Hallo Triebwagenfreunde, vor einiger Zeit konnte ich einen dreiteiligen Stromlinienzug von Technikus-Express aus der Berliner Nachkriegszeit in recht schlechtem Zustand ersteigern. Der Triebwagen bestand nur noch aus dem Gehäuse. Mehrere Räder, Achslager und die Kupplungen fehlten, die Faltenübergänge waren zerbröselt. Lange habe ich überlegt, wie der Triebwagen motorisiert werden könnte, bis mir die richtige Länge eines Märklin 3021-Fahrgestells (V 200) auffiel. Dieses ließ sich recht gut einpassen:
Der ganze Zug sieht auch ohne Faltenübergänge recht ordentlich aus, so dass ich bis jetzt auf deren Nachbildung verzichtet habe:
Beleuchtungen bekam er vorne und hinten:
Die fehlenden Radlager habe ich dem Vorbild entsprechend auf der Drehbank nachgedreht, die fehlenden Räder mit Achsen sind passende von Märklin:
Kupplungen und Stromführung für die Schlussleuchte sind einfach gestaltet, aber funktionell einwandfrei:
Mit dem Märklinfahrgestell fährt der Triebwagen natürlich so gut wie eine Märklin V 200, allerdings nicht stilecht. Auch ist der Originaltriebwagen an den Antriebsdrehgestellen meiner Erinnerung nach dreiachsig und nicht wie dieser zweiachsig, was den Gesamteindruck m.E. jedoch kaum stört. Auf jeden Fall fährt er entschieden besser als der einzige mir bekannte Triebwagen mit Originalantrieb.
sehr schön, dass dieser Stromlinientriebwagen zum Fahren gebracht wurde.
Dein Exemplar besitzt noch die Hauben auf dem Dach, um die stehenden Motoren unterzubringen. Beim Lack stellt sich hier die Frage, wie man vorgeht: Restaurieren oder im Originalzustand belassen.
Bei dieser Variante konnte auf die Hauben verzichtet werden, da gab es kürzere stehende Motoren.
Hallo Dieter, hallo Gert, ich habe vor ca. 5 Jahren in der Bucht den nachstehenden Triebzug ersteigern können. Er ist schon einige Male in YouTube und auch in Gaggenau zu sehen gewesen. Nur hat mir noch keiner sagen können, wer ihn gebaut haben könnte. Ich vermute ganz stark, dass es ein Produkt eines Herstellers aus der sowj. Zone oder etwas später aus der DDR ist, denn die Blenden der Wagendrehgestelle sind Produkte aus der DDR. Die Drehgestell Blende des Piko Triebwagen Antriebs auf dem letzten Bild habe ich unter den Märklin-Hamo V 200 Motorblock geschraubt.
Hier einige Bilder:
So bekam ich ihn, auch in diesem Karton, aber ohne Antrieb.
Den fehlenden Antrieb habe ich durch einen Märklin-Hamo V 200 Motor ersetzt. Zusätzlich wurde noch ein Uhlenbrock Relais mit Fahrtrichtungswechsel und Gleichrichterfunktion eingebaut, dass sich hier gleich neben dem Motor links unter dem schwarzen Faserband befindet. Um den Motorblock am Triebwagen Gehäuse zu befestigen, habe ich den oberen Rest der Motorbefestigung eines Piko Triebwagens unter dem Motordeckel des Motorblocks befestigt. Das Ganze wird durch eine spezielle Schraube, die von oben durch das Dach des Motorwagens geführt wird, einwandfrei gehalten.
das scheint beim Triebkopf ein fertiges Kunststoff-Gehäuse zu sein ? Oder wurde es aus mehreren Teilen geschickt zusammengesetzt oder gestreckt ?
Das Modell erinnert ja stark an ein US-amerikanisches Vorbild. Bezgl. eines konkreten Vorbildes muss ich aber passen. Die EMD-Varianten der E oder F-Serie scheiden aus, da steigt die Frontpartie steiler an und die Nase ist nicht so lang. Die Fairbanks-Morse-Varianten passen auch nicht und die Alco PA ist kantiger.
Bezgl. des Modellherstellers passt ein DDR-Hersteller m.E. auch nicht. Modelle nach US-Vorbildern gehörten dort nicht zum Produktionsspektrum, auch wenn man durchaus in das westliche Ausland exportieren wollte.
Wo könnte man noch suchen ? Italien ? Frankreich ? UdSSR ? Japan ?
Hallo Dieter, der Triebzug ist komplett aus dickem Stahlblech, den kann man nur mit einer Eisensäge öffnen. Der Triebkopf ist leider so gebaut, dass man nicht an die imitierten Frontlampen heran kommt, ohne den Lokkorpus auf zu sägen oder ein großes Bodenloch hinein zu bohren, um eine Frontbeleuchtung einzubauen. Die einzige großen Öffnung ist hinten, in der ich den Antrieb eingebaut habe. Um vorne einen Schleifer anzubringen, musste ich über dem Drehgestell ein Loch bohren und mit viel Geduld ein Kabel durch den Triebkopf zum Motor ziehen. Der vordere Mittelschleifer ist von einem Märklin Schlusslicht Wagen 4506 (Kassel, Plastik), den man individuell an den Achsen des vorderen Drehgestells mit der Klemmklammer und der Blechfeder befestigen kann.
Meine Überlegung, dass dieser Triebzug im Osten hergestellt wurde, entstand durch die Drehgestell Blenden, die z.T. von Piko Lok Modellen stammen.
Hallo, in dem blau-beigen Modell stecken auf jeden Fall zahlreiche DDR-Bauteile, wie z.B. die (zweiachsigen) Drehgestellblenden, die Blenden von der E44/E46 oder die Frontfensterpartie fast ein bisschen aus wie die der Piko-NoHAB. Das dreiachsige Jakobs-Drehgestell könnte seine Wurzeln im Schicht-Dosto (DB7/13) haben. Ein interessantes Eigenbaumodell.
irgendwie kam mir der von Hans-Gerd gezeigte Selbstbau-Triebwagen bekannt vor. Ein direktes Vorbild wurde bislang nicht gefunden. Aber durch Zufall stieß ich heute auf das folgende Bild:
Hallo Dieter, aber das ist doch ein umlackierter Märklin DL 800 Baujahr 1951 - 1957. Gesamte Bauzeit 1949-1957. Die Hauben sind die gleichen wie beim Märklin ST 800, nur wegen der Kupplung ist die Schürze vorne etwas kürzer als beim ST. Diese Märklin Triebzüge entsprachen eigentlich reiner Fantasie und keinem direkten Vorbild. Ich vermute aber, dass der Erbauer des unbekannten Triebzuges sich von der Optik dieser Märklin Maschinen eine größere Anleihe genommen hat.
Der unbekannte Triebzug ist vom Modell wesentlich größer als einer der Märklin Triebzüge, es könnte sogar mehr als der alte Fleischmann Maßstab 1:82 sein.
Der Triebkopf ist 25 cm lang und 6 cm hoch, ein Zwischenwagen hat die Länge von 21 cm. Alleine die Länge des Vorbaues vom Fenster bis zur Schürze ist 6 cm lang. Der Triebkopf wiegt 500 g, ein Mittelwagen mit DG aber nur 150 g.
Der Märklin Triebzugkopf des ST 800 ist 20cm lang und 5 cm hoch, ein Zwischenwagen hat die Länge von 15 cm, jeweils ohne DG.
...das ist eine neu (und nicht dem Original entsprechend) lackierte Märklin DL 800 - DL = Doppellok, gebaut 1949 bis 1957. Hans-Gerds Triebwagen unterscheidet sich davon deutlich. Grüße, elaphos