Nein elaphos, Sie irren sich nicht: bei der Nähmaschinenfirma hatte ich damals -also vor 2008- bereits angefragt. Völlig unbekannt.
Ich muss nochmal nachschauen, warum ich die Schweiz ausgeschlossen hatte: die wertvollen Materialien und die aufwändige Herstellung und dann noch das Alpenpanorama auf dem Deckelbild könnten in die kriegsverschonte Schweiz weisen. Ich bin wohl davon ausgegangen, dass die Schweiz so gut durchforscht gewesen sei, dass ein Firma Höss gefunden worden wäre. Außerdem -jetzt erinnere ich mich wieder- sind in der Schweiz noch nie solche Wagen gefunden worden.
Auffallend ist noch, dass weitaus mehr Gepäckwagen aufgetaucht sind als Personenwagen. Allerdings habe ich seit Kauf der Packung nicht mehr weitergeforscht.
Und zu denken gab mir die Naivität, die beiden S des Namenszuges Höss so zu gestalten, dass Erinnerungen an SS berührt werden könnten. So naiv in Deutschland in der Nachkriegszeit?
Ich glaube, das mit der Schweizer Herkunft sollte man nochmal durchdenken. Es gibt zuviel Mosaiksteinchen, die noch nicht ins Bild passen. Ich war ja anfangs schon dabei, eine Vorkriegsproduktion zu vermuten.
Zum Schluss nochmal: wer Räder von Personenwagen rot anmalt, hat doch ein sehr entferntes Verhätnis zur Eisenbahn, oder sehe ich das falsch? Deswegen werden wir wahrscheinlich auf eine hochqualifizierte Eintagsfliege wie Stube mit seiner Wuppertaler Schwebebahn stoßen!
So fuhren ab 1928 auf der Räthischen Bahn und auf der Bernina-Bahn Mitropa-Speisewagen und es werden sicher auch bei internationalen Zugverbindungen Schlaf- und Speisewagenkurse der Mitropa in die Schweiz gelaufen sein.
Stimmt schon, Dieter, bekannt. Das mag ja sein. Aber populär bestimmt nicht. Da hätten die Schweizer sich doch sicher ein eigenes Design einfallen lassen, oder? Denn Export nach Deutschland war damals(?) wohl nicht unbedingt das Ziel. Wenn wir uns zeitlich nicht allzu sehr verrannt haben. Und ich bleibe mal bei Österreich. Schöne Grüße nach Berlin Botho
die Mitropa hatte vor dem Krieg durchaus auch international einen guten Namen, auch in der Schweiz. Warum sonst hätte sie exklusiv die Speisewagen auf der Räthischen und Bernina-Bahn stellen dürfen ?
Wenn man nach Schweizer Speisewagen sucht, findet man nicht viele Quellen im Internet. Hier habe ich eine Wagenbestandsliste der SBB gefunden. In den Jahren 1904 - 1930 hat die SBB insgesamt 26 (in Worten sechsundzwanzig) Speisewagen angeschafft, im Jahr 1937 weitere 5 (fünf). Das ist nicht wirklich viel, auch nicht angesichts der Landesgröße. Schlafwagen hat die SBB gar nicht besessen.
Deshalb wird der Name Mitropa auch in der Nachkriegs-Schweiz einen guten Klang gehabt haben und mit höchster Reisekultur in Verbindung gebracht worden sein.
Dieter, ich kann dir nicht folgen. Wenn du dir mal die Schweizer Modellbahnliteratur ansiehst, besonders den Mikado Schweiz, wirst du schnell merken, dass Mitropa im Modellbereich keine Rolle spielte. Ich bleibe also bei meiner Meinung und blicke weiter nach Österreich. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Ich denke, der Schlüssel liegt bei der Produktion und dem Design. Auch Österreich war nach dem Krieg ein armes Land! Kupferstifte, Guß-Fallhaken, gedrehte Puffer, exzellente Lackierung, präsize Verarbeitung, Punktschweißung -wer kann sowas und wo: Ende der 1940er, Anfang der 1950er Jahre? Und wer macht so einen teuren Alleingang? Und wer macht Treppenstufen als Sicken und malt Räder rot an? Da haben doch schon Grötsch und Co Chassis mit Trittstufen gestanzt bzw. gebogen! Und das vergleichen mit den anderen Deutschen Bastel-Eisenbahnfirmen.... Zum Beispiel Technikus.
Ich frage mal Manuel, ob er gestattet, seine Fotos vom Innenleben der Lok und von anderen Details hier zu posten -ich habe sie in meinem Archiv. Vielleicht kommt Jemand über die Bautechnik auf eine weiterführende Idee! Grüße Ekkehard
das Blechgehäuse finde ich aus Sicht der Fertigung besonders bemerkenswert.
@Manuel: is the body shell pressed in one part, or are some parts assembled ? How thick is the body shell ? This looks like 0,8 mm - 1,0 mm. This needs very heavy press machines to form such a body shell. Only a few factories had heavy press machines.
Das Pressen derartig geformter Gehäuse aus Blech erfordert besonders schwere Pressen. Nur wenige Firmen besaßen derartige Pressen.
Hello Dieter, The body shell is one part! This means heavy press machines and besides this very good technology and very good steel quality. Regards, Mnauel
was mir noch auffällt (ich hoffe es wurde nicht schon weiter vorn erwähnt) sind die Löcher für die Befestigung der Kuppelstangen an den Rädern, die es bei dieser Lok aber gar nicht gibt (die Kuppelstangen, die Räder natürlich schon ). Das deutet auch darauf hin, daß wohl noch anderes geplant war oder zumindest nicht ausgeschlossen wurde.
...oder, dass die Räder als Fremdprodukte zugekauft wurden...
Hypothese (ob sinnvoll???): diverse Bauteile fremder Hersteller wurden zusammengekauft und mit wenigen selbst erzeugten Bauteilen zusammen montiert. Das würde auch Unstimmigkeiten z.B. der Radfarbe und -bauart erklären. Der berühmte Traktor-Hersteller FENDT aus dem Allgäu hat das bspw. so gemacht, aber das fertige Produkt dann unter seinem Namen vermarktet.
Das sieht doch alles sehr solide aus. Ich denke wir müßen den zeitlichen Rahmen erweitern. In der unmittelbaren Nachkriegszeit hat keiner so was gebaut. Das ist ja fast schon Maschinenbau wie er in Haushaltsgeräten verwendet wurde. Hat schon mal jemand nach Patenten geforscht ?
Die Form der Lampe erinnert mich -an wen, an was? Aber wahrscheinlich ist das auch nur ein Serienprodukt aus einer anderen Sparte. Freundliche Grüße bis Gaggenau Botho
Mir ließ es keine Ruhe und ich habe eine nette Mail an den Herrn Höss geschickt, mit Bild und dem Link zu unserer Diskussion..... Melde mich sofort, wenn Antwort einlaufen würde.