Folgendes Dorf bekam ich in meiner frühen Kindheit geschenkt - also vor 1975. Leider habe ich so etwas noch nicht woanders gesehen und weiß daher keinen Hersteller. Vielleicht kann jemand helfen? Die Baugröße würde ich auf 1:75 schätzen, sofern das angemessen erscheint.
Bezeichnenderweise ist das Dorf ohne menschliche Bewohner. Ein weiteres rotes und blaues Pferd habe ich auf dieer Aufnahme unterschlagen.
Immerhin wird auf die Schafe aufgepasst.
Man kann erkennen, dass die Dächer von Kirche und Häusern variieren. Das Kirchenschiff ist höher als die anderen Häuser. Der Turm ist aus zwei identischen Stücken aufgebaut, die auch zu einem Triumpfbogen umfunktioniert werden können.
Man sieht im Hintergrund das Teil, das den Triumpfbogen vervollständigt. Eine zweite Turmspitze ist ebenfalls da. Von den grünen Zäunen haben nicht alle unbeschadet überlebt.
Den Bäumen fehlt jeweils der Stamm. Ich erinnere mich, dass zumindest einer da war - aus dem gleichen, braunen Kunststoff, wie die Zäune.
Wie gesagt, wenn jemand ne Idee hat, was das ist, von wem das ist oder ob es noch mehr davon gab, dann bitte melden.
Teile des Dorfes habe ich vor Jahren auf einem Flohmarkt in Stuttgart gefunden. Über den Hersteller kann ich leider auch nichts sagen. Es waren auch keine weiteren Teile wie auf Deinen Abbildungen dabei. Wie sie nach Stuttgart kamen weiß ich nicht. ( Exportartikel? Umzug?....)
Auf jeden Fall haben Sie mir so gefallen, dass ich sie gekauft habe. Sie sind m. E. sehr gekonnt gemacht, sehr stilisiert und auf das Wesentliche reduziert.
In der Nähe von Stuttgart gab es einen Hersteller in den 60er Jahren der ähnliches Spielzeug aus Buchenholz fertigte.
Moin lollo, vielen Dank für den Hinweis. Das könnte evtl. darauf hindeuten, dass diese Teile aus der Region Schwaben stammen und ich diese Teile evtl. von meinem Patenonkel aus Schwäbisch Hall geschenkt bekommen haben könnte. Das ist eine Richtung, in der ich weiter forschen kann.
Leider immer noch keine neuen Erkenntnisse zu diesem landwirtschaftlichen Dorfset. Wenn noch jemand so etwas findet, bitte ich um einen Hinweis. Es wird gar nicht so entsetzlich viele Hersteller gegeben haben, die sich mit diesem speziellen Kunststoff auskannten. Die Formtrennkanten sind hoch genau und das Material viel robuster, als für so einen Zweck üblich. Es wäre denkbar, dass die Formen in der Lehrwerkstatt eines Herstellers für Sanitäreinrichtungen entstanden. Dort sind Duroplaste üblich und die Jungschen müssen ja irgendwie lernen, damit umzugehen.
Nee, Udo, eben nicht. Schon am Klang der Teile merkt man, dass sie fast so hart sind wie Keramik - absolut verwindungssteif. Das kriegt man mit PE nicht hin. LEGO (ABS) ist weicher Matsch dagegen. Dieses Material hier bricht wie Glas, ist aber keins. Aufgrund der filigranen Form sind nur die grünen Zäune gebrochen, wenn man draufgetreten ist. Auf dem Rest konnte man sich die Milchzähne ausbeißen.
Die Formtrennung trägt diesem Umstand Rechnung. Keine senkrechten Flanken, weil man das nicht mehr auseinander bekommen hätte. Ich nehme sogar an, dass es sich um einen kalten Resindruckguss handelt. Für dieses umständliche Verfahren spricht die Seltenheit dieses Sets. Das konnte nicht lange gutgehen in einer Zeit, in der in fernost aus sehr viel billigeren Werkstoffen Massen vom Band liefen.
Bei Polyethylen denkt man immer an weichen, biegbaren Kunststoff. Polyethylen kann auch hart wie Stein sein. Und bricht wie Glas. Beispielsweise Gehäuse von Spritzen. Es kommt auf die Art der Polymerisation an.
Anselm, werf einmal ein Teil ins Wasser. Ist es Polyethylen, schwimmt es.
Es könnte aber auch Polystyrol sein. Dann geht es im Wasser unter. Polystyrol wird unter Zumischung von etwa 10 % Butadien schlagfester. Verwendung beispielsweise für Gehäuse von Rasierapperaten, Tubenverschlüsse.
Duroplaste sind Phenolharze. Die werden gebraucht für extremen Druck, beispielsweise früher die schwarzen Toilettensitze unter Beimischung von Russ und Sägespäne oder auch Teile für den Elektro-Leitungsbau bis zur Glühbirnenfassung. Hält hohe Temperaturen wie beispielsweise Erwärmung durch die Glühlampe aus. Breiartiger Zustand bei der Verformung, nach Abkühlung Aushärtung, nicht mehr biegbar bzw. verformbar.
das Dorf soll aus ehemaliger DDR-Produktion stammen, der VEB ist leider unbekannt. Es soll in einem Katalog über Spielzeug für Kinderkrippen/Kindergärten enthalten sein. Soviel konnte ich in der Zwischenzeit aus zuverlässiger Quelle erfahren.
Habe mit Hagen korrespondiert und festgestellt, das sein Plastikdorf etwas völlig anderes ist. Auch hege ich Zweifel, dass es sich um ein DDR-Produkt handelt, weil ich kaum glauben kann, dass derartig hochwertiger Kunststoff für Spielzeug vergeudet worden wäre. Das Material geht übrigens in Wasser unter, womit wir dann wohl PE ausschließen können.
Ich habe dieses Dorf vmtl. zwischen 1972 und 1976 als Neuware Geschenk bekommen. Eine grobe Vorstellung vom Bild der Verpackung habe ich noch. Mich störte es immer sehr, wenn Inhalt und Bild voneinander abwichen, in Farbe, Gestalt oder Menge.
Zitat von Oxytocin im Beitrag #11Auch hege ich Zweifel, dass es sich um ein DDR-Produkt handelt, weil ich kaum glauben kann, dass derartig hochwertiger Kunststoff für Spielzeug vergeudet worden wäre.
Manchmal bleibt man einfach nur sprachlos zurück. Fahre mal nach Sonneberg und erkundige dich bitte nach dem Thema DDR und Spielzeugindustrie. Soweit ich weiß gingen ca. 90% der Produktion ins Ausland.
Dessen bin ich mir vollkommen bewusst, Ypsilon. Und ich kenne jede Menge dieses Spielzeugs, weil ich damit regelmäßig beschenkt wurde. Nur sind das zumeist einfachere Kunststoffe. Ein einziges Teil aus DDR-Produktion kenne ich, das diese Härte aufweist und das ist der schwarze Kunststoffschornstein eines Blechtraktors. Alles andere hat eine geringere Festigkeit, was sich an Brüchen im Material abzeichnet, die die anderen Teile beim Spielen erlitten haben. Ich glaube nicht, dass ich ausgerechnet dieses Dorf geschont habe.