Materialalterung, starkes Bespielen und Unachtsamkeit können den alten Modellen sehr zusetzen. So auch dieser kleinen Lok von Technikus Express. Es waren nur noch ein zum Teil verbogenes Gehäuse und drei Puffer vorhanden.
Eine Stellprobe mit einem Herr-S-Bahn-Drehgestell zeigt die Möglichkeit, die kleine Lok in einer authentischen Variante dieser TE-Lok wiederherzustellen.
Aber das Gehäuse erinnert sehr an eine E69. Und da ich nichts demontiere sondern das Lok-Fragment wieder aufbaue, sollte es eine E69 im Modellstil der 1940er Jahre werden.
Ein Fragment eines TE-Wagens lieferte den fehlenden Puffer sowie den Hinweis, wie die Achslagerblenden aussehen sollten. Interessant ist, dass es verschiedene Puffervarianten bei TE gibt.
Die Achsblenden haben die runden Achslagerdeckel. Die Herr-Wagen der ersten Generation haben diese auch. Also musste ein alter defekter Herr-Begleitwagen diese spenden. Eine kurze Stellprobe zeigt die Machbarkeit.
Jetzt wird es "schwer" für die Sammler unter euch! In das TE-Gehäuse habe ich zum Befestigen der Achslager vier Löcher in den Boden gebohrt und Gewinde reingeschnitten.
Eine kleine Stellprobe lässt ahnen, wie ein kurzer Güterzug mit TE-Wagen später einmal ausschauen könnte.
Auch die alten Herr-Blech-Donnerbüchsen passen sehr gut zur Lok. Hier ist die Lok provisorisch mit einem Nachbaudach einer anderen TechnikusExpress-Lok, mit einem Herr-Stromabnehmer und mit den Herr-Bügelkupplungen zusammengesetzt. Der Herr-Stromabnehmer ist ein "Thema" für sich. Leichtgängige funktionstüchtige Exemplare habe ich noch nicht in der Hand gehabt. Da die Lok aber später mit Fahrleitung in Betrieb gehen soll, habe ich aus drei Herr-Stromabnehmern einen funktionstüchtigen gebaut.
Eigentlich gehören an die Lok die Herr-Fallösen-Kupplungen. Damit ist aber kein Schiebebetrieb möglich. Also habe ich mich für die spätere Herr-Kupllung entschieden. Damit es zeitgemäß passt sind die Guss-Kupplungen und nicht die Kunststoff-Kupplungen verbaut.
Jetzt geht es ans Dach. Das wurde aus 1mm-Messingblech gefertigt.
Entgegen dem Original erhält das Nachbaudach zwei Spannstreben - eine längs und eine quer. Damit ist das Dach im Fahrleitungsbetrieb verruschfest.
Wieder eine Stellprobe mit gelötentem Dach und dem Dachaufbau. Dieser dient der Isolierung des Stromabnehmers und bringt ihn auf die richtige Höhe zur Fahrleitung.
Als letzter Schritt folgt die Lackierung.
Nachdem alles zusammengebaut ist, ist die Lok als Rollmodell einsatzfähig. Eventuell folgt irgendwann später noch ein Antrieb. Hier ist die kleine E69 in zeitgemäßer Landschaft "im Einsatz".
Hallo Christian, gibt es schon Überlegungen zu einer möglichen Motorisierung? So richtig viel Platz für einen authentischen 40er-Jahre-Motor/-Antrieb ist in der der Lok ja nicht vorhanden. Wäre ein Geisterwagen denkbar? Oder ist das modellhistorisch nicht korrekt?
Hallo Lutz, ein Geisterwagen wäre möglich und für die damalige Modellzeit auch authentisch. Im Modelleisenbahner wurde mal der Bau eines Geisterwagens für eine Kö beschrieben.
Für diese kleine E69 überlege ich, eine Herr-Donnerbüchse zu motorisieren. Der Wagenkasten ist zwar sehr schmal, aber es gibt eine passende Variante unter den "Wehrmachtsmotoren". Denkbar ist auch ein Ehlke-Motor der ersten Generation. Aber noch habe ich mich nicht entschieden. Erst werden zwei andere Projekte umgesetzt 😊
Hallo, die folgende Anzeige hat zwar nur mittalbar mit den Technikus-Fahrzeugen zu tun, aber eine Motorisierung mit dem erwähnten "Wehrmachtsmotor" wäre anlässlich eines Besuchs beim Westberlinier Redlin-Dealer eures Vertrauens auch noch 1955 kein Problem gewesen: Anzeige aus der MIBA #11/1955