habe letztens in einem Berliner Geschäft dieses kleine Holzhaus erhalten. Nach Recherchen hier und im Netz denke ich das es sich um ein Gebäude von Max Koallik handelt. Kann das jemand bestätigen? Interessant ist auch der Aufkleber innen. Das Dürerhaus gibt es mittlerweile wieder in Potsdam. Es ist aber schwierig dazu Infos zu bekommen. Heute wird dort Kunstgewerbe verkauft. Diese Art Dürerhaus gibt es mehrmals in Deutschland auch als Kunstgewerbe"geschäft". Ich hatte allerdings gehofft, damit etwas zur Datierung zu erhalten. Aber Fehlanzeige. Ist es ein Koallik und wenn ja dann automatisch Vorkrieg? Hoffe auf Eure Hilfe. Liebe Grüße Axel
Danke fürs Zeigen! Im Moment gehe ich davon aus, dass DIESE Häuser (Papptüre, Pappdach, teilweise Bindfaden, teilweise Pergament-Fenster, einfache Zahl, keine Verwendung von Zigarrenschachtelholz) nicht von MAX Koallick stammen, sondern allenfalls von einem Zeitgenossen oder Nachfolger und ich ordne diese Häuser in die 30er Jahre ein, eher zum Ende und noch jünger. Man kann ganze Serien dieser Häuser ausmachen, die in wesentlichen Elementen durchweg von den älteren Koallick abweichen. Das festzustellen braucht es aber schon eine gewisse Übung und einen Fundus.
Dürerhäuser entstammen der Reformspielzeug- und Volkskunstbewegung. Ich lese gerade das Buch zu 100 Jahre Wendt &Kühn, da gibt es Hinweise dazu und darüber hinaus. In Erfurt gibt es das Dürerhaus unverändert, es war nie geschlossen. Hoffen wir dass es so bleibt, denn es ist wirklich etwas besonderes. Einen Verkaufszettel davon habe ich noch nie gesehen!
Hallo, ob nur Zigarrenschachtelholz Verwendung fand ist nicht sicher. Kistenmacher haben alles Verpackt. Und damals wurde viel in Holzkisten verschickt. Da in Dresden Zigarette/Zigarren produziert wurden sind sicher auch viele Zigarrenkisten in Dresden hergestellt worden. Aber die Häuser wurden sicherlich nicht aus Resten der Neuproduktion sondern aus in Dresden angekommenen Kisten hergestellt. Es kann auch verschiedene Serien z.B. für Zinnfiguren, Modellbahn oder Weihnachtsberge hergestellt worden sein. Andere Serie = anderes Material = andere Zeit. Auch Preis/Qualitätsgruppen könnten die Einordnung sein. Es gibt ja auch wunderschön bemalte (u.a. Ziehklingel, Grünbewuchs) an den Hauswänden wie auch verschachtelte Gebäude. Es gibt in einem Haus verschiedene Holzstärken / Arten. Die Schmiedeschänke ist ein schönes Beispiel, weil oft vorhanden. Von Bindfaden Fenstern bis Hinkel & Kutschbach.Durch die damals Reisenden / Verleger kann es auch zum Objekt Transfer gekommen sein. Ich finde die weißen Olbernhauer Häuser mit den Pergamentgardienen sind dicht an den Koallick Häusern dran. Auch können die Verleger, für Ihre bestellte Serie, z.B. Gardienen angeliefert haben. Bei Seiffener Miniaturen ist so etwas, bei Rädern für Fahrzeuge, belegt. Die (Koallick) Nachkriegs Häuser werden ja auch gerne Hinkel & Kutschbach Häuser genannt. Wer aber hat sie hergestellt? Mehr Fragen als Antworten. Es bleibt Spannend Henner
Hallo, die Koallick Schmiedeschänke, bei Conrad-antiquario Modellarchiv als Bindfadenhaus zu sehen, gibt es ( habe ich in der Hinkel und Kutschbach Aufkleber Version Petershof und Neumarkt) mit Pergament Fenster und Papier Namens Schilder. Also muß jemand die alten Modelle neu ( nach dem Krieg ) aufgelegt haben oder auch vielleicht schon vorher gebaut haben. Henner
Henner, die Schmiedeschänke ist tatsächlich ein gutes Beispiel für die Forschung. Aber auch eines der wenigen. Auch Wera hat dieses Haus gemacht und das ist nun tatsächlich in der Ausführung völlig anders. Man sollte die Häuser mal aufreihen, der "Häusergipfel" ist meinerseits noch nicht vergessen. Die bei Conrad gezeigten Häuser sind außer Brotofen und Straßenbahnhalle tatsächlich alle von Koallick. Die als Vertrieb Zeumer gezeigten Häuser sind Vorkrieg, klar, da gab es Zeumer ja noch, außerdem ist der Briefkasten rot. Zeumer hat jedoch Häuser in der Art definitiv schon in den 20er Jahren vertrieben. Momentan gehe ich davon aus, dass Zeumer eher andere Hersteller vertrieben hat als Koallick. Warum? Weil es ganz wenige Koallick-Häuser gibt mit Zeumer-Aufkleber. Also: es gab mehrere Hersteller gleicher Art parallel. Zur Zeit gehe ich davon aus, dass Max Koallick noch vor dem Krieg seine Produktion einstellte. Sein Bruder/Onkel hatte übrigens eine Kistenmacherei, daher die These von Thomas Fiedler, dass Koallick sein Material von dort bezog.
Nachtrag: Max Koallick verwendete sehr selten Sperrholz, sondern meist Vollholz. Die Dächer waren auch nicht aus Pappe, sondern dünnes Holz. Typisch für die Kollegen war die Verwendung von Pappe für die Dächer.
Ypsi, interpretiere ich also #7 so richtig: Nach dem Krieg gab es keine Koallik-Häuser mehr -auch von keinem (echten) Geschäftsnachfolger. Ist meine Meinung richtig, dass Koallik nach den Bombenangriffen, oder eben nach 1945, verschollen ist? Schöne Grüße aus Hessen Blech
Koallick wohnte in der Großen Plaunschen Straße, direkt am Bahnhof. [Änderung: diese Information ist falsch] Nach dem 13.2. war da kein Stein mehr übereinander. Mehr weiß ich nicht. Es gibt heute noch Menschen in Dresden mit Nachnamen Koallick.
OK, wenn Du Dir sicher bist? Ich hatte mich dann wohl beim Suchen in der Hausnummer geirrt. [Nachtrag: Nein, nicht in der Nummer, aber dafür in der Straße]
Hallo, da müssten wir uns wohl erst auf eine Adresse einigen. Adressbücher Dresden 1930 - 1942/43, Max Koallick, Zimmerer, KG, ( KG = Kellergeschoss?), Plauischer Ring 24. Wie oben, Paul Koallik, Kistenmacher, Leipziger Str. 51, III MG. ( III = 3. Stock, MG ? ) Wenn wir von den Adressen ausgehen und diese Googeln sind es beides Vorkriegshäuser. Haus Plauischer Ring hat auch ein Kellergeschoss. Aber waren diese Adressen auch die Produktionsstätten ?
Es gab noch einen Alfred Koallick der hatte 1930 noch eine Papierwarenhandlung. 1932 schon eine Luxus Papierwarenhandlung. Könnte ja das ein Vertriebskanal sein?
Um den Faden mal wieder aufzunehmen: Henner, Du hattest mit der Adresse recht. Man soll eben nicht alles aus dem Kopf sagen. Große Plaunsche Str. 24 - da wohnten meine Großeltern, die ausgebombt worden sind. Aber Plaunscher Ring 24 - alles bestens. So jagt man 10 Jahre einem Mythos hinterher, nur weil man im entscheidenden Augenblick eine andere Schublade im Kopf aufgezogen hat.