#24 Wie Ypsilon richtig schreibt, WD 40 ist ein Kriechöl, welches langsam unter den Lack wandert und ihn irgendwann absprengen kann. Vermutlich ist auch etw. Säure im Spiel. Bei meinem Issmayer-Häuschen habe ich innerlich WD 30 (reagiert wie WD40) für einen Tag angewendet, weil es lithografiert und teilweise durchgerostet ist also eigentlich ein Totalschaden. Anschließend den Rost innen bis auf das blanke Blech entfernt und mit Haftgrund eingestrichen.
Vaseline säurefrei hätte den Rost genauso gestoppt, denn es geht letztlich nur darum, Feuchtigkeit und Luft vom Rost fernzuhalten. Damit ist ein Weiterrosten erst einmal gestoppt. Generell sollten Öle, auch Waffenöle (Balistol z.B.) von Blech und Eisen ferngehalten werden (Verharzung)...
Der Plan ist, zuerst das benötigte Ersatzteil zu besorgen, bevor der Antrieb zerlegt wird (wie das geht, wird sich zeigen). ich werde erst einmal so anfangen, wie Claudia das oben beschrieben hat. Mit etwas Anstrengung (also ohne Werkzeug, aber mit den Händen, wie man etwa einen festen Dosendeckel abdreht) läßt sich das Rad jedenfalls nicht lösen. Mehr Kraft möchte ich lieber nicht einsetzen, da breche ich vermutlich eher die Achse ab.
Man wächst an seinen Aufgaben, und so habe ich jetzt mit einem Bildbearbeitungsprogramm diese Ausschnittsvergrößerung des betreffenden Zahnrades angefertigt:
Ich denke, man kann erkennen, worum es geht: Dieses Zahnrad ist erledigt und ich brauche also Ersatz. Eventuell auch in Verbindung mit dem größeren dahinter, falls sich das nicht teilen läßt. Falls da jemand eine Quelle weiß oder einen Teileträger übrig hat. Sonst versuche ich vielleicht tatsächlich die french Connection.
und ein kurzes update: Ich habe die beiden von Domenik empfohlenen Zahnräder gestern gekauft, nachdem ich kurzen Kontakt mit dem sehr höflichen Franzosen hatte. er hat sie auch bereits verschickt. Ich werde berichten, wie es weitergeht!
bei Kai Holgers Bahn handelt es sich um ein Set, das sehr häufig hergestellt wurde. Gleise in ordentlichem Zustand sind hinreichend vorhanden.
Ich glaube nicht, daß die Bahn erweitert werden soll. Wenn ja, ist das französische eBay voll von Angeboten aus der Zeit für dieses Spur.
Im Moment ist dort ein etwas jüngeres Set mit dem Motor S59 in OVP im Angebot. Startpreis € 390,00
Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es Kai Holger aber darum, diese geerbte Bahn wieder fahrfähig zu machen. Er will sie dann als Andenken an seinen Vater und deren Schwester im originalen Fundumfang fahren.
die Fortsetzung: Die Zahnräder waren am Dienstag in der Post, echt super. Ich habe dem französischen Kollegen eine sehr gute, um nicht zu sagen begeisterte Bewertung bei Ebay geschrieben so etwas finde ich echt klasse und freut mich sehr.
Und Claudia hat Recht: Ich werde die Bahn bzw. diese Anlage so original wie möglich lassen, einfach aus der Familiengeschichte heraus. Ich war Pfingsten bei meiner Tante und habe ihr versprochen, die Bahn - wenn die Lokomotive repariert ist und ich einen Trafo besorgt habe - mitzubringen und für sie aufzubauen. Sie hat sich sooo gefreut. Mit 86 Jahren!
Und ich habe begonnen, die Antriebseinheit zu zerlegen. Es geht langsam voran und ich werde später noch Fotos einstellen.
und es geht weiter. Ich habe begonnen, die Antriebseinheit zu zerlegen und mit etwas Verzögerung stelle ich die Fotos ein. Wie zu erkennen ist, muß ich nun wohl doch mindestens das vordere Treibrad ausbauen, um das ominöse Zahnrad zu tauschen. Hat das schon jemand gemacht?
Ich habe mit sanfter Gewalt und einer Rohrzange versucht, das Rad zu lösen, aber keinen Erfolg gehabt. Eigentlich vermute ich nach wie vor, die Achse hat ein Gewinde, da auf der Antriebsseite mit den Kohlen eine Sechskantmutter im Treibrad eingelassen ist. Aber es dreht sich trotz Rostlöser usw. nix. Ich werde es nochmals mit etwas Wärme versuchen. Ansonsten bleibt wohl nur noch der Versuch, die Achse im Schraubstock herauszupressen?
Ich stelle die Fotos der bisherigen Zerlegung hier ein:
#15 hilft auch nicht weiter #36 ist hilfreich, wenn man denn das Rad zu 180 Grad umfassen kann. Klappt meistens nicht. Hier könnte es gut gehen.
- alles abbauen was abzubauen geht. - Bilder machen, damit man es am Ende auch wieder zusammen bekommt - Teile so ablegen, dass die Schritte nachvollziehbar sind und nicht alles auf einen Haufen. Teile werden abgelegt wo man duch Fahrigkeit nicht hin kommt. sonst landet alles auf dem Boden. - die Räder sind auf die Achsen gepresst, bei Gewinde wären sie zusätzlich gekontert, sonst hält das nicht. - man muss davon ausgehen dass die Achsen gerieft sind, damit ist verdrehen nicht immer hilfreich, sondern nur abziehen in Richtung der Achse - Ohne Mut hat noch niemand eine neue Sache begonnen. Fehlt Mut, sein lassen. - Scheitern gehört zum Erfolg. - Das Schlimmste was passieren kann ist, dass das Rad zerbricht. Das hätte aber zudem den Effekt, dass es ab ist, also Problem Zahnrad gelöst. In dem Fall wird man das Rad sauber wieder zusammen kleben können, allerdings nicht mit Uhu (West) oder Duosan (Ost), sondern mit 2-K-Kleber. Wenn man es gut anstellt sieht auch ein Profi nichts. - Rohrzange würde ich nicht nutzen. Radiale Kräfte können das Rad zertrümmern. Was das Zusammenkleben erschwert (Puzzle). - unter das Rad der Kollektorseite wird ein maximal möglich dickes Blech geschoben. am besten mit Schlitz, in den die Achse kommt. Damit liegt das Rad der Kollektorseite möglichst flach auf (innen, am Spurkranz, besser aber an der Nabe). Dann mit dem Durchtreiber 2,5 mm (oder 2 mm, vorher messen), die Achse heraus treiben.
Die Räder sehen nach einer Bleilegierung aus. Oben eher Zink. Wenn es so ist kann man den Unterschied der Festigkeit damit erklären.
Aber das Rad am ausgeleierten Zahnrad sitzt doch nur ein paar mm auf der Achse. Das kann nicht fest sein Das Gegenrad hat die Messing"mutter", die fester aussieht.
Heute Abend habe ich die Antriebseinheit in meine Werkstatt mitgenommen. Dort stehen auch die drei Motorräder und das gesamte Werkszeug nebst Schraubstock. Ich habe mit Interesse den link mit den Abziehern angesehen und dachte mir aber, für eine einmalige Anwendung so etwas zu kaufen, ist doof. Habe also die Antriebseinheit in den Schraubstock eingelegt (gaaaaanz vorsichtig, versteht sich) und dann mit einem Dorn und leichten Hammerschlägen begonnen:
Im Ergebnis war das Treibrad dann ab, leider nicht wie erhofft komplett von der Achse getrieben, sondern gebrochen. Der Bruch ist aber innen und das wird sich wieder zusammensetzen und mit einem geeigneten Kleber fixieren lassen. Vielleicht wäre das mit einem Abziehen nicht passiert, aber wer weiß das schon.
Man kann den abgebrochenen Teil der Nabe des Treibrades auf der Achse erkennen. Ich habe das mit dem Heißluftfön etwas erwärmt und einen 6er Maulschlüssel (den ich bis dato noch nie benutzt habe, aber es ist nie verkehrt, "zu viel" Werkzeug zu haben), angesetzt.
Das Zahnrad ließ sich von der Achse lösen. Wie zu sehen ist, kein Gewinde, obwohl die Muttern eigentlich anderes indizieren. Schon komisch, diese Franzosen. Ich weiß, warum ich nie nicht ein französisches Auto fahren würde ... ;-)
Und heureka! - fiel das dahinter liegende, zu tauschende Antriebszahnrad heraus. Es wird nur durch das überlappende Zahnrad des Treibrades auf seiner Achse fixiert.
Ich habe dann das "neue" Zahnrad eingesetzt und das Treibrad wieder im Schraubstock voooooorsichtig aufgepresst.
Bis hierhin alles super und ich war mächtig stolz auf meine feinmechanische Meisterleistung.
Allerdings ließ sich das Treibrad nicht ganz ruckfrei drehen. Ich sehe genauer hin. Und stelle fest: Bei den erworbenen Zahnrädern hat das kleine Zahnrad, welches das Treibrad antreibt, 11 Zähne. Das originale hat aber deren 12. Also wieder zerlegt, und jetzt besorge ich noch ein passendes Zahnrad. Das mache ich aber heute nicht mehr.
Falls jemand so eines liegen hat... Aber Ebay Frankreich wird auch helfen. Interessant, dass JEP da anscheinend das Übersetzungsverhältnis geändert hat.
habe ich vergessen, Dir zu sagen: der Nachfolgemotor zu Deinem ist geringfügig modifiziert wegen der automatischen Fahrtrichtungsumschaltung.
Daß allerdings dieses Zahnrad auch dazu gehört, habe ich nicht gewußt!
Liebe Grüße von Claudia
P.S. Im französischen eBay werden Zahnräder angeboten: 116 069 834 152 Allerdings zähle ich auch 11 Zähne... Aber vielleicht habe ich mich verzählt. Schau' doch mal nach!
und danke. Ja, das scheinen 11 Zähne zu sein. Ich habe mal den französischen Verkäufer über Ebay angemerkt, ob er vielleicht auch Zahnräder mit 12 Zähnen hat, ich brauche ja nur eines.
Eine frage in die Runde: Womit sollte ich das Rad wieder kleben? Und gibt es eine Empfehlung für Lötzinn, oder tut es da handelsübliche Ware (die habe ich)?
Und drittens - falls jemand hier im Forum ein passendes Zahnrad haben sollte - ich würde das gerne erwerben.
So ein 12er Ritzel ist aber ein Standardteil. Modul bestimmen und eines kaufen. Dann an einer Seite leicht abdrehen und auf das große Rad nieten. Da kann man auch das alte nehmen. Beim Kauf des Ritzels muss man auf den Durchmesser innen achten, damit Material bleibt das Loch auf den Bolzen genau anzupassen. Vorteil der Aktion: So ein Ritzel kostet nicht viel und ist leicht beschaffbar. Das gute Kämmen lässt sich vor der Montage auch prüfen.
Moin. Für alle, die sowas nicht gelernt haben (gehöre ich auch dazu), gibt es Modullehren in verschiedenen Größen. Anhalten und das Zahnrad wie auf einer Zahnstange bewegen. Wenn's nicht klemmt oder ruckt, dann ist es das Richtige.
unverändert habe ich eine steile Lernkurve. Inzwischen habe ich den franzöasischen Ebay-Verkäufer gefragt und siehe da, er hat wohl ein passendes Zahnrad und schickt es mir als Geschenk. Das finde ich nicht nur sehr korrekt, sondern es freut mich sehr und daher gebe ich dessen Namen hier mal an (in der Hoffnung, damit nicht gegen irgendwelche Forenregeln zu verstoßen):
Er ist auf Ebay Frankreich anscheinend ein Modellbahnspezialist und macht das relativ professionell, möchte ich meinen. Falls jemand mal Teile braucht ...
Ich berichte dann weiter vom Zusammenbau, wenn das Zahnrad eingetroffen ist und passt (was ich annehme). Meine Suche-Anzeige lasse ich vorsichtshalber noch drin.