Ja Claudia, so war es wohl gedacht zum Spielen. Trotzdem steht die Bedruckung in krassem Widerspruch dazu. Ein großes Fenster neben der Tür, darüber ein kleineres, fertig. Ich frage mich, wie der Produktionsablauf war. Entwurf > Reinzeichnung > Litho > Druck – alles proportional stimmig und dann kommt jemand im letzten Moment auf die Idee der Bespielbarkeit und es wird eine riesige Türöffnung ausgestanzt. Merkt ja keiner, Kinder schon gar nicht. Die hätten, wenn schon, dann aber lieber auch ausgestanzte Fenster gehabt....
Aus Zeit- und Kostenersparnis wird auf einen neuen Entwurf verzichtet. Die Häuschen lassen sich auch so verkaufen – oder eben nicht.... Die Firma verschwindet vom Markt, da sie sich nicht gegenüber der Konkurrenz behaupten kann. Schade.
Ich habe es hier schon oft erwähnt: Das ist Kinderspielzeug, Blechspielzeug, Tinplate. Es ist kein maßstabsgerechtes Modellbahnzubehör. Ich könnte mir folgendes vorstellen: Für den Ausschnitt der Tür und die zwei Schlitze für die Türangeln gab es ein separates Stanzwerkzeug. Das bedeutete für die Fertigung zwar einen zusätzlichen Arbeitsgang, aber menschliche Arbeitskraft war billig und ein Stanzwerkzeug teuer. Es wäre mal interessant, alle Türausschnitte von Issmayer zu vergleichen, ob die alle gleich groß sind.
Die Argumentationskette, dass die Käufer das Häuschen wegen der zu großen Tür nicht gekauft haben, Issmayer sich wegen solcher "Fehler" nicht gegen die Konkurrenz behaupten konnte und deshalb vom Markt verschwand, halte ich für sehr weit hergeholt.
Allgemein: Sehr gerne lese ich die sehr fleißig recherchierten und fundierten Beiträge von Domenik = Sackbahnhof. Auch zum Thema Issmayer.
Das Thema Stanzform sehe ich genau so. Das vorhandene werkzeug muss sich amortisieren. Wobei in den Fall hier mit Sicherheit eine komplette Form inkl. der Tür herstellt worden ist.
Generell und technisch wäre interessant wie aufwändig die damaligen Stanzformen für dünne Bleche wirklich waren. Ich denke das hält sich in Grenzen. Es kann angesichts der Vielzahl von Produkten auch nicht anders sein.
Anders ist es bei Blechstärken ab 0,5 mm und notwendiger Genauigkeit, wie z.B. Platinen für Triebwerke.
Die Argumentationskette, dass die Käufer das Häuschen wegen der zu großen Tür nicht gekauft haben, Issmayer sich wegen solcher "Fehler" nicht gegen die Konkurrenz behaupten konnte und deshalb vom Markt verschwand, halte ich für sehr weit hergeholt.
Mir ist solch (gravierende) optische Unstimmigkeit bisher nicht aufgefallen. Es ist sicherlich richtig, dass mit vorhandenem Material u. Werkzeug neue Kompositionen entstanden (geprägtes1 Dach, glatte Fassade, aufwendiger Schornstein). Aus dieser Perspektive (nehme eine vorhandene Stanzform) habe ich das Objekt noch nicht betrachtet. Verstehe. Trotzdem halte ich das Werk im Vergleich zu anderen Blechbauten für inkonsequent und wenig durchdacht. Sorry. Der Preis regelt letztlich die Nachfrage.
Zuerst mal gibt es schon eine Unverträglichkeit zwischen Lithografie und dem Acryllack.
Und Acryl und Schellack vertragen sich auch nicht. Bei dem Link geht es zwar um Schellack als Firnis für Bilder, aber so einige chemische Reaktionen treffen hier auch zu.