungen, ja, es ist spannend, der Tag wo man sagt (und das war schon oft bei mir) man hat fast alles und braucht nix mehr, den Tag gibt es nicht mehr, das sehe ich jetzt ein, auch ich würde mich freuen wenn wir noch einmal zusammenkommen um eine Bahn aufzubauen, wäre klasse, ein paar Keiser habe ich ja auch noch, obwohl ich noch keinen kompletten Kreis bauen kann..
Den Graebe werde ich mir mal vorknöpfen, muss gut sein...
Georg, sollte mich der Teufel reiten, packe ich meine Hornby Milchtanker ein, setze mich in den Nachtzug und fahre im Herbst nach Berlin zur Veranstaltung in der Bosch-Schule. Zusammen hätten wir schon 10 Milchtanker, plus Brake Van wäre das ein Zug von 11 Wagons. Wegen der Keiser-Gleise: Ab und zu schaue ich in Ricardo wegen Keiser 240-er Gleisen. Im Moment ist ein einziges drin für 49 Franken, das finde ich aber teuer. Ich könnte die Adresse meiner Tochter in Zürich angeben.
Axel und Torsten, habt ihr auch Hornby Milchtanker?
Ich habe leider in O gauge nur einen United Dairies Milk Tanker Wagon von 1931. Letztens in Newark beim HRCA 55th. gekauft. Niek van Ees von den holländischen Freunden wollte ihn auch, aber ich habe ihm den Wagon vor der Nase weggeschnappt. Er hat es mit Humor genommen.
Der andere Milk Tanker, der bei Mike Delaney zu kaufen war, ist jetzt bei Georg...
Der blaue "Colas" Bitumen Tank Wagon mit der Nummer 33/952 ganz oben ist etwa aus dem Jahr 1931 oder ein wenig früher.