Ich bin ja neu eingestiegen im Kreise der Spur 0-Bahner (Märklin), hab jetzt meine ersten Züge. Ich sehe auch, es gibt haufenweise Dekoartikel, auch von anderen Anbietern... Was ich nicht sehe, sind "private" Häuser. Du bekommst Bahnhöfe, die 3-5-Stellig gehandelt werden. Du bekommst Lok-/Güterschuppen, du bekommst Bahnwärterhäuschen mit Signal, Bahnübergang und Läutewerke... Aber was ist mit Wohnhäusern? Was ist mit Kleingewerbe? Wo ist der Tante-Emma-Laden, die Bäckerei, oder das Haus von Bauer Horst? Gabs dafür damals keinen Markt? Ich meine ja, ich hab in einigen alten Katalogen geblättert, aber man kann ja trotzdem nicht alles kennen. Gabs da keine Hersteller für? Gibts heute dafür keinen Markt?
Weiter gehts mit dem Material an sich. Meines hab ich zu 100% gebraucht erworben, und zu EINEM Wagen gabs tatsächlich ne Pappschachtel dazu. Dass einer über 100 Jahre und 1-2 Kriege selten nen Haufen Pappschachteln sammelt, ist nachvollziehbar, aber wie und wo lagert ihr euer Material, wenns nicht gebraucht wird? Nicht jeder wird hier ne Anlage haben, die dauerhaft aufgebaut bleibt. Ja, ich hab gesehen, es werden Pappschachteln im Originaldesign nachgebaut, um das Problem zu beheben. Aber da könnten die Leute ja in Serie gehen, die diese Schachteln replizieren, bei dem Material, das auf dem Markt ist. Wie macht ihr das? Schranktür auch, und alles rein, Tür zu?
Auf das Missverhältnis zwischen Eisenbahnmaterial und Zubehör angesprochen, antworte ich regelmäßig: Wenn man sich damals Ausstattungsstücke wünschte, bekam man zu Weihnachten ein Päckchen neue Laubsägeblätter und leere Zigarrenkisten vom Opa.
zu Frage 2: ich lagere die Sachen z. B. in Schuhkartons, möglichst komplette Zug-Garnituren und in einigen Fällen baue ich Schachteln nach - vor allem von kompletten Zugpackungen, bei denen nur die Schachtel fehlt, so bleibt das Ensemble original zusammen.
die grossen Spuren wurden im Normalfall temporär auf den Stubenboden aufgestellt. Mit ein paar Bahnbetriebsgebäuden und sonstigem Zubehör ist man dann schon genug beschäftigt. Zusammen mit ein wenig Rollmaterial gibt es zum Verräumen ein ordentliches Volumen. Als Kind ist man ja nicht so anspruchsvoll, ein paar alte Kartons mit aufgemalten Fenster, der Holzstall oder eine Puppenstube reichen als Stadt. Und sonst wurde viel selber gebaut.
Umso früher, desto reichhaltiger war das Sortiment, Post- und Zollgebäude oder eine Bekohlungsanlage sind dann aber die gesuchteren Sammelstücke.
Mit ein bisschen handwerklichem Geschick kannst du dich in Blech Ausleben, hier im Forum gibt es wahre Künstler und viel Inspiration.
Im Blechstil sind ansonsten Betriebsmodelle für Dampfmaschinen wie Mühlen, Sägewerke oder Springbrunnen geeignete Zubehöre.
Aus dem Blechauto-Bereich gibt es Tankstellen und Garagen.
Sparkassen gibt es in allen möglichen Formen.
Holzspielzeug ist wunderbar und oft in einer ganz anderen Preisklasse wie Blechernes.
Zinnspielwaren sind meist in kleinerem Massstab, aber bieten mit erzwungener Perspektive auch interessante Möglichkeiten.
Die Aufbewahrung ist hier schon mehrfach diskutiert worden. Ideal hat man eine grosse Vitrine und seinen Sammeltrieb soweit im Griff, dass man sich darauf beschränkt. Originalverpackungen sind meist nicht mehr vorhanden oder benötigen zum Schutz eine Umverpackung. Wenn man in der Schule mit Kartonage nicht traumatisiert wurde kann man sich selber Kartons bauen. Kartons kann man aber auch nach Mass bestellen.
Zubehör und Häuser kam oft aus dem Erzgebirge oder dem sächsischen Raum. Hohle Häuser, die damals und heute eher zu Zinnfiguren gedacht und gesehen wurden, kombinierte man mit der Eisenbahn und sogar Spur 1. Dazu gibt's einige Belege, eines werde ich demnächst einstellen.
Dann gab es Zubehör in ganz anderer Denkweise als wir es heute sehen. Puppenhäuser, Kaufmannsladen, Bauernhöfe, Burgen, sog. Bauereien oder Sets mit Figuren usw. . Die ganze Zinnwelt mit Kulissenhäusern, Fahrzeugen. Dann alles Reifenvieh aus Seiffen. Und vieles mehr. Die Blechbahnhersteller sahen schlicht keinen Markt für weiteres Zubehör. Oder sie waren zu teuer, im Gegensatz zu anderen.
Zur Verpackung. Unsere Familienbahn war seit den 20er Jahren in Koffern und einer Reisetruhe aufbewahrt. Die Schienen im oberen Einsatz der Truhe. Zum Kult gehörte dazu, eine Art Tetris zu spielen. Die hohlen Gebäude wurden gefüllt, alles so verschachtelt, dass es nicht viel Raum einnimmt. Nur die Holzbrücke, die mein Urgroßvater sägte, wurde im Kleiderschrank aufbewahrt. Da dort auch die Wintermäntel hingen, mitsamt den obligatorischen Mottenkugeln, blieb die Brücke frei vom Holzwurm.
Wenn ich so schreibe fühle ich mich 100 Jahre alt. Aber ich habe eben auch die Geschichten von 100 Jahren unserer Familienbahb gespeichert. Man sollte es aufschreiben, bevor ich dement werde.
Zitat von DRG-ler im Beitrag #1Hi Leute, ich hab mal einige Fragen...
Ich bin ja neu eingestiegen im Kreise der Spur 0-Bahner (Märklin), hab jetzt meine ersten Züge. Ich sehe auch, es gibt haufenweise Dekoartikel, auch von anderen Anbietern... Was ich nicht sehe, sind "private" Häuser. Du bekommst Bahnhöfe, die 3-5-Stellig gehandelt werden. Du bekommst Lok-/Güterschuppen, du bekommst Bahnwärterhäuschen mit Signal, Bahnübergang und Läutewerke... Aber was ist mit Wohnhäuser? Was ist mit Kleingewerbe? Wo ist der Tante-Emma-Laden, die Bäckerei, oder das Haus von Bauer Horst? Gabs dafür damals keinen Markt? Ich meine ja, ich hab in einigen alten Katalogen geblättert, aber man kann ja trotzdem nicht alles kennen. Gabs da keine Hersteller für? Gibts heute dafür keinen Markt?
Weiter gehts mit dem Material an sich. Meines hab ich zu 100% gebraucht erworben, und zu EINEM Wagen gabs tatsächlich ne Pappschachtel dazu. Das einer über 100 Jahre und 1-2 Kriege selten nen Haufen Pappschachteln sammelt, ist nachvollziehbar, aber wie und wo lagert ihr euer Material, wenns nicht gebraucht wird? Nicht jeder wird hier ne Anlage haben, die dauerhaft aufgebaut bleibt. Ja, ich hab gesehen, es werden Pappschachteln im Originaldesign nachgebaut, um das Problem zu beheben. Aber da könnten die Leute ja in Serie gehen, die diese Schachteln replizieren, bei dem Material, das auf dem Markt ist. Wie macht ihr das? Schranktür auch, und alles rein, Tür zu?
MFG Andy
Hallo Andy, ich gehöre zur Fraktion der Pappschachtel-Produzenten, habe darüber im Nachbarforum berichtet. Nach Saisonende kommen die Selbstbaupappschachteln samt Inhalt in stapelbare Kunststoff-Euroboxen und sind sind dort meiner Meinung nach gut aufgehoben. Da mein Rollmaterial durchweg zur preisgünstigeren, da bespielten Sorte gehört, mache ich mir auch keine allzu großen Sorgen um falsche Lagerung. Bei mir im Dachgeschoss sind deutliche Temperaturschwankungen zwischen Winter und Sommer normal. Noch ein Satz zu den typischen Wohngebäuden aus Blech die es damals wenig bis gar nicht gab: Gestern auf dem Weihnachtsmarkt sah ich allerliebste Häuschen aus Keramik, schön bemalt und mit etwas Augenkneifen auch gut zur Spur 0 im Maßstab passend. Nicht ganz billig aber im Vergleich zu den im Link angebotenen Blechgebäuden, teils als Bausatz, doch preiswert. Letztes Jahr fand ich im Abverkauf bei einer Ramschkette schön gestaltete Holzhäuschen, sogar mit eingebauter Beleuchtung für unter 10,-.
Hallo Andy, wenn du schöne Blechhäuser suchts dann schau doch mal bei Blech Schidt, da kanst du ganze Straßenzüge erstellen von der Metzgerei bis zur Kirche und Wegweiser gibt es alles ist aber leider nicht gerade billig sind aber den Preis wert.
Mit besten Grüßen aus dem Elbsandsteingebirge und noch eine schöne Weihnachtszeit, Uwe
Zitat von DRG-ler im Beitrag #1Hi Leute, ich hab mal einige Fragen...
[...] Aber was ist mit Wohnhäuser? Was ist mit Kleingewerbe? Wo ist der Tante-Emma-Laden, die Bäckerei, oder das Haus von Bauer Horst?
wie schon erwähnt, gibt es von Bing schöne Häuser, die als Wärterhäuser bezeichnet aber auch durchaus als Siedlungshaus durchgehen. Wunderschön finde ich auch die Kolonade, bzw Ladenzeile von Bing, mit Frisör, einem (Reiseandenken) Laden für Obst, Konfitüre, Tabak, sowie einer Polizeiwache [Bing] [Spur 0] [5.2 Bahnhofsausstattung] 10/6167 Kolonade
Bauer Horst wohnte damals auf seinem Bauernhof. Da gab es zahlreiche Ausführungen aus Holz.
Wenn es ältere Blechhäuser für Spur 0 sein sollen, kann ich nur an Kibri verweisen, die hatten bis in die 50er Jahre Häuser, die zwar als Wärterhäuser deklariert waren, aber auch gut Wohnhäuser sein können, und zumindest Kioske im Angebot. Grüße von elaphos
Hallo Andy, ich möchte noch an den "Wybert-Zug" von Märklin erinnern. Der wurde für die Schaufensterauslage von Apotheken produziert mit speziellen 6er Gleisbögen und Holzhäusern aus dem Erzgebirge. Also so unüblich war die Kombination von Blech und Holz nicht.