[Bing] [Tischbahn] - 11/923/1 und 11/753/1 (bzw. 61/3302/1 und 61/7302/1) Die "Continental" Tank-Lokomotiven

Hallo Zusammen,

im LNWR -Loko-Thread wurde die "Continental" Tanklokos ja bereits angesprochen. Hier jetzt die Aufstellung der mir bekannten Varianten:

1.) A-Uhrwerk, schwarze Räder, 1922-24



Ungemarkt, oder BW Germany



2 a.) B-Uhrwerk, schwarze Räder, ca. 1924, BW Germany





2 b.) B-Uhrwerk, rote Räder, 1925 - ca. 1930



Ungemarkt, BW Germany und übermaltes Logo.



3.) B-Uhrwerk, übermalte LNWR Lithographie, ca. 1924/25



Logo ebenfalls übermalt





4.) C-Uhrwerk, rote Räder, ca. 1931/32



Int. Reg. Trademark BW Made in Germany mit kleiner "1"



5.) Elektrisch, übermalte LNWR Lithographie, ca. 1924/25 (bereits im LNWR Thread gezeigt)





6.) Elektrisch, rote oder schwarze Räder, 1924-32



gemarkt BW Germany, übermalt und Int. Reg. Trademark BW Made in Germany mit kleiner "1", letztere aus den Jahren 1931/32



Die Lokomotive mit übermaltem Logo ist etwas besonderes, da sie rote Räder hat. Normalerweise (Ausnahme: die LMS 3302) haben alle elektrischen Lokomotiven schwarze Räder. Warum es bei der Continental Version mal rote mal schwarze Räder gab, konnte ich bisher nicht herausfinden.

7.) gehört streng genommen vermutlich nicht zu den Tanklokomotiven. Da sie vorne Puffer hat, diese hinten allerdings fehlen, vermute ich, dass es ursprünglich eine (Schlepp-)Tenderlokomotive ist (auch wenn die hier gezeigte Lok keine Puffer hat). Sie stammt auch aus einem Set mit der Schlepptender - Lokomotive (11/756/4), allerdings fehlt der spezielle Tender mit der hellen Aufschrift "1012".





Herstellungszeitraum ebenfalls 1931/32

Ergänzungen sind sehr willkommen. Seltsamerweise habe ich keine "Continental" Lokomotive mit der BW Bavaria Markung, vielleicht gibt es sie aber doch?

Es kann auch weiter gerätselt werden, welches Vorbild diese Lokomotive darstellen soll, da es die Reichsbahn 1922 so ja noch nicht gab...

Viele Grüße
Patrick

Hallo Patrick,

gegen die Reichsbahn-Lackierung sprechen auch die roten Doppellinien am Kessel, am Wasserkasten
und am Kohlenkasten der Bing-Tischbahn-Lokomotiven.

Die "Reichsbahn-Lackierung" für die Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn wurde in den Sitzungen
des Lokomotivausschusses, an denen auch Richard Paul Wagner maßgeblich beteiligt war, durchgesetzt.

Ziel war es einerseits, mit Schwarz (RAL 9005) einen wartungsarmen Anstrich des Aufbaus (Kessel,
Führerhaus, Tender etc.) zu bekommen. Dagegen hätten Zierlinien gesprochen.

Anderseits sollten mit dem roten Anstrich (RAL 3002) des Fahrwerks frühzeitig Haarrisse an Rahmen,
Speichenrädern und anderen Fahrwerksbauteilen erkannt werden.

Nun stellt sich die Frage, welche europäische Bahngesellschaft hatte an ihren Lokomotiven um 1920/22
schwarze Aufbauten mit roten Doppellinien ? Es muss eine relevante Bahngesellschaft gewesen sein,
wenn man sie im Modell berücksichtigte.

Eine andere Theorie: Vielleicht wurde damals von Bing ein Diskussionsstand für die Deutsche Reichsbahn
aufgegriffen, der aber in dieser Form nicht zum Einsatz kam ?

Hallo Dieter,

vielen Dank für Deine Ergänzungen zum Vorbild.

Vielleicht sollten wir auch die Bing-Sammlerkollegen der großen Spur konsultieren? Die schwarz/rote Farbgebung war bestimmt nicht nur bei den kleinen Spuren gewählt worden.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Arne,

ja, dieser Gedanke ist auch nachvollziehbar. Diese Loks konnte man dann sowohl in England
als Güterzuglok als auch auf dem Kontinent als nicht näher definiertes Modell verkaufen.
So genau schauten die Käufer nicht hin, und zufälligerweise passte diese Lithographie
ein paar Jahre später näherungsweise zur Reichsbahnlackierung.

Ich kenne den Prozess der Lithographierung zu wenig, aber einfach eine Linie in rot statt
weiß drucken geht wohl nicht. Da musste man dann doch eine neue Druckvorlage erstellen,
aber dieser Aufwand wird überschaubar gewesen sein.

Hallo Klaus,

ja klar - natürlich ist die interessant. Bitte Bilder einstellen. Vielleicht sollten wir bei den elektrischen Varianten nochmals genauer die Größe des Dampfdoms untersuchen, um eine bessere zeitliche Einordnung vornehmen zu können.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Patrick,

bei den Continetal Schlepptender-Lokomotiven hast Du auch eine grüne Lithographie mit roten Doppellinien gezeigt.
Gab es dieses Version auch bei den Continental Tank-Locos ?

Hallo Dieter,

nein - nach meiner Kenntnis sind alle Continental-Tank-Lokos schwarz.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Dieter,

ich muss mich revidieren - es gab natürlich eine Continental Tankloko in grün, Uhrwerk und elektrisch





Allerdings ist sie von Bub und von 1935/36.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Klaus,

Danke für die Bilder - sieht nach kleinem Dom aus, aber Nachmessen ist besser. Wenn's der kleine Dom ist, dann geschätzt ca. 1927-30.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Klaus,

wie bei den Schlepptenderlokomotiven
Bing Schlepptenderlokos

Groß ca. 6,5 -6,7 mm; klein ca. 6,2 mm

Viele Grüße
Patrick

Hallo Tischbahner,

anbei als Ergänzung zu Variante 2 b.) B-Uhrwerk, rote Räder.

Diese Version dürfte die unmittelbar letzte Variante vor der Umstellung auf das große (C-) Uhrwerk sein, Domdurchmesser ca. 6.3 mm



Aufgrund der Markung datiere ich diese Lok auf ca. 1930



Viele Grüße
Patrick

Hallo Tischbahner,

ein weiteres interessantes Exemplar hat Manuel (mpipa) gefunden.

B-Uhrwerk (der Hebel fehlt wohl), schwarze Räder, Markung BW Germany.





Unterschied zu der unter 2.a) gezeigten Lok: Der Rahmen hat Löcher für die Aufnahme von Puffern, die aber wohl niemals montiert waren.

Wenn die Theorie stimmt, dass frühere Uhrwerkloks schwarze Räder haben und späte rote, dann sollte die Loko wie die in #1 gezeigte Lok 2a.) um 1924/25 zu datieren sein.

Viele Grüße
Patrick

Hallo Claudia,

meine Lokomotiven, die Ihre Puffer eingebüßt haben, haben in der Regel noch massivere Beschädigungen an der Pufferbohle - ich denke daher, dass die Einschätzung richtig ist. Die starken Lackschäden ziehen sich ja über die gesamte Lokomotive.

Falls Puffer dran gewesen sind, ist es andererseits die erste Continental Uhrwerk-Tankloko mit Puffern, wäre also auch eine zeigenswerte Variante ;-)

@Manuel: can you comment if there have ever been buffers mounted?

Viele Grüße
Patrick