#23: das gibt die Trafogröße an. C waren die stärksten, dann kamen B und A. #24: diese Aufschrift (2588) auf dem Führerhaus trugen die entsprechenden Uhrwerksloks (z.B. R1041), es handelte sich nicht um die Bestellnummer. Die Bleche von Uhrwerk- und Elektroloks waren teilweise die gleichen und wurden anscheinend ausgetauscht. Die beiden roten Pfeile oder Blitze bedeuten, dass die Lok für Spannungen bis 20V ist, für Starkstrom waren sie goldfarbig, für Batterieloks (etwa 4V) grün. Müsste ich mal zeigen, habe Loks mit jeweils unterschiedlichen Blitzen. #222: in der relativ langen Bauzeit gab es einige Änderungen. Das wohl spätere längere Führerhaus wurde als etwas unschön empfunden, was der Lok den Spitznamen "hässliches Entlein" einbrachte.
Das erklärt alles. Was mir bei meinem Rest noch aufgefallen ist, ist, dass es auf dem Boden des Führerhauses ein etwa 12 x 6 mm hochkant stehendes Rechteck mit grauer Inschrift: Wappen, GM und darunter Made in Germany gibt.
Obwohl auf dieser Lok, die ich habe, keine Nummer steht, denke ich, dass es dieselbe ist, aber es ist die Hochspannungsversion. Außerdem sieht man, dass auf dem Dach eine Pfeife angebracht ist.
A markiert die Lok mit der geringsten Leistung. C die mit der höchsten. Dementsprechend musste der Trafo gewählt werden. In Spur 1 gibt es nur wenige Loks mit der niedrigen Leistung A. Dieses Triebwerk hier hatte immer die B. In #1 liegt auch ein B-Schild da. in #17 ist ein A-Schild montiert. Das ist ein Fehler.
Georgs Lok unterscheidet sich deutlich von der jüngeren Variante. Nicht nur das Führerhaus, im Grunde alles.
Georgs Lok kann ursprünglich eine Starkstromlok gewesen sein, die dann auf 20 V umgebaut wurde. Die Loks waren ja sehr jung bei der Umstellung auf 20 V oder es gab noch genug im Lager oder bei den Händlern.
Die Lok gab es in sehr vielen Varianten, auch handlackirt, dann mit lackiertem Dom.
So (#29) mit der spitzen Rauchkammertür, der Pfeife und den beidseitigen Auflageblechen auf dem Umlauf ist die Lok als R 3041 im Katalog D1 (ohne Datierung) mit zugehöriger Preisliste 1924 abgebildet. In den späteren Katalogabbildungen fehlt die Pfeife. Auch fehlen durchgängig die Auflagebleche, wie auch bei Gunters und meiner Lok (sie gleicht bis auf den Handumschalthebel Gunters Lok). Bei Georg liegen sie auf dem ersten Bild abmontiert gleich vorne. Es gab also über die Jahre verschieden Ausführungen, alle mit gleicher Nummer (Unterschiede nur entsprechend der Umschaltung und Spannung).
Ja Y, Du hast recht, C waren die Trafos mit der höchsten Leistung.
Im Katalog 1932 waen die Bezeichnungen übrigens R 13041W und R 65/13041W. Das W stand möglicherweise für "Wiedereinführung", denn im 1931er Katalog fehlte sie.
Die Lackausbesserungen sind fast nicht zu sehen an einer Stelle, deshalb kann ich die weiteren Lackschäden behandeln. Der Rahmen knickt im hinteren Bereich ab, sonst passt das Führerhaus nicht, der Rahmen war vorher gerade durchgezogen, allerdings mit Knickspuren. Der Dom sieht nicht original aus, denn der obere Teil ist gerade, sollte der nicht abgerundet sein...?
Die Lok wird wieder einigermassen aussehen, Das B Schild wird eingebaut und die Radabdeckungen auf dem Rahmen muss ich mit Neodyms halten, denn es ist verdammt schwer später den Motor herauszuholen, die Schrauben einzulegen ist fast unmöglich...
Ansonsten eine gewaltigen Maschine, gemessen an dem was ich besitze, Spur 0...
Ja, die Windleitbleche sind im 1932er Katalog im Gegensatz zu den vorangegangenen dran.
Der Dom ist gerundet und im Übergang nicht so eckig wie der im Bild #1 und #33. Außerdem ist er in der Mitte mit einer Schraube befestigt, muss also ein Loch haben. Die Schraube sitzt auch in der Mitte. Auf Georgs Kessel aber nach vorne verschoben. Der Kreis des Domabdrucks entspricht anscheinend nicht der Ursprungsausführung.
Die ganze Maschine ist original. Wie oft soll ich noch darauf hinweisen, dass hier über zwei grundlegend verschiedene Loks aus verschiedenen Epochen quer geredet wird. Deine Lok ist aus dem Beginn der 20er, die andere aus dem Ende der 20er.
Natürlich ist der hohe eckige Dom original. Er war vernickelt bei den lithografierten Loks. Der hohe eckige Dom war nie angescghraubt, sdondern immer gelascht, wenn vernickelt, oder gelötet, wenn handlackiert.
Windleitbleche kannte man damals noch nicht, hatte diese Lok nie.
Der Rahmen an dieser Lok war hinten geknickt. Die jüngere Lok nicht, die hat dafür einen Kasten unter dem Führerhaus angebaut.
Die Radabdeckung würde ich fest einbauen, denn das ist der Bereich wo man die Lok auch mal anfasst. Da will man nicht ständig mit lockeren Teilen umgehen. Nicht ohne Grund war die Lok an der Stelle beschädigt. Spielspuren.
Das Problem der versteckten Schrauben ist bekannt. Magnetisieren, mit Fett ankleben oder einen speziellen gefederten Schrauberzieher (zwei spreizbare Klingen) nutzen. Ich weiß nicht wie man das Ding nennt und finde es bei Google nicht. Habe es von meinem Vater geerbt.
Anfang der 20er Jahre (vor 1926) gab es die Lok nur für Starkstrom und hieß R 3041. Erst ab 1926 gab es die R 13041, nach den Katalogabbildungen beide weitgehend identisch. Wobei die Frage ist, ob Georgs Lok wirklich eine R 13041 und keine R 3041 ist. Dass sie gut mit 9V läuft, spricht allerdings für R 13041. Was steht denn auf der anderen Seite auf dem Führerhaus? Da müsste die Nummer stehen.
Georgs Lok hat einen reinrassigen 20 Volt-Motor der ersten Serie. Da ist nichts gepfuscht (übernehme ich auch gern im Tausch gegen anderes...). Ein Schild mit 20 Volt B Die Laternen original als 20-V-Ausführung. Der Steckabschluss für 20 V. Ein roter Pfeil für 20 V.
Nun können wir uns zurück beamen in das Jahr 1927 und nachschauen was mit der Lok passiert ist. Im Grunde ist es aber egal. Hier steht eine weitgehend bespielte Lok, die aber in der Basis als reinrassige 20-V-Variante durchgehen kann. Jeder Märklinsammler weiß doch, bei Märklin ist alles möglich. Ich kenne von diesem Loktyp auch sehr gut erhaltene handlackierte 20 Volt-Versionen.
Ja, genau, die stammen aber nicht vom Anfang der 20er Jahre, sondern erst von der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts. Darauf, dass bei Märklin "alles" - zumindest vieles - möglich war, habe ich hier schon mehrfach hingewiesen. Einigen wir uns darauf, dass Georgs Lok von etwa 1926 stammt und noch mit Teilen der vorangegangenen Starkstromlok R 3041 hergestellt worden ist. Ein Grund mehr, sie zu erhalten.
Das Gehäuse, dieses gleicht nach den Katalogabbildungen der Starkstromlok R 3041. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Märklin nach Verbot des Starkstromspielzeugs 1926 die ersten 20V-Motore noch in die alten Starkstromkarossserien einbaute.
Dazu passt übrigens auch, dass bei Georgs Lokkessel vor dem Führerhaus das Befestigungsloch für das imitierte Sicherheitsventil, das die späteren Loks aufweisen, fehlt. Auch der davor liegende Dom auf Georgs Bildern entspricht dem von Freds Starkstromlok (anders als bei den späteren Ausführungen).
Mit Freds Lok sehe ich, dass beide Loks fast identisch sind, vielleicht hat Freds Lok auch ein Loch unter dem Dom, wofür dieses Loch bestimmt war...? Anderer Typ aber gleiche Kessel...?
Freds Lok hat schwarze Lampen und die Schaltung ist ebenfalls schwarz, zumindest sieht das auf den Fotos so aus. Der gelbe Pfeil auf Freds Lok scheint mir nachgemacht zu sein, der Pfeil hat nicht den Schwung des Zeichners bei Märklin...
Vermutlich, wie schon erwähnt, sind gleiche Bauteile hergestellt um sie auf verschiedene Modelle zu montieren, Spiritus, 65er, 41er, und andere...
Da sind die Aufbauten, wie Dom, Pfeife bei den Modellen vorhanden und auch nicht, oder zumindest kleiner oder grösser, die Stanzungen für Dom sind vermutlich nachträglich gemacht, denn die Modelle haben auch verschiedene Dome, jedoch gleiche Kessel...
Der Dom hat neue Blechlaschen bekommen, sie waren abgebrochen und der Dom geklebt, dazu musste ich den Kragen etwas ausflexen um die Blechlasche einzubiegen, innen verlötet, es hat mich gefreut dass der Dom Original ist...
Eigentlich sieht das Gehäuse noch gut aus, man sieht, dass damit gespielt wurde, und das soll man auch sehen. Wenn alles poliert ist, wird die Lok gut aussehen...
Schöner Thread, und interessant der Beiträge wegen...
Zu diesem Foto kann ich nichts sagen, sprachlos war ich, als das Paket von Michael ankam, alles wunderbar, es fehlen jetzt nur noch Dach und Rauchkammerabschluss.
schön Georg, daß mein Care-Paket schon angekommen ist. Die Lok wird ja....
mit einer spitzen Rauchkammertür, die wohl ursprünglich zur Lok gehörte, kann ich leider nicht aushelfen. Ich habe eben mal weiter gesucht und noch eine flache Märklin Spur 1 Rauchkammertür gefunden. Ebenfalls das längere Dach einer R 1041..
Zur Not könnte das verbaut werden. Solltest Du die richtigen Teile nicht finden..- melde Dich dann einfach..
Weiterhin viel Freude am Aufarbeiten der Lok und Gruß von der Küste...Michael
Bei der frühen Ausführung fehlt auch noch die Pfeife auf dem Führerhausdach. Ansonsten ganz toll geworden - eine typische Geopiri-Leistung. Grüße von elaphos
Die Lok wird nicht annähernd so schön wie Freds Lok, aber ich weiss, dass sie etwas durchgemacht hat und ich liebe Schrott, welches man einigermassen wieder zum Leben bringen kann, das bringt Leidenschaft...
Michael schenkte mir einen Kesselwagen, es soll auch der einzige Anhang zur Lok werden, auch diesen habe ich entrostet und mit neuen Leitern versehen, schöner Kesselwagen, der mir auch gefällt...
Sobald ich die Rauchkammerklappe und das Dach bekomme, stelle ich noch ein letztes Bild ein, soweit war das für mich spannend und ich bedanke mich sehr für die tollen und lehrreichen Beiträge...
Wer traut sich, diese Lok in einem recht ordentlichen Zustand zu ersteigern, damit wir hier die Reihe Uhrwerk - 20V - Starkstrom vervollständigen können?
Ja, meine gleicht (auch im Erhaltungszustand) Gunters Lok, daher habe ich sie auch nicht extra fotografiert. Die bei ebay angebotene ist halt eine Uhrwerklok, diese werden meist deutlich günstiger verkauft als die Elektroversionen. Grüße von elaphos
Da ich die Lokomotive aus ihrem Lager (also der Vitrine in meinem Museum) geholt hatte, um Bilder zu machen, dachte ich, ich mache eine Runde damit im Garten: