Fahrtrichtungswechsel bei elektrisch betriebenen Märklin-Loks

Der Fahrtrichtungswechsel bei Märklin Elektroloks der großen Spuren 0 und 1 erfolgte auf drei verschiedenen Arten:

1. Umschaltung per Handhebel in oder an der Lok:




frühe Ausführung bis in die 20er Jahre mit seitlich zu bewegendem Hebel, Umpolung der Bürstenstromzufuhr




seltene Ausführung von 1927/28 mit Getriebeumschaltung über Schaltstange im Führerhaus (wie bei den Uhrwerkloks), nur eine Achse angetrieben



dieselbe Bestellnummer (R 12970), aber mit Umschalthebel direkt an den Bürsten zur Umpolung der Bürsten, Bauzeit ab 1928, beide Achsen angetrieben



Umschaltung per Handschalter vom Führerhaus aus über doppelte Feldspule, deren Spulenhälften gewechselt werden, löst etwa ab Mitte der 30er Jahre das vorherige System teilweise ab


2. Gleichstrom, hier erfolgt der Richtungswechsel durch Umpolen im Bereich der Stromzufuhr, an der Lok befindet sich keine Schaltfunktion:




Batterielok ohne Feldspule mit Permanentmagnet für 4-6V



20V-Motor mit Feldspule, vor die ein Zweiweg-Gleichrichter geschaltet ist (wie bei den 700er 00-Loks mit Gleichrichter)


3. Umschaltung über die Trafo 0-Stellung. Hier erfolgt nach dem Wiedereinschalten des Trafos über einen Kipphebel, der über einen beweglichen Teil des Feldspulenblechs bewegt wird, die Umpolung der Feldspule gegenüber den Kollektorkontakten. Daher liegt bei den alten 0- und 1-Trafos die Maximalspannung direkt neben der 0-Stellung. Die Loks sind (richtig eingestellt) so ausgelegt, dass sie bei Minimalspannung stehen bleiben, ohne umzuschalten. Dadurch können sie bei Stand über 0 die Fahrtrichtung wechseln, bei Stand über Minimalspannung in derselben Richtung weiterfahren. Über einen Handschalter kann die Fahrtrichtung festgelegt werden oder per Hand umgeschaltet werden:




frühe 64er Schaltung mit vertikal zu bewegendem Handschalthebel ähnlich wie bei der zuerst gezeigten Handschaltlok (dort horizontal bewegt)



65er Schaltung mit Schaltstange im Führerhaus, eingeschoben legt sie die Fahrtrichtung fest, ausgezogen funktioniert die Umschaltung wie oben beschrieben



und die letzte, die 66er Schaltung, an einer R 66/12900 gezeigt, Funktion wie bei der 65er Schaltung

Was hier zur Märklin Spur 0 gezeigt und geschrieben ist, gilt auch für die Spur 1.

Grüße von elaphos

Guten Abend,

habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie man die etwas hakelige Schaltung einer R 66 /12910
besser einstellen kann ?



Bei diesem Beispiel scheint es, als ob bei nach vorn gedrückter Schaltstange
die Fernumschaltung nicht mehr funktioniert.

Edit: Das ist Absicht, wie ich gerade gelernt habe.

... habe gerade mit unserem Experten gesprochen, jetzt ist mir die Funktion klar.

Wenn die Schaltstange nach vorn gedrückt wird, springt vorne (links im Bild) eine
Klinke in einer Kulisse nach rechts oder nach links. Beim Ziehen der Stange wird
die Klinke wieder rausgezogen und beim nächsten Drücken springt die Klinke
auf die andere Seite. Damit kann man über die Schaltstange die Fahrtrichtung
manuell bestimmen. Wenn die Schaltstange gezogen wird, soll die Fernumschaltung
das Umschalten bewirken. Das muss ich gleichmal in der Praxis ausprobieren.