ein französischer Kollege möchte eine HR66 neu lackieren und ist mit der Frage an mich getreten wie man das Gehäuse vom Rahmen bekommt! Da ich bei der Spur 0 absolut keinen Plan habe, dachte ich mir, dass ich die Spezialisten frage!
Anbei noch 2 Fotos von der Lok auf seinem "Werktisch"!
Würde von einer Neulackierung dringend abraten. Nach den Bildern scheint mir der Lack noch recht ordentlich. Ist halt Spielzeug, mit dem gespielt wurde. Eine neu lackierte Lok ist auf jeden Fall unter Sammlern deutlich weniger wert als eine originale mit kleinen Fahlern. Zu Neulackierung würde ich nur raten, wenn der Zustand wirklich desolat ist, was mir hier nicht gegeben erscheint. Grüße von elaphos
also irgendwie weiß ich nich,t was ich von deiner Antwort halten soll!
Mein Kollege will die Lok nicht für den Verkauf lackieren, sondern für sich auf seiner Anlage fahren lassen. Er ist in Spur 00 ein wirklicher Spezialist, aber da er sich erst seit gut einem Jahr mit der Spur 0 beschäftigt, ist es wohl klar, dass er noch nicht das Wissen hat, was ein eingefleischter Spur 0 Kenner hat.
Wenn du oder ihr keine Hilfestellung geben wollt, dann soll das für mich in Ordnung sein, denn parallel dazu habe ich die Anfrage noch in unserer FB-Gruppe gemacht und da sind mittlerweile schon einige positive Antworten eingegangen!
Dann ist es ja gut, dass Facebook besser ist. Nur ich bleibe dabei. Die Lok ist teils gelötet und teils gelascht. Man sieht das dann schon, wenn der alte Lack runter ist. Abgesehen davon muss man nicht alles bis aufs letzte Blech zerlegen.
Die wenigsten Sammler haben Erfahrung wie eine HR zusammengebaut ist. Die wenigsten haben den Anlass, so eine Lok bis auf die Blecheinzelteile zu zerlegen. Als Spezialist kommt m. E. nur Ritter infrage. Die lackieren und linieren professionell und dann behält eine HR auch ihren Wert.
Wenn diese schöne HR unbedingt und ausnahmslos neu lackiert werden soll, (ich schliesse mich aber hiermit den Vorschreibern an) dann würde ich nur folgendes machen, die Windleitbleche ablöten und neue bei Ritter bestellen, den Kessel kann man ausbeulen wie auch den gesamten Rest, man muss nicht alles zerlegen. Die Dome werden abgenommen, weil verlascht. Das Führerhaus sollte bleiben. Problem wäre nur der Führerstand, der sollte abgedeckt werden. Nicht in Nitro legen, sondern den alten Lack fein polieren, wenn lackieren dann nur mit Nitrolack. Das gesamte Führerhaus ist innen grau, bitte so lassen. Wahrscheinlich verschwinden auch alle Stempel, die müssten neu gemacht werden. Wie sieht der Tender aus...? Wenn neu lackiert wird, dann muss der Tender mitmachen...
Ich hätte sie so gelassen und aufwendig neu aufgebaut. Wie sieht der Motor aus, Steuerung (Aluminium...?) Vor- Nachläufer...? Das alles im Zusammenhang dürfte auch abhängig sein von einer Neulackierung...?
Viele der ursprünglichen Verlaschungen sind abgebrochen.... Da der Ursprungszustand sowieso schon ruiniert ist und damit der Wert erheblich vermindert wurde, kann man mit einem kompletten Neuaufbau keinen weiteren Schaden anrichten!
Hallo Zusammen Restaurieren oder so lassen wie sie ist, die ewige Glaubensfrage. Eher nicht, solange es sich bei dem Objekt noch um zum größten Teil Originallack handelt. Wie Christian schon erwähnte, ist die Lok allerdings nicht das erste Mal neu lackiert bzw. gestrichen worden. Der Einwand von Claudia wegen der abgebrochenen Laschen ist auch berechtigt, die aber dann nach dem Zerlegen wieder erneuert werden müssen. Alles machbar. Wie ebenfalls schon erwähnt, ist die HR auch noch an gewissen Stellen verlötet, was eine Zerlegung erheblich schwieriger gestalltet als ein nur gelaschtes Modell. Man muss wissen, wo gelötet wurde. Das fängt vorne bei den Kessellaschen unter dem Vorläuferblech an, geht weiter zum Nachläuferblech, dann über die Tritte bis zum Lokgewischt der Inneneinrichtung des Führerhaus. Bei der "E" von Märklin ist das noch gemeiner, da waren die Nachkriegsmaschienen zum Teil punktgeschweißt. Ob es bei der HR aus dieser Zeit genauso ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber man kann das alles hinkriegen, wie meine nachfolgenden Bilder zeigen. Das Gehäuse war in einem erbärmlichen Zustand, Fehlteile am Blech, die gesamte Technik fehlte und der Tender war nicht vorhanden. Alle technischen Teile wurden bei Hehr besorgt, den Tender bekam ich von dem seligen Manfred Leidecker im Tausch. Das Gehäuse wurde komplett zerlegt, entlackt, die Bleche gerichtet, grundiert, lackiert, liniert und mit Klarlack versehen. Dann alle Teile mühsam wieder zusammengesetzt (ohne zu verkratzen), bis sich die HR wieder sehen lassen konnte.
Das ist aber keine Arbeit für Anfäner, denn auch der Zusammenbau setzt einige Erfahrung voraus.
die Restaurierung ist glänzend gelungen, wobei ich persönlich eher das originale "mattschwarz" bevorzuge.
Aber wie gesagt, da gehen die Meinungen auseinander. Wie ja auch die Ziele verschiedene sein können: Soll sich die Maschine nahtlos in einen Altbestand einfügen, oder soll sie optisch in einem Fuhrpark zwischen perfekt lackierten Replika- und Retro- Modellen bestehen.
Auf alle Fälle macht eine Maschine auf der Strecke mehr Spaß als (hoffnungslos) zerlegt in (verschiedenen) Teilekisten.
Viele Grüße,
Bodo
PS.: Eine Kindheitserinnerung von mir ist das Buch "Lexikon Blechspielzeug" von Kurt Harrer (Alba Düsseldorf 1982), das ich 1982/83 rauf und runter gelesen habe. Hier ist mir eine HR während der Restaurierung erstmals begegnet. Heute pflegt der HTS e.V. das (Pionier-) Werk Kurt Harrers.
Hallo Bodo, die originale HR gab es nicht nur in Mattschwarz, sondern auch (wie ich glaube in der etwas älteren Ausführung) in leicht glänzendem Schwarz, ähnlich dem von Frank hier demonstriertem. Eine in meinem Besitz mit 70er Schaltung ist genau so glänzend wie Franks, eine andere mit 66er Schaltung nur leicht matter, aber auch noch glänzend. Grüße von elaphos
Hallo Bodo Als Decklack benutze ich einen Metallschutzlack Seidenglanz von Südwest, der verträgt sich am besten mit den goldenen Linierunegen, dem Rot und den Schiebebildern. Die Lok zog bei mir immer neuwertige Darstaed Wagen. Gruß Frank
Das ist richtig, die Streubreite ist groß. In den 1930er Jahren wechselte der Glanzgrad und der Aufbau der Lackierung bei allen Fahrzeugen, und nicht nur dort.
Bei Vergleichen muss man berücksichtigen, dass die HR 66/12920 mit dem Erscheinen der HR 70/12920 1935 aus dem Katalogprogramm verschwand, sie kam erst 1937 wieder. Bei der HR 70/12920 gibt es Spielarten, die es bei der HR 66/12920 nicht gibt.
ich habe mal eben beide Varianten zum Vergleich fotografiert. So richtige Unterschiede konnte ich nicht feststellen. Die Windscheider, das Dach und der vordere Kesselbereich/Feuerbüchse sind bei der HR 70 nicht so glänzend!
Hallo Zusammen ... und wenn ich die Lok im Zimmer fotografiere und nicht im Freien mit der Sonne im Rücken ist der Glanz auch wieder anders. Gruß Frank