ist Anlaß, einige grundsätzliche Anmerkungen zu den Blechbahnhöfen von Grötsch zu machen. (Für die Gläubigen, für die Zweifelnden, für die Ungläubigen.)
1. Die Bahnhöfe von Grötsch sind nicht gemarkt, was die Zuordnung erschwert. Die Zuordnung wird auch dadurch erschwert, daß manche Bahnhöfe von Grötsch bestimmten Bahnhöfen von Kibri und von Wimmer ähnlich sind. Aber nur ähnlich, bei den Details, auch bei der Lithographie gibt es deutliche Unterschiede.
2. Bahnen und Zubehör von Grötsch sind in vielen Katalogen von Großhändlern und Exporteuren vertreten. Wie in diesen Katalogen üblich, ist jedem Hersteller eine bestimmte Nummer zugeordnet. Wenn nun ein Artikel - das kann auch eine Bahn in Spur H0 sein - Grötsch zugeordnet werden kann, dann können weitere Artikel dieses Kataloges "Grötsch" zugeordnet werden.
Durch Vergleich der Grötsch-Artikel aus diesem Katalog mit den Katalogen anderer Großhändler lassen sich weitere Artikel zweifelsfrei "Grötsch" zuordnen. Verursacht zwar einigen zeitlichen Aufwand, aber das Ergebnis lohnt den Aufwand - ich habe diese Recherchen gemacht.
3. Bei den Bahnhöfen von Grötsch lassen sich mehrere Perioden unterscheiden.
3.1 Zu den frühen Bahnhöfen von Grötsch - Anfang/Mitte 1950er Jahre - gehören die im thread Unbekannter Spur0 Bahnhof, mal wieder abgebildeten Bahnhöfe aus dem Katalog des Großhändlers Wilhelm Kuhn, Fürth. Der mit 88/22 bezeichnete kleine Bahnhof sieht zwar auf dem ersten Blick dem Bahnhof 0/52/5 von Kibri ähnlich, weist aber im Detail Unterschiede auf. Es gibt diesen Bahnhof in mehreren Varianten, mit einer und mit zwei offenen Seitenhallen.
3.2 Zu den frühen Bahnhöfen gehören auch zwei überaus imposante, 500 mm lange Bahnhöfe mit 110 mm hohem Turm.
3.3 Die Bahnhöfe aus Mitte bis Ende 1950er Jahre umfassen ebenfalls mehrere Varianten: Nur Hauptgebäude, Hauptgebäude mit einer offenen Seitenhalle, mit Barriere und Sperre, ohne Barriere. Mit deutscher Beschriftung, mit englischer Beschriftung. Hauptgebäude mit einer offenen Seitenhalle, mit zwei offenen Seitenhallen, mit und ohne Barriere, mit Kiosk, mit Trinkhalle, oder ohne. Offenbar hat man bei Grötsch das verbaut, "was g'rad da war".
Diese Bahnhöfe werden häufig Wimmer zugeordnet, obwohl sie durch die Lithographie des Hauptgebäudes eindeutig unterschieden werden können (wenn man es weiß).
3.4 Die Bahnhöfe 100/x der 1960er Jahre sind zusammen mit weiterem Zubehör in einem Katalog mit Preisliste von 1960 enthalten. Es ist dies der einzige mir bekannte Katalog von Grötsch.. Die Seite mit den Bahnhöfen 100/x habe ich im thread Grötsch Bahnhof (Nicht HWN) eingestellt.
Hat Grötsch jemals Gebäude mit Kräusellack hergestellt? Dieser ungemarkte Bahnhof befindet sich in meiner Sammlung.... Noch nicht eindeutig identifiziert.
im thread "Grötsch Spur 0 Bahnhof" hat Patrick bereits klargestellt, daß der von Dir in #2 gezeigte kleine Bahnhof der Bahnhof Nr. 0/52/5 von Kibri ist.
Damit die Informationen auch hier vollständig sind, wiederhole ich das, was ich im o.g. thread ausgeführt habe.
Ich stelle zur Ergänzung die Seite aus dem Katalog von 1955 ein.
Ich bleibe dabei: Der im Katalog 1954 von Wilhelm Kuhn mit 88/22 bezeichnete Bahnhof ist von Grötsch.
Bei aufmerksamer Betrachtung, dazu benötigt man keine Fotos, ist festzustellen: - Am Bahnhof von Kibri ist am Dach der Seitenhalle eine Uhr angebracht. Beim Bahnhof von Grötsch nicht.
- Beim Bahnhof von Kibri ist in der Seitenhalle eine Bank. Beim Bahnhof von Grötsch keine Bank, sondern eine an einer Seite offene Sperre. Bei Kibri können die Reisenden ohne Kontrolle den Zug besteigen, bei Grötsch müssen sie an der Sperre ihre Fahrkarte lochen lassen.
- Die Dächer unterscheiden sich. Beim Bahnhof von Kibri läuft das Dach spitz zu. Beim Bahnhof von Grötsch ist es oben abgeflacht.
- Außerdem ist die Stütze der Seitenhalle bei Kibri und bei Grötsch unterschiedlich ausgeführt. Ich ergänze fairerweise: An den Katalogabbildungen ist das nicht zu erkennen.